Lebensdaten
1865 – 1932
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Sybillenort bei Breslau
Beruf/Funktion
König von Sachsen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118693611 | OGND | VIAF: 238194616
Namensvarianten
  • Friedrich August III.
  • Friedrich August III. König von Sachsen
  • Friedrich August Johann Ludwig Karl Gustav Gregor Philipp, Sachsen, Prinz
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Friedrich August III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693611.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kg. Georg v. S. ( 1904);
    M Maria Anna (1843–84), T d. Kg. Ferdinand II. v. Portugal ( 1885, s. NDB V);
    Groß-Ov Kg. Frdr. Aug. II. v. S. ( 1854, s. NDB V), Kg. Johann v. S. ( 1873);
    Ov Kg. Albert v. S. ( 1902, s. NDB I);
    Wien 1891 ( 1903) Luise (1870–1947, seit 1903 Gfn. v. Montignoso, 2] 1907 [ 1912) Enrico Toselli, 1926, Komponist), T d. Ghzg. Ferd. IV. v. Toscana ( 1908);
    3 S, 3 T, u. a. Kronprinz Georg (1893–1943), Oberstlt., seit 1924 Priester (SJ).

  • Biographie

    Die Entwicklung F.s stand viel stärker unter den Einflüssen der sogenannten Gründerzeit und des wachsenden Gewichts der sozialistischen Bewegung in Deutschland, wobei für beides die Situation in Sachsen bezeichnend war, als unter den Einflüssen militärischer und betont familiärer Erziehung. Das Königtum des Landes entbehrte, namentlich nach dem Tode König Alberts, über die Grenzen hinaus wirkender markanterer Züge, die die Reichsverfassung – auch nach dem Ausscheiden Bismarcks – und die wirtschaftliche, soziale und geistige Entwicklung der Nation bedingten. Das persönliche Verhältnis zu Kaiser Wilhelm II. war kühler als dasjenige zum Wiener Hofe, namentlich zum Kronprinzen Rudolf und zu dem Thronfolger Franz Ferdinand. Dem allgemeinen Zuge der Zeit folgte ein starkes Interesse für industrielle und Verkehrsprobleme. In den äußeren Formen zeigte die Lebenshaltung und das Familienleben des Königs stark verbürgerlichte Züge. Infolgedessen war auch die Tendenz auf Popularisierung des Königtums bei F. natürlich und ungezwungen. Familienschicksale wie die Trennung seiner Ehe, machten den König und seine Stellung zum Volke noch volkstümlicher, wenn auch die Fortschritte des Sozialismus nicht dadurch kompensiert werden konnten. Das kräftige Anwachsen des Kapitalismus gerade in Sachsen vollzog sich ohne Einwirken des Königs, dessen Regierungspraxis schärfere Festlegungen in bestimmter sozialer und ökonomischer Richtung zu vermeiden bestrebt war. Unter diesen Aspekten begegnete der König den leitenden Persönlichkeiten und Tendenzen der Berliner Spitzen der Reichspolitik mit Zurückhaltung, ja gelegentlich wohl mit spürbarer Skepsis. Beifall sicherte ihm im Lande sein kräftiges Auftreten gegen ungeschickte Ausfälle päpstlicher Propaganda (Borromäus-Enzyklika). Beim Zusammenbruch 1918 vollzog sich sein Scheiden vom Throne entsprechend dem dramatischen Zuspitzungen abgeneigten sächsischen Stammescharakter in ruhigen Formen. Auch in den letzten Jahren F.s, die er auf Schloß Sybillenort zurückgezogen verbrachte, hat sich seine ungewöhnliche Volkstümlichkeit im Lande nicht wesentlich vermindert, die in zahlreichen Anekdoten ihren Niederschlag fand. F. wäre berufen gewesen, den Übergang zu einer modernen verbürgerlichten Form der Monarchie vorzubereiten. Der 1. Weltkrieg und seine Folgen haben diese Möglichkeit abgeschnitten.

  • Literatur

    Bang, Zehn J. Königtum, 1915;
    H. Kretzschmar, Das sächs. Königtum im 19. Jh., in: HZ 170, 1950, S. 457-93.

  • Porträts

    Ölgem. v. H. Prell, 1904 (Bautzen, Rathaus), Abb. in: J. L. Sponsel, Fürsten-Bildnisse a. d. Hause Wettin, 1906.

  • Autor/in

    Hellmut Kretzschmar
  • Zitierweise

    Kretzschmar, Hellmut, "Friedrich August III." in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 577 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693611.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA