Lebensdaten
1815 – 1902
Geburtsort
Zernez (Graubünden)
Sterbeort
Canova bei Paspels
Beruf/Funktion
liberaler Politiker ; Jurist ; Journalist
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 119212722 | OGND | VIAF: 13113029
Namensvarianten
  • Planta, Peter Conradin
  • Planta, Peter C. von
  • Pertinax, Philaletes
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Zitierweise

Planta, Peter Conradin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119212722.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Baptista (1774–1846), Hptm. in piemontes. u. franz. Diensten, S d. Peter Conradin (1734–1805), bündner. Landrichter;
    M Alberica (1791–1850), T d. Nikolaus Gf. Christ v. Santz (1732–99), Oberst in piemontes. Diensten, u. d. Margareta Planta-Wildenberg (1763–1805);
    1850 Elise Charlotte Baur (1830–87);
    7 K.

  • Biographie

    Nach dem Gymnasium in Chur (1828–34) und dem Besuch der Thomas-Schule in Leipzig studierte P. in Leipzig (1834–36) und Heidelberg (1836–38) Rechtswissenschaften. 1841 wurde er in seiner Wohngemeinde Zernetz Präsident. Nacheinander redigierte er die Zeitschriften „Heil des Tellen“ und „Neue Helvetia“, die Zeitungen „Freie Rätier“ (1843-48), „Liberaler Alpenbote“ (1851-56) und „Bündnerische Wochenzeitung“ (1860-65). Er verfocht liberale politische Positionen und setzte sich wirtschaftspolitisch für die bündnerische Alpentransversale (Bau e. Alpenbahn) ein.

    Im Kanton Graubünden bekleidete P. verschiedene politische Ämter: Er war u. a.|Stadtschreiber (1844–47) und Stadtrichter (1848–49), Churer Kreispräsident (1852, 1854-59), Kreisrichter (1860–63), Regierungsrat (1850–53), Mitglied der Standeskommission (1851/52/54-66), Großrat (1841/49/54-56/61), Kantonsgerichtspräsident (1855–70) und Mitglied des Kantonsgerichtes (1871–74). Auf schweizerischer Ebene war er Ständerat (1852/55/62-67) und Nationalrat (1857). Nach dem Ausscheiden aus der Politik arbeitete er als Advokat und nebenamtlicher Aktuar des Bundesgerichtes in Bern (1867–74). Er setzte sich energisch für die Erhaltung der Bündner Wälder ein und entwickelte eine umfangreiche legislatorische Tätigkeit in Bezug auf die Revision der bündnerischen Verfassung und der Straf-(1853) und Zivilprozeßordnung (1870). Er redigierte das Bündner Zivilgesetzbuch von 1861, das sich durch seine Selbständigkeit innerhalb der auf der Historischen Rechtsschule aufbauenden Zürcher Kodifikationsgruppe auszeichnet.

    P. engagierte sich in der Schweizerischen gemeinnützigen Gesellschaft, die er 1856, wie 1873 den Schweizerischen Juristenverein und 1869-91 die Historisch-Antiquarische Gesellschaft von Graubünden, leitete. Er widmete sich auch der Erforschung der (älteren) Bündner Geschichte, die er in leicht verständlicher Sprache und klarer Disposition darstellte. Außerdem schrieb er Gedichte und zehn Dramen, die aus dem Historischen schöpfen, in der Literaturkritik jedoch keine Anerkennung fanden.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Zürich 1862)

  • Werke

    Die Wiss. d. Staates od. d. Lehre v. d. Lebensorganismen, 1852;
    Bündner. Gesetzbuch, mit Erll. d. Gesetzesredaktors, 1863;
    Die Bündner Alpenstrassen, 1871;
    Das alte Rätien, 1872;
    Die Bundesrevision in ihrem jetzigen Stadium, 1873;
    Die currätischen Herrschaften in d. Feudalzeit, 1881;
    Die Schweiz in ihrer Entwicklung z. Einheitsstaat, 1877;
    Vfg.gesch. d. Stadt Cur im MA, 1879;
    Der dreissigj. Kampf um e. rätische Alpenbahn, 1885;
    Die Rekonstruktion d. Fam. u. d. Erbrechts, 1886;
    Andreas Rudolf v. Planta, Ein republikan. Staatsmann, 1893;
    Pater Theodosius, 1893;
    Schulte u. Tschudi, Ein Btr. z. hist. Kritik, 1898;
    Gesch. v. Graubünden, 1892/94, 1913;
    Mein Lebensgang, 1901. – Dramen: Rr. Rudolf Planta, 1849;
    Haus Waldmann, 1861;
    Niklaus v. Flüe auf d. Tag zu Stans, 1863;
    Rhät. Parteigänger, 1864;
    Thomas Massner, 1874;
    Jenatsch u. Lucrezia, 1885;
    Gustav Wasa, Kg. v. Schweden, 1886;
    Marino Faliero, Hzg. v. Venedig, 1886;
    Georg Jenatsch, 1897;
    Idealist u. Israelit, 1897.

  • Literatur

    F. Jecklin, Ständerat P. C. v. P., 1903;
    J. Heer, Ständerat P. C. v. P., 1915;
    P. Metz, in: Bedeutende Bündner aus fünf Jhh., II, 1970, S. 36 ff.;
    P. Liver, in: Rechtsgeschichtl. Aufss., 1982, S. 463-86;
    M. Cavigeli, Entstehung u. Bedeutung d. Bündner Zivilgesetzbuches v. 1861, 1994, bes. S. 7-38.

  • Porträts

    Holzstich, 1892 (Chur, Rhät. Mus.).

  • Autor/in

    Louis Carlen
  • Zitierweise

    Carlen, Louis, "Planta, Peter Conradin" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 504-505 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119212722.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA