Johann von Palz
- Lebensdaten
- um 1445 – 1511
- Geburtsort
- Pfalzel bei Trier
- Sterbeort
- Mülheim bei Koblenz
- Beruf/Funktion
- Augustiner ; Theologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 118739085 | OGND | VIAF: 162710544
- Namensvarianten
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- Johann
- Johann von Pfalz
- Johann von Paltz
- Jeuser, Johann (bedeutet vielleicht Gießer)
- Geuser, Johann (bedeutet vielleicht Gießer)
- Greffenstein, Johann (Hausname)
- Johann von Pfaltz
- Johann von Valz
- Paltz, Johann von
- Paltz, Johannes von
- Pfalz, Johann von
- Pfalz von Straßburg
- Palatinus, Johannes
- Pals, Johann von
- Johann von Valz
- Johann von Palitz
- Gethink, Johann
- Zenser, Johann
- Johann von Palz
- Johann
- Johann von Pfalz
- Johann von Paltz
- Jeuser, Johann (bedeutet vielleicht Gießer)
- jeuser, johann
- Geuser, Johann (bedeutet vielleicht Gießer)
- geuser, johann
- Greffenstein, Johann (Hausname)
- greffenstein, johann
- Johann von Pfaltz
- Johann von Valz
- Paltz, Johann von
- Paltz, Johannes von
- Pfalz, Johann von
- Pfalz von Straßburg
- Palatinus, Johannes
- Pals, Johann von
- Johann von Palitz
- Gethink, Johann
- Zenser, Johann
- Paltz, Johannes
- Paltz, Johann
- Johann, von Palz
- Johannes, Zenser
- Johannes, Genser
- Johannes, von Palz
- Johannes, von Pfaltz
- Johannes, Palatinus
- Johannes, Geuser
- Johannes, Greffenstein
- Johann, Jeuser
- Paltz, Joannes de
- Palz, Johannes de
- Jenser, Johannes
- Jeuser, Johannes
- Paltz, Johannes de
- Valtz, Johann van
- Zenser, Johannes
- Johann, Zenser
- Genser, Johannes
- Greffenstein, Johannes
- Geuser, Johannes
- Geisser, Johannes
- Jean, de Palz
- Johannes, Jeuser
- Johannes, Geisser
- Johann, von Paltz
- Valtz, Johann von
- Johannes, de Paltz
- Valtz, Johannes von
- Jenser, Johann
- Genser, Johann
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Johann von Palz (Pfaltz; Jeuser, Geuser [vielleicht = Gießer]; Greffenstein [Hausname])
Augustiner, Theologe, * um 1445 Pfalzel bei Trier, † 13.3.1511 Mülheim bei Koblenz.
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Genealogie
V Heinrich, Festungsbaumeister u. Kanonengießer d. Stadt Trier u. d. EB v. Trier stammte aus Heilbronn, wohnte im Haus „Zum Greifenstein“ in Trier.
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Biographie
J. wurde 1462 in Erfurt immatrikuliert und erlangte dort 1464 das Baccalaureat und 1467 die Magisterwürde. 1475 immatrikulierte er sich in Heidelberg. Anschließend ging er nach Erfurt zurück, trat in das Augustinerkloster ein und wurde 1483 zum Doktor der Theologie promoviert. Über eine spätere Tätigkeit J.s an der Trierer theologischen Fakultät und als Ratgeber des Trierer Erzbischofs, dessen Gunst er sich erfreute, liegen keine zuverlässigen Nachrichten vor. Am Studium der Erfurter Augustiner bekleidete er das Amt des Magister regens und war als solcher 1505/06 Lehrer Luthers. 1490 und 1502 war J. im Auftrage des päpstl. Legaten Raimundus Peraudi als Ablaßprediger in Thüringen, Sachsen und der Mark Brandenburg tätig. Als Peraudi in Erfurt weilte, besorgte J. dem Erfurter Augustinerkonvent erhebliche Ablässe, die u. a. 2 Jahre darauf dem Bau der Klosterbibliothek zugute kamen. Seit 1507 war J., der sich als Visitator um die Reform der deutschen Provinz der Augustinereremiten verdient gemacht hat, Prior des Konvents von Mülheim (heute Ehrenbreitstein), wo er schon vorher wiederholt geweilt hatte. Er war ein wegen seiner volkstümlichen Beredsamkeit und Gelehrsamkeit geschätzter Prediger. Aus seinen Ablaßpredigten entstand die dem Kf. Friedrich d. Weisen gewidmete „Himmlische Fundgrube“. Von dem Werk, in dem erstmals der Bergbau in Predigtform ausgedeutet wurde, sind 12 Drucke bekannt. Anläßlich des Jubeljahres 1500 erweiterte J. die lat. Ausgabe dieses Werkes. Im Mittelpunkt seiner Prediger- und Lehrtätigkeit stehen neben Fragen, die die Ablaßlehre betreffen, die Verteidigung der unbefleckten Empfängnis Marias sowie das Bußsakrament, dem er bereits die Funktion der contritio imperfecta zubilligt. Außerdem setzt er sich für stetigen Empfang des Altarsakraments und für ständige Bibellektüre ein.
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Werke
Himml. Fundgrube, 1490, seit 1502 wiederholte lat. Bearbb. in wesentl. erweiterter Form u. d. T. Coelifodina …, mit Suppl. seit 1504;
Contra triplicem errorem, o. J.;
De Septem foribus seu festis gloriosae Virginis, 1491;
De cautelis servandis in absolutione sacramentali, 1486/90 (anonym). -
Literatur
ADB 14 u. 25 (unter Paltz);
J. Wagner, in: Zs. f. Heimatkde. v. Coblenz 1, 1920, S. 5 f., 27 f.;
R. Laufner, Zur Abstammung v. Luthers Lehrer J. v. P., in: Vj.bll. d. Trierer Ges. f. nützl. Forschung 1, 1955, S. 59-62;
P. R. Weijenborg, Doctrina de immaculata conceptione apud J. de P., in: Virgo Immaculata, Acta Congr. Mariol.-Mariani Romae 14, 1957, S. 160-83;
H. Wolf, Die Himml. Fundgrube u. d. Anfänge d. dt. Bergmannspredigt, in: Hess. Bll. f. Volkskde. 49/50,|1958, S. 347-54;
M. Ferdigg, De vita et operibus et doctrina J. de P., Diss. Rom 1961 (ungedr.);
Vf.-Lex. d. MA II. -
Autor/in
Herbert Wolf -
Zitierweise
Wolf, Herbert, "Johann von Palz (Pfaltz; Jeuser, Geuser [vielleicht = Gießer]; Greffenstein [Hausname])" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 565 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739085.html#ndbcontent
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Paltz, Johann von
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Biographie
Paltz: Johann v. P., Augustiner, † am 13. März 1511 zu Mühlheim. Sein Familienname war Zenser; v. Paltz nannte er sich nach seinem Geburtsorte Paltz oder Palenz im Trierischen (nach anderen war er ein Schwabe). Er trat zu Erfurt in den Orden der Augustiner-Eremiten, wurde dort 1483 Doctor der Theologie und lehrte dort auch mit Unterbrechungen im Kloster, vielleicht auch an der Universität. Er war ein Gehülfe des Generalvicars der (reformirten) sächsischen Congregation seines Ordens, Andreas Proles, bei der Durchführung und Ausbreitung der strengeren Observanz und wirkte in diesem Sinne 1475 (als Prior) in Neustadt, 1491 in Herzberg, 1499 in Mühlheim (Thal-Ehrenbreitstein), 1505 in Sternberg in Mecklenburg. 1490 wurde er von dem päpstlichen Legaten, Raymund Payraudus, Bischof von Gurk (später Cardinal) beauftragt, das von Alexander VI. ausgeschriebene Jubiläum (zur Bestreitung der Kosten des Türkenkrieges) zu verkündigen, und wirkte nun als Ablaßprediger in Sachsen und dem nördlichen Böhmen. 1502 predigte er ein zweites Jubiläum. Von 1507 an lebte er in dem Kloster zu Mühlheim¶. Unter Zugrundelegung seiner Jubiläumspredigten schrieb er „Die himmlische Fundgrube“, mit einer Widmung an den Kurfürsten Friedrich und den Herzog Johann von Sachsen, zuerst 1490 zu Erfurt gedruckt. Eine bedeutend erweiterte lateinische Ausgabe des Werkes veröffentlichte er mit einer Widmung an den Erzbischof von Köln, Hermann Landgrafen von Hessen, zu Erfurt 1502 unter dem Titel: „Coelifodina absconditos scripturas thesauros pandens“, dazu ein „Supplementum Coelifodinae“, Erfurt 1504 (in diesem theilt er auch zwei Predigten von Andreas Proles und kleine Abhandlungen des Augustiners Johann von Dorsten über die Reliquie vom Blute Christi zu Gotha und über den Ablaß mit; der vollständige Titel heißt: „Supplementum de exercitibus infernalibus ipsas sacratissimas indulgentias impugnantibus et de modo expugnandi eos per bumbardas de turri Davidica emittendas). Alle drei Werke sind bis zum Jahre 1517 wiederholt (Zu Erfurt, Leipzig, Augsburg und Straßburg) gedruckt|worden. Die beiden lateinischen sind interessant, weil sie eine ausführliche Darstellung der ganzen Lehre vom Ablaß enthalten, wie sie in den letzten Jahrzehnten vor Luthers Austreten von streng kirchlichen Theologen vorgetragen wurde (s. Auszüge bei Kapp, eine zusammenhängende Analyse bei Kolde und Bratke, s. u.). Gedruckt ist von P. außerdem „De septem foribus seu festis gloriosae Virginia“ 1491, vielleicht auch „Hortulus aromaticus gloriosae Virginis“, nicht gedruckt eine kleine Abhandlung „De conceptione sive praeservatione a peccato originali S. Dei genetricis Virginis Marias“. — P. ist oft verwechselt worden mit einem gleichzeitigen Johann (Gethink von) Paltz (Pals, Balcz), der dem Orden der Augustiner-Chorherren (Canonici regulares S. Augustini) angehörte, Doctor decretorum, seit 1504 Propst des Klosters zum neuen Werke (in opere novo) bei Halle, auch Archidiakonus des Bezirks Halle und bei den Erzbischöfen von Magdeburg, Ernst von Sachsen († 1613) und Albert von Brandenburg sehr angesehen war; er schloß sich 1524 Luther an (Mencken, Scriptores II, 1519).
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Literatur
J. Chr. Dreyhaupt, Pagus Neletici ... Beschreibung des Saalkreises, 1749, I, 704.— J. E. Kapp, Nachlese zur Ref.-Gesch. IV, 424.— (Weller) Altes aus allen Theilen der Geschichte, 1762, I, 290.— Ossinger, Bibliotheca Augustiniana, 1768, S. 652.— Th. Kolde, Die deutsche Augustiner-Congregation, 1879, S. 174 u. f. —
E. Bratke, Luthers 95 Thesen und ihre dogmenhistor. Voraussetzungen, 1884, S. 53 ff., 111 ff. Die Ausgaben der Fundgrube und der Coelifodina bei Panzer, Weller u. Kolde, S. 181. -
Autor/in
Reusch. -
Zitierweise
Franck, Jakob; Reusch, "Paltz, Johann von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 25 (1887), S. 112-113 unter Paltz [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118739085.html#adbcontent