Lebensdaten
1669 – 1741
Geburtsort
Hattenheim (Rheingau)
Sterbeort
Regensburg
Beruf/Funktion
Weihbischof von Regensburg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 119552388 | OGND | VIAF: 42650968
Namensvarianten
  • Langwerth von Simmern, Gottfried
  • Langwert à Simmern, Godefrid
  • Langwert à Simmern, Godefridus
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Langwerth von Simmern, Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552388.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Christian (1636–89, ev.), auf H., S d. Hans Georg u. d. Maria Philippa v. Graerodt;
    M Maria Katharina (1651–1715), T d. Reichskammerger.-Assessors Wolfgang v. Gemmingen u. d. Anna Margarethe v. Wallbrunn;
    N Henriette Caroline (⚭ Karl Philipp vom Stein);
    Groß-N Karl Frhr. vom Stein ( 1831), preuß. Staatsmann.

  • Biographie

    Einem alteingesessenen Adelsgeschlecht angehörend, das sich seit Generationen zum Protestantismus luth. Prägung bekannte, trat L. unter dem Einfluß der Mainzer Jesuiten mit 18 Jahren zum kath. Glauben über. Auf Empfehlung des Mainzer Kurfürsten fand er zunächst Aufnahme im Päpstl. Seminar in Fulda, dann im Collegium Germanicum in Rom. Nach glänzendem Abschluß der theologischen Studien verlieh ihm Papst Innocenz XII. 1692 die Anwartschaft auf eine Domherrnstelle in Regensburg, die er, zwischenzeitlich Propst am Marienstift zu Erfurt, 1699 antrat. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit in Regensburg lag von Anfang an im Bereich der Bistumsverwaltung. Zunächst Mitglied des bischöfl. Konsistoriums, seit 1704 auch Offizial und Generalvisitator, sammelte der junge Domherr und Priester in der Not des Span. Erbfolgekrieges jene reiche pastorale Erfahrung, die aus all seinen späteren Reformmaßnahmen in der ihm 1716 überantworteten Regensburger Diözese spricht. Zur Bistumsadministration für die minderjährigen Fürstbischöfe Clemens August und Johann Theodor gesellten sich seit 1717 die Amtspflichten eines Weihbischofs und Präsidenten des Konsistoriums. – Im Rahmen dieses vielfältigen Aufgabenbereichs war L. beständig um eine Neubelebung, Festigung und Vertiefung des religiössittlichen Lebens bei Klerus und Volk bemüht; gegen allzu üppige Schößlinge barocker Frömmigkeit ging er, hierin Vorläufer einer Kath. Aufklärung, unnachsichtig vor. Wichtige Grundlage für die pastoralen Entscheidungen des Bistumsadministrators wurde die 1723/24 erstellte „Designatio parochiarum“, eine große, bislang ungedruckte Bestandsaufnahme des gesamten Bistums. Naturgemäß galt die besondere Hirtensorge des Konvertiten den konfessionell gemischten Einsprengseln der Diözese, namentlich den Simultanpfarreien im Hzgt. Sulzbach. Seinem sprichwörtlichen „zelus catholicae religionis“ entsprang auch die tatkräftige Mithilfe bei der Errichtung eines schott. Missionsseminars in Regensburg. Daneben stehen mit der Gründung von Waisenhäusern und Armenschulen und mit dem Feldzug gegen den religiös-sittlichen Verfall des vagabundierenden Volkes sozial-karitative Maßnahmen, die von hohem persönlichem Einsatz zeugen. Diesem korrespondieren eine äußerst bescheidene, ja kärgliche Lebensführung und eine von starkem Drang zur Innerlichkeit geprägte Frömmigkeitshaltung. Im Regensburg des 18. Jh. war L. die bedeutendste geistliche Gestalt. Sein schlichtes, streng tridentinisch geprägtes Leben zeigt etwas vom geistlichen Antlitz der Reichskirche in der letzten Epoche ihres Bestehens.

  • Literatur

    Heinr. Langwerth v. Simmern (s. 2), Aus Krieg u. Frieden, Kulturhist. Bilder aus e. Fam.-archiv, 1906;
    ders., Fam.gesch. d. Frhr. Langwerth v. Simmern, 1909;
    K. Hausberger, G. L. v. S. (1669–1741), in: Btrr. z. Gesch. d. Bistums Regensburg 7, 1973, S. 63-370 (P).

  • Porträts

    Ölgem. (Regensburg, Diözesanmus.);
    Kupf. v. B. G. Friedrich, n. 1730 (ebd., Staatl. Bibl.), Abb. b. K. Hausberger, s. L;
    GHdA 59.

  • Autor/in

    Karl Hausberger
  • Zitierweise

    Hausberger, Karl, "Langwerth von Simmern, Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 614-615 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552388.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA