Dates of Life
1735 – 1814
Place of birth
Oberperfuß bei Innsbruck
Place of death
Inzing bei Innsbruck
Occupation
Landmesser
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118775197 | OGND | VIAF: 18699428
Alternate Names
  • Hueber, Blasius
  • Huber, Bl.
  • Hübber, Blasius

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Hueber, Blasius, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118775197.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Franz ( 1772), Bauer;
    M Gertrud Spiegel ( 1775);
    B Andreas ( 1808), Baumeister in Kitzbühel;
    - 1) um 1769 Magdalena Kremser, 2) um 1790 Magdalena Raich ( n. 1814);
    19 K, u. a. Johann Nep. (1802–85), Maler (s. ThB; ÖBL), Magnus ( 1856), Landmesser;
    N Anton Kirchebner ( 1831), Landmesser.

  • Biographical Presentation

    H. wuchs als jüngstes von 8 Kindern mit nur notdürftiger Schulbildung heran. 3 Jahrzehnte hatte er unbeachtet in seinem Heimatdorf verbracht, als ihn 1765 sein Landsmann, der damals schon berühmte, aber auch schon kränkelnde Kartograph P. Anich zur Mithilfe an der Vermessung des südlichen Tirol heranzog. Unterstützt durch I. von Weinhart SJ, Professor der Mathematik in Innsbruck, bildete dieser H. zum Landmesser aus und nahm ihn im Juni 1765 zu den Vermessungen im Raum von Bozen mit. Dort erkrankten beide schwer. Anich starb 1766. Die Befürchtung, daß damit auch die Hoffnung auf Vollendung der Tirolkarte „erstorben“ sei, erwies sich als unbegründet; denn deren Betreuer, I. von Weinhart, erkannte H.s Fähigkeit, das Werk zu vollenden. Aber erst 1774 konnte die Karte, von H. mit einem Übersichtsblatt versehen, als Atlas Tyrolensis gedruckt werden. In der Zwischenzeit, 1771–74, hatte er auch das Land Vorarlberg und die anschließenden österreichischen Herrschaften aufgenommen, im Gelände und nachher bei der Zeichnung der Karte unterstützt von seinem Neffen A. Kirchebner, den er als Gehilfen herangezogen hatte. Nach einer Umzeichnung durch den künstlerisch begabten Juristen Johann A. von Pfaundler wurde die Karte von Johann E. Mansfeld in Kupfer gestochen und 1783 gedruckt.

    Eine weit größere Aufgabe für H. war es, die Landvogtei Ober- und Niederschwaben aufzunehmen, woran er 1775/77 arbeitete.

    Wegen Kränklichkeit ließ er die Vermessungen 1778 Kirchebner übertragen, der sie 1780 abschloß. 1781 zeichnete H. zusammen mit Kirchebner die drei vorgeschriebenen Risse der Karte, die auch in Kupfer gestochen und gedruckt wurde (1782). H. wurde in den folgenden Jahren neben kleineren Vermessungen noch als Experte bei der Grenzfestlegung zwischen Tirol und Werdenfels herangezogen. Als letzte Arbeit im Gelände vermaß er 1792 die gräflich Wolkensteinschen Güter in Vorarlberg und widmete sich im übrigen nur mehr seiner Landwirtschaft. 1802 erwarb er einen Hof im Weiler Doblaten bei Inzing. Im Unterschied zu dem in sich verschlossenen Anich war H. ein lebensfroher Mensch. Als Landmesser nicht weniger begabt als Anich, übertraf er diesen sogar in der Darstellung des Geländes, Schon früh wurden seine Leistungen von der Regierung anerkannt. Bereits 1769 erhielt er eine jährliche Pension von 200 Gulden, 1771 ein Wappen, 1772 eine goldene Verdienstmedaille. Die von ihm nach Anichs Tod vollendete Tirolkarte gilt in Inhalt und Form als eines der besten kartographischen Werke des 18. Jahrhunderts.

  • Literature

    A. A. de Pauli, Lebensgesch. d. Landmessers B. H., 1815;
    H. Hartl, Die Aufnahme v. Tirol durch P. Anich u. B. H., in: Mitt. d. k.k. Militärgeograph. Inst., 1885 (P);
    E. Oberhummer, Die Entstehung d. Alpenkarten, in: Zs. d. Dt.-Österr. Alpenver. 32, 1901, S. 43;
    K. Paulin, Tiroler Bauern als Landmesser u. Kartographen, ebd. 68, 1937 (P);
    ders., in: Tiroler Köpfe, 1953;
    E. Kurzel-Runtscheiner, P. Anich u. B. H., Feldmesser, Geographen u. Astronomen im Bauerngewand, in: Österr. Naturforscher, Ärzte u. Techniker, 1957 (P);
    E. Attlmayr, Tiroler Pioniere d. Technik, 1968, S. 23-25;
    Wurzbach IX.

  • Author

    Hans Kinzl
  • Citation

    Kinzl, Hans, "Hueber, Blasius" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 712-713 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118775197.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA