Hirsch, Rahel
- Lebensdaten
- 1870 – 1953
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- London
- Beruf/Funktion
- Ärztin ; Ärztin
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 120141957 | OGND | VIAF: 5754540
- Namensvarianten
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- Hirsch, Rahel
- Hirsch, Rachel
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Frankfurter Personenlexikon [2014-]
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Mendel (1833–1900), Dr. phil., Dir. d. Realschule u. Höheren Töchterschule d. Israelit. Rel.-gesellschaft in F. (s. Enc. Jud.; Brümmer), S d. →Samson Raphael (s. 3);
M N. N. Ballin; 10 Geschw.; - ledig. -
Biographie
H. besuchte die Höhere Töchterschule in Frankfurt bis 1889 und wurde Pädagogin an dieser vom Vater geführten Schule. Sie bereitete sich dann im Privatunterricht auf das Maturitätsexamen vor, wurde 1898 für das Medizinstudium in Zürich immatrikuliert und erwarb 1899 das Eidgenössische Maturitätszeugnis. Sie studierte weiter in Straßburg und Leipzig (1903 Staatsexamen und Promotion in Straßburg; Dissertation: Lehre von der Glykolyse). Seit 1903 war sie an der II. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin tätig. 1913 erhielt H. als erste Ärztin in Preußen|und als dritte Frau in Deutschland den Titel Professor. 1919 schied sie aus der Charité aus und ließ sich in Berlin als Ärztin nieder. Als Jüdin mußte sie 1938 emigrieren. Sie wohnte zunächst in London bei ihrer Schwester, versuchte, sich als Laboratoriumsassistentin ihren Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete dann zeitweise als Übersetzerin.
Zwischen 1903 und 1920 hat H. 35 wissenschaftliche Arbeiten publiziert. Als bedeutsamste Untersuchung gelang ihr erstmalig der Nachweis oral applizierter Stärkekörner im Urin von Versuchspersonen (Zeitschrift für experimentelle Pathologie und Therapie 3, 1906). Dieses Phänomen wurde 60 Jahre später nach ihr „Hirsch-Effekt“ benannt. Als H. über ihre Beobachtung 1907 in der Gesellschaft der Charité-Ärzte berichtete, wurde sie ausgelacht, weil man diesen Vorgang für unmöglich hielt. Obwohl Verzár (1911) ihre Beobachtung bestätigte, geriet diese in Vergessenheit und wurde erst 1960 in der I. Medizinischen Universitätsklinik der Charité Berlin wieder aufgegriffen und bestätigt.
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Literatur
G. Volkheimer, Der Uebergang kleiner fester Theilchen aus d. Darmcanal in d. Milchsaft u. d. Blut, in: Wiener Med. Wschr. 114, 1964, Nr. 51/52 (L, P);
ders. u. a., Über bemerkenswerte Eliminationsfähigkeiten d. glomerulären Gefäße, in: Das Dt. Gesundheitswesen 20, 1964, H. 1 (L, P);
J. Kohn, L'effet Hirsch, in: amif, Revue de l'Association des Médecins Israélites de France 16, 1967. -
Autor/in
Gerhard Volkheimer -
Zitierweise
Volkheimer, Gerhard, "Hirsch, Rahel" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 209-210 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120141957.html#ndbcontent