Lebensdaten
1485 – 1543
Geburtsort
Lehr bei Ulm
Sterbeort
Würzburg
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Weihbischof von Freising, Basel und Würzburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119393166 | OGND | VIAF: 64816093
Namensvarianten
  • Mair, Augustinus
  • Marius, Augustinus
  • Mair, Augustinus
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Zitierweise

Marius, Augustinus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119393166.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans ( 1529), Ratsherr in Ulm;
    M Margarethe Haifeler ( 1530).

  • Biographie

    M., der im oberdeutschen Raum vielfältige Spuren frühen altkirchlichen Widerstandes gegen die Reformation hinterließ, trat um 1502 in das Augustiner-Chorherrenstift Wengen (Stadt Ulm) ein, mit welchem er aber nach Humanistenart bald nur noch in loser Verbindung blieb. 1513 nahm er an der Univ. Wien, damals ein Zentrum des Humanismus, das Studium auf. Zum Doktor der Theologie wurde er 1520 in Pavia promoviert. Kaum war er nach Wien zurückgekehrt und zum Dekan der Theol. Fakultät gewählt worden, nahm er im Sommer 1521 in Regensburg die Stelle eines Dompredigers an, auf der er sich den Ruf eines Streiters für die alte Kirche erwarb. Im Februar 1522 nach Freising berufen, wurde er am 13.12.1523 auf den Titel des Bistums Salona zum Bischof geweiht; auch als Freisinger Weihbischof trat er als entschiedener Gegner der neuen Lehre hervor. Einen neuen Wirkungskreis fand er 1526 als Domprediger in Basel, wo die Spannungen zwischen der neugläubigen, von Oekolampad geführten Mehrheit und der altkirchlichen Minderheit, deren Wortführer M. wurde, auf eine Entscheidung drängten. Bei der Badener Disputation (Mai/Juni 1526) stand er im Schatten des Ingolstädter Professors)oh. Eck, mit dem er seit seiner Wiener Zeit bekannt war. Im März 1527 wurde er in Basel auch Weihbischof und griff 1527/28 in den Streit um den Charakter des Meßopfers und in den Wiedertäuferstreit ein. Je mehr sich nach der Berner Disputation (1528) die Situation der Altgläubigen in Basel verschlechterte, desto schroffer wurde M. in seinen Predigten. Nach den Tumulten zu Beginn des Jahres 1529 fühlte er sich in Basel nicht mehr sicher und übersiedelte nach Freiburg i. Br., folgte aber schon im Mai 1529 einem Rufe des Würzburger Bischofs Konrad II. v. Thüngen auf die Würzburger Domkanzel, deren Besetzung schon über ein Jahrzehnt Sorgen bereitet hatte. M.s Person bot Gewähr nicht nur für altkirchliche Gesinnung, sondern auch für volles Engagement. Er begleitete den Bischof|1530 zum Augsburger Reichstag, wo er an der Ausarbeitung der „Confutatio“ beteiligt war. 1536 zum Verzicht auf die Prädikaturstelle gedrängt, wurde er schließlich Weihbischof von Würzburg. – Die Bedeutung des „unruhigen Mannes in einer unruhigen Zeit“ (Birkner), der u. a. mit Joh. Eck, Erasmus von Rotterdam, Friedrich Nausea und Kardinal Albrecht von Brandenburg in Briefwechsel stand, liegt in der Bewahrung und Vermittlung des alten Glaubens, den er, wo immer er stand, gegen Neuerungen verteidigte.

  • Literatur

    Taschenbuch f. d. Gesch., Topogr. u. Statistik Frankenlands, 1798, S. 278-87;
    N. Reininger, Die Weihbischöfe v. Würzburg, in: Archiv d. hist. Ver. v. Unterfranken u. Aschaffenburg 18, 1865, S. 111-58;
    C. Eubel, Hierarchia Catholica medii et recentioris aevi III. ²1923, S. 290;
    J. Birkner, A. M., Weihbischof v. Freising, Basel u. Würzburg (1485–1543), 1930 (W-Verz.);
    Aktenslg. z. Gesch. d. Basler Ref. II u. III, 1933.1937;
    Die Matrikel d. Univ. Basel, hrsg. v. H. G. Wackernagel I, 1951, S. 359;
    Die Matrikel d. Univ. Wien II, 1967, S. 404;
    Helvetia Sacra I, 1, 1972, S. 230.

  • Autor/in

    Alfred Wendehorst
  • Zitierweise

    Wendehorst, Alfred, "Marius, Augustinus" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 216-217 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119393166.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA