Lebensdaten
1855 – 1938
Geburtsort
Krechting Kreis Borken (Westfalen)
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118683624 | OGND | VIAF: 39503155
Namensvarianten
  • Finke, Heinrich
  • Finke, Enrique
  • Finke, H.
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Zitierweise

Finke, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683624.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wenzel, Weber;
    M Maria Wiggers;
    1892 Zoë ( 1944), T d. Carl Müller (1818–93), Kirchen- u. Bildnismaler, seit 1883 Dir. d. Düsseldorfer Ak. (s. ADB 52; ThB) (S d. Franz Hubert M., 1784-1835, Maler, Kupferstecher, Kunstschriftsteller, seit 1823 Gal.dir. in Darmstadt, s. ThB), u. d. Luise Linné; O Andreas Müller (1811–90), Kirchenmaler u. Radierer (s. ADB 52; ThB), Constantin M. (1815-49), Kupferstecher (s. ThB);
    2 S (⚔), 1 T.

  • Biographie

    Mit vielseitigen, auch künstlerischen Interessen begabt, schloß F. den wechselreichen, durch Tätigkeit unter anderem als Archivar, Journalist, Reichstagsstenograph unterbrochenen, autodidaktisch geprägten Studienweg 1880 mit der Promotion bei B. Kugler in Tübingen ab. 1887 habilitierte er sich in Münster, wurde 1891 dort und 1899 in Freiburg im Breisgau als Nachfolger von Aloys Schulte Professor. Sein überaus umfangreiches opus umspannt gleichermaßen Themen der Geschichtsmethodik wie der westfälischen Landesgeschichte, das Zeitalter der Renaissance wie das der Romantik, Fragen um Dante wie um Bismarck. Vor allem aber seine Untersuchungen und epochemachenden Editionen zur politischen, kirchlichen und kulturellen Entwicklung des Spätmittelalters, besonders im romanischen Kulturkreis, öffneten völlig neue Problemstellungen und Forschungsgrundlagen; sie erhoben das Problem der Vorreformation über einseitig konfessionelle Auffassung beider Lager auf eine höhere Ebene. Der im Zusammenhang seiner Arbeiten zur Edition der Konstanzer Konzils-Akten gelungene bedeutende Archivalienfund im Kronarchiv von Barcelona (Acta Aragonensia) leitete eine neue Ära spanischer Forschungen und deutsch-spanischer Wissenschaftsbeziehungen ein, die bis heute nachwirkt. F.s Ziel und Stärke lag weniger in der abgerundeten Gesamtdeutung, als in der unermüdlichen Erschließung unbekannten Materials, verbunden mit hohem wissenschaftlichem Organisationstalent wie andererseits schulbildender pädagogischer Kraft. Von 1924 bis zum Tode präsidierte er als Nachfolger von H. von Grauert der Görres-Gesellschaft, deren Historisches Institut in Madrid er aufbaute.|

  • Auszeichnungen

    Mehrfacher Ehrendoktor, Mitgl. zahlr. Ak., Inh. d. Adlerschildes d. Dt. Reiches.

  • Werke

    W u. a. Acta Concilii Constanciensis, 4 Bde., 1896-1928;
    Aus d. Tagen Bonifaz' VIII., 1902;
    Papsttum u. Untergang d. Templerordens, 2 Bde., 1907;
    Acta Aragonensia, 3 Bde. u. Nachträge, 1908-33;
    Weltimperialismus u. nat. Regungen im späteren MA, 1916;
    Der Briefwechsel Frdr. u. Dorothea Schlegels 1818-20 während Dorotheas Aufenthalt in Rom, 1923;
    Autobiogr., in: Die Gesch.wiss. d. Gegenwart in Selbstdarst. I, 1925, S. 91 ff.;
    Heinr. Hansjakob u. s. Anfänge als Historiker, 1938; vgl. Bibliogr.
    v. J. H. Beckmann, in: HJb. 55, 1935, S. 466 ff.

  • Literatur

    J. Spörl, in: HJb. 58, 1938, S. 241 ff.;
    H. Heimpel, in: HZ 160, 1939, S. 534-45;
    M. Grabmann, in: SB d. Bayer. Ak. d. Wiss., philos.-hist. Kl., 1939, S. 15-17;
    J. Vincke, in: ZSRGK (28), 59, 1939, S. 687-90;
    E. Krebs, in: Jber. d. Görresges. 1938, 1939, S. 15-49;
    O. Redlich, in: Alm. d. Ak. Wien 89, 1939, S. 291-94;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Johannes Spörl
  • Zitierweise

    Spörl, Johannes, "Finke, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 162 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118683624.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA