Lebensdaten
1850 – 1905
Geburtsort
Krompach (Oberungarn)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Materialkundler
Konfession
altkatholisch
Normdaten
GND: 119318458 | OGND | VIAF: 22948562
Namensvarianten
  • Tetmajer von Przerwa, Ludwig Wenzel Rudolf
  • Tetmajer von Przerwa, Ludwig
  • Tetmajer, Ludwig von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Tetmajer, Ludwig von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119318458.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Władysław (1818–89), Bergmann, 1848–75 Dir. d. Hütte Marienthal in K., S d. Karl (Karol) Boromäus (1784–1875), Jur. in Tarnów u. Krakau., Schriftst., Komödiendichter, Sammler v. Märchen (s. Bibliografia literatury polskiej, Nowy Korbut, Bd. 6, 1970), u. d. Marianne Szeliga Wejmanowska;
    M Luise (* 1829), T d. N. N. Elsner, Hüttendir. in Zakopane;
    Ur-Gvv Stanislaus (Stanisław) (1744–1821, österr. Adel 1795), Landrechtssekr. in Tarnów, Dolmetscher;
    Ov Adolf T.(-Przerwa) (1813–92), Gutsbes., Jur., Pol., galiz. LT-Abg.;
    2 B Kar(o)l (Károly) (1852–1921), Ing., Dir. d. kgl.-ungar. Staatsgewerbeschule Kaschau (s. J. Szinnyei, Magyar írók, 1891–1914; Magyar életrajzi lexikon, 1967–81; Enc. Slovenska, 1977–82; Slovenský biografický slovník, 1986–94), Ladislaus (1862–1904), Ing. an d. Bergwerks- u. Forstak. Schemnitz, seit 1902 Gen.dir. d. Hütte in K., 1 Schw;
    München 1877 Marie Luise (1852–1912), T d. August Kindermann (1817–91), Opernsänger am Leipziger Stadttheater u. 1846–89 am Münchner Hoftheater (s. ADB 51) u. d. Magdalena Hofmann, Pianistin;
    2 S August Helmar Rudolph (1880–1946), Architekt, 1905–18 Prof. an d. Gewerbeschule Pilsen, 1918–|30 Inh. e. Architekturbüros in Luzern, Fam.chronist, Bruno Friedrich (* 1887), Chemiker, 1 T Elsa (* 1878, Josef Cornelius Breinl, 1874–1961, Dipl.-Ing., o. Prof. f. Wärmemaschinen, Kompressoren u. Pumpen an d. TH Prag, Erfinder d. Breinl-Skoda-Dampfmotors, s. Biogr. Lex Böhmen); Schwägerin Hedwig Reicher-Kindermann (1853–83, Emanuel Reicher, 1849–1924, Schausp., s. NDB 21), Opernsängerin (s. ADB 27; Kosch, Theater-Lex.);
    Vt Włodzimierz T.(-P.) (1861–1923), Maler, Graphiker, Bühnenbildner, Schriftst., Pol., 1899 Mitgl. d. Wiener Secession (s. ThB; ÖBL), Kazimierz T.(-P.) (1865–1940), Dichter (s. ÖBL).

  • Biographie

    Nach der Realschule in Kaschau besuchte T. das Eidgenöss. Polytechnikum (die spätere ETH) in Zürich (1867 den math. Vorkurs, dann die Ing.schule, Dipl. 1872) und absolvierte danach ein Praktikum bei der Schweiz. Nordostbahn. Als Assistent von Carl Culmann (1821–81) wurde T. 1873 Privatdozent, 1878 Titularprofessor für Baumechanik und 1881 o. Professor am Polytechnikum. Hier entwickelte er die Fächer Baumechanik und Technologie der Baumaterialien als eigenständige Hochschuldisziplin. Auf seine Initiative hin wurde 1881 der „Verein der Schweiz. Zement-, Kalk- und Gipsfabrikanten“ gegründet und die erste Norm für hydraulische Bindemittel des Schweizer. Ingenieur- und Architektenvereins (SIA-Norm) aufgestellt. Gemäß Beschluß des Schweiz. Schulrats gründete T. 1880 in Zürich die „Eidgenöss. Anstalt zur Prüfung von Baumaterialien“ EMPA (1891 eigener Neubau). Dank T. erlangte die EMPA durch die Verbindung von staatlicher Prüfstelle, technischer Versuchsanstalt und Hochschule eine führende Stellung in Europa. International wirkte T. an der Vereinheitlichung der Prüfmethoden der seit 1870 anderswo entstandenen Laboratorien mit. So vertrat er die Schweiz 1884 an den nach Johann Bauschinger (1834–93) benannten Konferenzen, an denen anfänglich Vertreter aus dt.sprachigen und bald aus weiteren europ. Ländern sowie aus den USA teilnahmen. 1893 übernahm T. den Vorsitz der „Bauschinger Konferenzen“, die er auf dem V. Kongreß in Zürich 1895 in den „Internationalen Verband für Materialprüfungen der Technik“ überführte (Präs. seit 1895). Um die Materialprüfung zu verbessern, erfand T. Prüfgeräte und gab Anstoß zum Bau neuer Prüfmaschinen durch Jakob Amsler-Laffon (1823–1912). Für die Baustatik waren T.s Versuche zum Knicken von Stäben von Bedeutung. Daraus formulierte er seit 1883 die später nach ihm benannten Gesetzmäßigkeiten mittels empirischer Modifikation der Formel von Leonhard Euler (1707–83). 1901 wurde T. an die TH Wien als Professor für Technische Mechanik berufen und richtete ein Zentrallaboratorium für technische Materialprüfung ein. 1904 zum Rektor ernannt, plante er eine Hochschulreform zur Hebung der technischen Bildung durch Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Wenige Monate später starb T. an den Folgen eines Hirnschlags.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Schwed. Ak. d. Wiss. (1897);
    Ehrenmitgl. d. Schweiz. Ing.- u. Architektenver. (SIA, 1901);
    österr. HR (1901).

  • Werke

    W Die angew. Elastizitäts- u. Festigkeitslehre, 1889, ²1904;
    Ber. über d. Neubau, d. Einrichtung u. d. Betriebsverhältnisse d. schweizer. Festigkeitsinst., in: Mitt. d. Anstalt z. Prüfung v. Baumaterialien am eidgenöss. Polytechnikum in Zürich 5, 1893, ²1896;
    Die Gesetze d. Knickungsfestigkeit d. techn. wichtigsten Baustoffe, ebd. 8, 1896, ²1901.

  • Literatur

    L Eidgenöss. Materialprüfungsanstalt an d. ETH Zürich, 1930, S. 15–17 (W-Verz.);
    S. P. Timoshenko, Hist. of Strength of Materials, 1953, S. 276–303;
    B. Nowak, Die hist. Entwicklung d. Knickstabproblems u. dessen Behandlung in d. Stahlbaunormen, in: Veröff. d. Inst. f. Statik u. Stahlbau d. TH Darmstadt 35, 1981, S. 112–26; J. Zielinski, L. v. T., 1995 (Qu, W
    , L, P);
    K.-E. Kurrer, Gesch. d. Baustatik, 2002, S. 292;
    BJ X, S. 237 u. Tl.;
    HBLS;
    Pogg. VI– VIIa;
    Hist. Lex. Wien;
    Personenlex. Österr.;
    HLS; ÖBL

  • Autor/in

    Bruno Meyer
  • Zitierweise

    Meyer, Bruno, "Tetmajer, Ludwig von" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 47-48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119318458.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA