Lebensdaten
1825 – 1909
Geburtsort
Wehen bei Wiesbaden
Sterbeort
Aschaffenburg
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118685228 | OGND | VIAF: 77110044
Namensvarianten
  • Erlenmeyer, Richard August Carl Emil
  • Erlenmeyer, Emil
  • Erlenmeyer, Richard August Carl Emil
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Zitierweise

Erlenmeyer, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685228.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Albrecht s. (1);
    1850 Auguste ( 1897), T des Apothekers Hengstenberg in Iserlohn;
    K, u. a. Emil (1864–1921), 1896 ao. Prof. der Chemie in Straßburg, seit 1907 Mitgl. der biologischen Reichsanstalt in Berlin-Dahlem, GR, arbeitete u. a. über optisch-aktive Verbindungen, vor allem Zimtsäurederivate u. üb. Bedeutung u. Synthese asymmetrischer Moleküle in der Natur, Marie ( Hermann Dingler, 1935, Botaniker, s. NDB III);
    E Hans Frdr. (* 1900), Prof. für anorganische Chemie in Basel.

  • Biographie

    E. studierte Naturwissenschaften in Gießen als Schüler Liebigs und in Heidelberg, promovierte nach Ablegung des pharmazeutichen Staatsexamens 1851 in Gießen und habilitierte sich, nachdem er mehrere Jahre als praktischer Apotheker tätig gewesen war, 1857 in Heidelberg, wo er 1863 zum außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1868 folgte er einem Rufe als ordentlicher Professor für allgemeine Chemie an die neu errichtete Polytechnische Schule in München. Aus gesundheitlichen Rücksichten trat er 1883 von seinen Ämtern zurück und arbeitete erst in Frankfurt, seit 1893 in Aschaffenburg als Privatmann weiter. – E.s große wissenschaftliche Leistungen gehören vorwiegend der organischen Chemie und hier insbesondere der Konstitutionsaufklärung an. Im Kampfe gegen die damals herrschende „Typentheorie“ setzte er sich für die „Strukturchemie“ ein. Indem er die Begriffe präzisierte, führte er die Bezeichnung „Wertigkeit“ ein. Die Ausdrücke „einwertig“, „zweiwertig“ für „einatomig“ und so weiter gehen auf ihn zurück. Er stellte die noch jetzt gültigen Formeln für Äthan, Äthylen, Acethylen, Glycerin, Naphthalin, Azo-, Hydrazo- und Azoxykörper auf. Seine Entdeckung, daß alle sekundären und tertiären Alkohole, in welchen die Carbinolgruppe mit dem benachbarten C-Atom doppelt gebunden ist, in Aldehyde beziehungsweise Ketone übergehen, ist als „Erlenmeyersche Regel“ in die Literatur eingegangen. Allgemein bekannt wurde er als Erfinder des nach ihm benannten Kolbens, eines im chemischen Laboratorium unentbehrlichen Glasgefäßes.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (München u. Heidelberg 1905), Mitgl. der Bayerischen Ak. der Wiss.

  • Werke

    u. a. Lehrb. d. organ. Chemie, 3 Bde., 1867 ff. (mit Rich. Meyer, O. Hecht, H. Goldschmidt, K. v. Buschka); Aufgabe d. chem. Unterrichts gegenüber Wiss. u. Technik, 1871; Einfluß Liebig's auf d. Entwicklung d. reinen Chemie, 1874.

  • Literatur

    H. Kiliani, in: Zs. f. angew. Chemie 22, 1909, S. 481-83 (P);
    M. Conrad, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 43, 1910, S. 3645-64 (W-Verz., P: Bronze-Reliefbild v. F. v. Miller);
    Pogg. III-V;
    BJ XIV (Tl. 1909). – Zu S Emil: B. Lepsius, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 54, 1921, S. 107-13 (W);
    Pogg. IV-VI.

  • Autor/in

    Berthold Peter Anft
  • Zitierweise

    Anft, Berthold Peter, "Erlenmeyer, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 594-595 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118685228.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA