Lebensdaten
1584 – 1640
Geburtsort
Alach bei Erfurt
Sterbeort
Erfurt
Beruf/Funktion
Komponist ; evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11864839X | OGND | VIAF: 64190787
Namensvarianten
  • Altenburg, Michael
  • Altburgi, Michaelis
  • Altenburg, Johann Michael

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Zitierweise

Altenburg, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11864839X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Schmied;
    1604 Katharina, T des Tuchscherers Martin Beyer; 13 K; E Johann Kaspar Altenburg (1688–1761), Konzerttrompeter;
    Ur-E Johann Ernst Altenburg (s. 1).

  • Biographie

    A. studierte in Erfurt Theologie, wurde 1599 Baccalaureus, 1602 Magister, 1607 Rektor der Reglerschule in Erfurt und 1609 Pfarrer in Ilversgehoven und Marpach. 1610-21 war er Pfarrer in Tröchtelborn, seit Ende 1621 Pfarrer in Großen-Sömmerda. Er litt sehr unter dem 30jährigen Krieg, verlor seine Frau und floh nach Erfurt, wo er seit 1638 als Diakonus an der Andreaskirche wirkte. A. erzog u. a. die Söhne von Michael Praetorius. Musikgeschichtlich ist er vor allem als Erfinder evangelischer Kirchenliedmelodien von bleibender Bedeutung, auch als ihr Bearbeiter in zeitgenössischen Musizierformen. Umstritten ist er als Dichter und Komponist des seit der Schlacht von Lützen 1632 als Gustav Adolfs Feldliedlein bekannten Liedes „Verzage nicht, du Häuflein klein“ (1632).

  • Werke

    u. a. Gaudium Christianum, Jena 1617; Cantiones de adventu, Erfurt 1620; Kirchen- u. Hausgesänge, 4 T., ebenda 1620-21; (Choral-)Intraden, ebenda 1620.

  • Literatur

    ADB I; Goedeke III, 1887, S. 163 f.; L. Meinecke, M. A., ein Btr. z. Gesch. d. ev. Kirchenmusik, in: Sammelbde. d. Internat. Musik-Ges. V, 1903-04, S. 1-45; F. Blume, Die ev. Kirchenmusik, 1931;
    F. Vahldieck, Gustav Adolfs Trutzlied, in: Christl. Welt, Bd. 46, 1932, S. 972-75;
    B. Kitzig, Gustav Adolf, Jacobus Fabricius u. M. A., die 3 Urheber d. Liedes „Verzage nicht, du Häuflein klein!“, 1935 (P); ders., Läßt sich d. Frage nach d. Ursprung d. Liedes „Verzage nicht, du Häuflein klein!“ wiss. lösen?, in: FF, Bd. 11, 1935, S. 360 bis 362; RGG; A. Adrio, in: MGG (vollst. W-Verz.).

  • Porträts

    s. Gesch. d. Musik in Bildern, hrsg. v. G. Kinsky, 1929, S. 165.

  • Autor/in

    Walter Gerstenberg
  • Zitierweise

    Gerstenberg, Walter, "Altenburg, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 214 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11864839X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Altenburg: M. Michael A., protest. Theologe und Componist, geb. 1583 zu Tröchtelborn in Thüringen, 1608 Pfarrer zu Ilversgehofen und Marpach bei Erfurt, 1610 in seinem Geburtsorte, 1621 zu Gr. Sömmerda, 1631 flüchtig und ohne Unterhalt, 1637 endlich zu Erfurt Diaconus bei den Augustinern und dann 1638 Pfarrer an der Andreaskirche, gest. in diesem Amte am 12. Febr. 1640. Neben seinen Amtsgeschäften componirte er fleißig kirchliche Tonstücke verschiedener Art, und folgende Werke von ihm sind in den Jahren 1608—23 zu Erfurt im Drucke erschienen: das 53. Cap. des Jesaias, angeh. Bernardi Passio etc. 8 voc., 1608. Hochzeits-Motetten 7 voc., 1613 Musikal. Schirm und Schild der Bürger etc. oder der 55. Psalm 6 voc., 1618. — Christl. liebl. und andächt. neue Kirchen- und Haus-Ges. 5, 6 und 8 voc., 3 Thle., 1620—21. — Intraden 6 voc. (5 Instrumentalst. mit einem Choralges.), 1620. — Cantiones de adventu 5, 6 und 8 voc., 1621 — Musikal. Weihnachts- und Neujahrs-Zierde 4—9 voc., 1621. — Musikal. Festges. Th. III. IV., 5—14 voc., 1623; (Th. I. II. sind nicht bekannt. Vgl. Gerber N. Lex.). Er war auch Componist geistl. Lieder-Melodien, deren eine Anzahl mit ebenfalls von ihm verfaßten Tonsätzen in das Gothaische Cantional (1646—47) aufgenommen wurde und in kirchl. Gebrauch überging; drei derselben ("Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf“, „Herr Gott Vater, ich glaub' an dich“, „Jesu, du Gottes Lämmelein") finden sich noch im Schicht’schen Choralbuche, wiewol in veränderter Gestalt. S. Winterfeld, Kirchenges. II. 78 ff. Ob A. auch der Dichter einiger dieser Lieder sei, ist zwar nicht mit Sicherheit erwiesen aber doch wahrscheinlich. Von ihm scheinen zu sein: „Aus Jacobs Stamm ein Stern sehr klar"; „Was Gott thut das ist wohlgethan, kein einzig Mensch ihn tadeln kann"; und vor allem: „Verzage nicht, o Häuflein klein“, Gustav Adolfs Schwanenlied genannt, weil es der Held vor der Lützener Schlacht von seinem Heere anstimmen ließ. (Vgl. Dr. Geffken's Schrift hierüber, Hamb. 2. Aufl. 1856 und C. Reinthaler, Gedenkblatt zur Hauptversammlung des Gustav-Adolph-Vereins in Nürnberg 1862).

    • Korrektur

      Korrektur: Ueber Mich. Altenburg vgl. Ad. Auberlen in den Monatsheften für Musik-Geschichte XI. Jahrgang (1879) Nr. 11 S. 185—195. Altenburg ist (nach Motschmann, Erfortia lit. 5, Forts. S. 650 f.) geb. am Trinitatisfest 1584 zu Alan bei Erfurt. 1600 ward er Schulcollege an der Reglerschule in Erfurt, 1601 Cantor zu St. Andreas, 1607 Rector; 1609 Pfarrer zu Ilgershofen und Marpach, 1611 zu Tröchtelborn, 1621 zu Gr. Sömmerda. 1637 flüchtete er nach Erfurt, wo er Diaconus und 1638 Pastor zu St. Andreas ward. Auberlen beschreibt 11 kirchl. musik. Druckwerke Altenburg's.

  • Autor/in

    v. Dommer u. P. Pressel.,
  • Zitierweise

    Dommer, Arrey von; Pressel, Paul, "Altenburg, Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 363 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11864839X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA