Lebensdaten
1504 oder 1505 – 1562
Geburtsort
Cannstatt (Württemberg)
Sterbeort
Bebenhausen bei Tübingen
Beruf/Funktion
Pädagoge
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119643537 | OGND | VIAF: 25416542
Namensvarianten
  • Gauch, Sebastian
  • Coccyus, Sebastian
  • Gauch, Sebastian
  • mehr

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Zitierweise

Coccyus, Sebastian, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119643537.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Schwäbisch Hall 1530 Anna, T des Haalmeisters Gg. Müller in Schwäbisch Hall u. der Else Ulrich;
    15 K.

  • Biographie

    C. war circa 1527-31 Collaborator III. Klasse an der Lateinschule in Schwäbisch Hall, wurde 1531 Präzeptor in Schwabach und 1532 in Dinkelsbühl. 1533-47 leitete er als Präzeptor die Lateinschule in Schwäbisch Hall, bis er bei Einführung des Interims als Mitarbeiter von Johannes Brenz weichen mußte. 1547 ließ er sich in Heidelberg immatrikulieren; wo er früher studiert hat, ist unbekannt. 1548 erscheint er als Superattendent und Lesemeister am Stift in Öhringen. Von 1551 bis zu seinem Tod war er als Lehrer und Erzieher des Prinzen Eberhard am württembergischen Hof; als solcher erscheint er in der Tübinger Matrikel 1551. - Die Anstellung in Hall war für C. entscheidend. Mit der Durchführung der Reformation in der Reichsstadt hatte das Schulwesen neuen Auftrieb bekommen, er hat dort die Lateinschule zu hoher Blüte gebracht. In der Schulordnung von 1543 gab er einen Rechenschaftsbericht über seine Arbeit und legte zugleich den Boden für die weitere Entwicklung, bekam auch Einfluß auf weitere Schulordnungen, wie die württembergische von 1559. Als Humanist legte C. besonderen Wert auf sichere Beherrschung der lateinischen Sprache (Lektüre der lateinischen Klassiker), forderte eine gute Lehrmethode (non multa, sed multum), die auf die Fassungsgabe der Schüler Rücksicht nehme und die Freude an der Arbeit wecke. Der christlichen Unterweisung maß er besondere Bedeutung zu. Hier spürt man den Einfluß des Reformators Brenz. In seiner Übersetzung der (22) Brenzischen Türkenpredigten (Nürnberg 1532) zeigt er sich als trefflicher Beherrscher der deutschen Sprache. Im Einverständnis mit Brenz führte er den theologischen Kampf mit Kaspar Schwenckfeld. Dessen heftige Entgegnungen zeigen, wie ernst dieser seinen Gegner nahm. Der Ruf nach Stuttgart schien ein Ruf aus der Enge in die Weite, führte C. jedoch aus der Weite in die Enge.

  • Werke

    Weitere W Qua ratione pueri Halae Suevorum instituantur, priusquam mittantur ad academias, syntagma S. Cocij, 1543 (Schulordnung ungedr.);
    Kurtze Verzeychnüß Seb. Coccyi Constantini auf Herr Caspar Schwenkfelders Büchlein v. d. göttl. Herrlichkeit d. Menschheit Christi in d. Glorien, 1543 (Vorrede Hall 16.11.1542, Landgf. Phil. v. Hessen gewidmet);
    Verlegung d. zwölf Ursachen, mit welchen Caspar Schwenckfeld vermeint zu erweisen, das d. hl. Geist Christi Leib nit in u. aus d. Maria Leib erschaffen habe, Marburg 1546 (Vorrede v. J. Brenz).

  • Literatur

    K. Kern, Die schwäb. Schulordnung v. J. 1543 u. ihre Beziehungen z. d. württ. Schulordnung 1559, 1901;
    ders., in: Württ. Franken, NF 8, 1903, S. 78-108;
    ders., S. C., Erzieher u. Lehrer d. Prinzen Eberh. v. Württ. 1551-1562, in: Mitt. d. Ges. f. dt. Erziehungs- u. Schulgesch. 15, 1905, S. 100-17;
    G. Lenckner, Btrr. z. Lebensgesch. d. S. C., in: Württ. Franken, NF 20/21, 1939/40, S. 283-88.

  • Autor/in

    Otto Haug
  • Zitierweise

    Haug, Otto, "Coccyus, Sebastian" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 303-304 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119643537.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA