Lebensdaten
1599 – 1674
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Kartograph ; Maler
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 121024091 | OGND | VIAF: 42143094
Namensvarianten
  • Gyger, Konrad
  • Gyger, Hans Conrad
  • Geiger, Hans Conrad
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Zitierweise

Gyger, Hans Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121024091.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Zürcher Bürgerfam.;
    V Hans Gg. ( 1639), Glasmaler in Z. (s. ThB), S d. Martin ( 1583), aus Radolfszell, Abt v. St. Georg z. Stein, wird 1580 ref., legitimiert s. Kinder durch Eheschließung u. erhält 1583 d. Bürgerrecht in Z.;
    M Verena Leemann aus Z.;
    Ov Christoph ( 1626), Dr. med., Prof. d. Naturlehre in Z., Astrologe, Philipp (1569–1623), Schul- u. Rechenmeister, Vf. v. Rechenbüchern;
    Vt Joh. Rudolf (1603–62), Dr. med., Prof., Stadtarzt, Joh. Kaspar (1609–76), Goldschmied;
    Herisau 8.1.1627 Elisabeth, T d. Jörg Meyer;
    3 S, 3 T, u. a. Joh. Gg. (1627–87), Maler, Amtmann nach Küsnacht (s. ThB), Hans Frdr. (1652–84), Goldschmied.

  • Biographie

    G. wurde 1647 zum Amtmann am Kappeler Hof in Zürich ernannt. Er arbeitete als Maler, vor allem als Glasmaler. Ganz besondere Bedeutung aber gewann er durch zahlreiche Karten von zürcherischen und anderen Landschaften, des Kantons Zürich und der Schweiz. Seine Arbeiten standen in Verbindung mit der Zürcher Vermessungsschule und den zürcherischen Instrumentenbauern Philipp Eberhart und Leonhard Zubler. Zubler und Johann Ardüser waren G.s Mitarbeiter. Besonders wichtig und berühmt ist die Karte des Kantons Zürich von 1667 im Maßstab 1: 32 000. Diese ist in zwei Ausführungsformen erhalten. Das eigentliche Original ist ein Ölgemälde von 223 cm Breite und 222 cm Höhe. Das zweite Stück besteht aus 56 Einzelblättern in Form linearer und leicht getuschter Zeichnungen (beide erhalten, Besitz des Kantons Zürich). Die Karte ist von einer erstaunlichen Vermessungsgenauigkeit. Die genaue Vermessung des Kantons Zürich, die G. im Auftrage des Staates durchführte, schloß eine Kontrolle des militärischen Meldesystems, der sogenannten „Hochwachten“, ein. Überlieferte Netzpläne zeigen, daß G. graphisch eine Triangulation höherer und niederer Ordnung durchführte. Die bedeutende Stellung in der Geschichte der Kartographie wird auch dadurch bedingt, daß es die erste Karte ist, die von einer vogelschauartigen Schrägansicht der Berge zu ihrer Horizontalprojektion überging, überdies durch die schattenplastisch-malerische Behandlung der Erdoberflächenformen die erste Reliefkarte überhaupt wurde. Diese Art der Darstellung wurde erst viel später (um 1880) wieder angewendet, seit man in der Kartographie den lithographischen Vielfarbendruck verwenden konnte. Ohne Vorläufer und während mehr als 200 Jahren ohne Nachfolger, kann mit Berechtigung „G.s Zürcher Karte … als weitaus die schönste Blüte bezeichnet werden, welche die Kartographie in älterer Zeit auf unserm (Schweizer) Boden, ja vielleicht überhaupt, getrieben hat“ (Wolf).

  • Werke

    Register üb. G.s Risse u. Schrr. (Zürich, Staatsarchiv);
    Marchenbeschreibung d. Zürchergebietes v. 1664 (ebd.);
    Karte d. Kt. Zürich, vollendet 1667, Faks.-Ausg. 1944 (Reliefkarte);
    dass. (in 56 Einzelbll.), Faks.-Ausgg. 1891, 1965.

  • Literatur

    R. Wolf, C. G., Ein Btr. z. sürcher. Kulturgesch., 1846;
    ders., Gesch. d. Vermessungen in d. Schweiz, 1879;
    E. Imhof, H. C. G. aus Zürich 1599-1674, in: Gr. Schweizer Forscher, 1939 (P);
    ders., H. C. G.s Karte d. Kt. Zürich v. J. 1667, in: Atlantis, Zürich, Jg. 16, 1944;
    SKL;
    HBLS (unter Geiger, P; auch f. Fam.);
    ThB (unter Geiger).

  • Porträts

    Bleistiftzeichnung (Zürich, Zentralbibl.), Abb. in: Gr. Schweizer Forscher, 1939.

  • Autor/in

    Eduard Imhof
  • Zitierweise

    Imhof, Eduard, "Gyger, Hans Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 362 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121024091.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA