Lebensdaten
1792 – 1878
Geburtsort
Koblenz
Sterbeort
Koblenz
Beruf/Funktion
Komponist ; Pianist ; Musiklehrer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118707795 | OGND | VIAF: 76580198
Namensvarianten
  • Hünten, Franz
  • Hünten, Franz
  • Huenten, Franz
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Zitierweise

Hünten, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118707795.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Daniel, kurtrier. Hoforganist in K.-Ehrenbreitstein;
    M Gertrud Weller;
    B Wilhelm u. Peter-Ernst, Klavierlehrer u. Komponisten;
    - 1826 Eva Maria Zeiler;
    2 S, u. a. Emil (1827–1902), Schlachtenmaler (s. ThB);
    E Max (1869-n. 1925), Landschaftsmaler (s. ThB).

  • Biographie

    H. erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater. Die Ungunst der häuslichen Verhältnisse nötigte den erst 16jährigen, bereits selbst Klavierunterricht zu erteilen und verschiedentlich als Solist aufzutreten. Zugleich erwarb er sich hiermit die finanziellen Voraussetzungen, um der Anregung von Henry Herz – einem Schüler seines Vaters – zu folgen und 1819 zur Vervollkommnung seiner Ausbildung nach Paris zu gehen. Hier wurde er noch im gleichen Jahr Schüler des Conservatoire, studierte Klavier bei L. B. Pradher, Komposition bei A. Reicha und hatte sich schon bald nach Beendigung seiner Studien (1821) den Ruf eines geschätzten Klavierlehrers erworben (unter anderem war Ch. Gounod sein Schüler). 1835 kehrte er als wohlhabender Mann nach Koblenz zurück, war 1840-48 noch einmal in Paris, ehe er sich endgültig in Koblenz niederließ. Er war ein gesuchter Lehrer – unter anderem der Prinzessin Louise von Preußen – und beliebter Komponist, insbesondere von Dilettanten geschätzter à la mode-Kompositionen, die in Frankreich, England und Deutschland hohe Auflagen erzielten und sein Ansehen wie seinen bedeutenden Wohlstand gleichermaßen förderten. Die Kompositionen H.s, vornehmlich Bearbeitungen bekannter zeitgenössischer Opernmelodien, gefällig und von geringer spieltechnischer Schwierigkeit, sind mit seiner Zeit versunken, für das Aufblühen der bürgerlichen Salonmusik des 19. Jahrhunderts aber außerordentlich typisch und keineswegs uninteressant.

  • Werke

    227 Werke, 1821-68 im Druck erschienen, darunter weder Konzerte noch Sonaten, u. a. Klavierschule, op. 60;
    4 Trios (Klavier, Violine, Cello), op. 14, 91, 172 u. 175;
    6 Lieder, op. 106, nahezu ausschließl. „Valses“, „Morceaux“, „Divertissements“, „Rondeaux“, „Variationen“, „Airs“ mit u. ohne Variationen. „Fantasien“, „Bagatellen“, „Galopps“, etc. - Ausführt. W-Verz.
    b. G. Zöllner, s. L.

  • Literatur

    ADB 13;
    W. Georgii, Klaviermusik, ³1956;
    G. Zöllner, F. H., Sein Leben u. s. Werk, Diss. Köln 1959 (W, L, P);
    ders., in: MGG VI (W, L);
    H. Heussner, Das Biedermeier in d. Musik, in: Die Musikforschung XII, 1959;
    G. Schilling, Universallex. d. Tonkunst, 1840-42;
    H. Mendel u. A. Reissmann, Musikal. Conversations-Lex., 1870 ff.;
    Eitner.

  • Autor/in

    Horst Heussner
  • Zitierweise

    Heussner, Horst, "Hünten, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 742 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118707795.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hünten: Franz H., geb. den 26. December 1793 in Koblenz, erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater Daniel H., einem geschätzten Organisten und Musiklehrer, der aber eigentlich gegen die Künstlerlaufbahn des Sohnes wirkte. Trotzdem arbeitete sich dieser zu einem beliebten Lehrer für Pianoforte|und Guitarre empor, so daß er, aufgemuntert von Henri Herz, mit 2000 Francs Ersparnissen (1817 oder 1818) nach Paris gehen konnte, um dort ins Conservatorium zu treten, wo er Unterricht im Clavierspiel von Pradher, in der Theorie von Reicha erhielt. Um nach vollendetem zweijährigen Cursus die Mittel für seinen Lebensunterhalt zu gewinnen, ertheilte er Clavierunterricht und fing an kleine Compositionen, Rondo's und Variationen, auch Bearbeitungen beliebter Opernthema's zu schreiben. Diese leichte, aber gefällige und leicht spielbare Maare enthielt solchen Beifall, daß ihm von allen Seiten reiche Aufträge zuflossen, so daß er nach seiner eigenen Angabe 200 Francs Honorar für die Druckseite bekam. Dieser Erfolg verbesserte auch seine Stellung als Lehrer und so wurde es ihm, der seit 1826 verheirathet war, möglich, 1836 als wohlhabender Mann in seine Vaterstadt Koblenz zurückzukehren, um dort in behaglicher Ruhe als Clavierlehrer und Componist zu leben. 1839 nochmals nach Paris übergesiedelt, blieb er dort bis zum Februar des J. 1848 und verbrachte danach den Rest seines Lebens in der alten Heimath Koblenz. Hochbetagt starb er am 22. Februar 1878. Eine talentvolle Schülerin aus dieser Zeit war Prinzeß Louise von Preußen, jetzige Großherzogin von Baden. Der bekannte Schlachtenmaler Emil H. in Düsseldorf und der um die Gerichtsorganisation Elsaß-Lothringens verdiente jetzige Oberprokurator in Mühlhausen, Alfred H., sind die Söhne des Verstorbenen. H. hat über 300 Werke herausgegeben, die alle leicht hingeworfen und melodisch gehalten, dabei sehr instructiv sind, freilich aber durchweg dem Modegeschmack huldigen. Als hervorragender sind ein Trio (op. 14) für Pianoforte, Viol. und Violoncell und zwei Duo's für Pianoforte und Viol. (op. 22 und 23) zu bezeichnen. Noch heute werden insbesondere folgende Compositionen Hünten's verlangt: 8 Rondino's (op. 21 und 30), „An Alexis“ (op. 26), drei Airs Italiens (op. 65), „Au Bord du Rhin“ (op. 120) und zwei Grande Valse (op. 128 und 129). Eine Clavierschule (op. 60) von ihm fand viele Verbreitung und hat 4 Auflagen erlebt, ebenso bekannt wurden seine Etuden (op. 80, 81 u. 114).

    • Literatur

      Universallexikon der Tonkunst von G. Schilling, Supplementband. Familienmittheilungen.

  • Autor/in

    Fürstenau.
  • Zitierweise

    Fürstenau, Moritz, "Hünten, Franz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 421-422 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118707795.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA