Lebensdaten
1852 – 1931
Geburtsort
Kirchberg (Kanton Sankt Gallen)
Sterbeort
Zipf bei Vöcklabruck (Oberösterrisch)
Beruf/Funktion
Ballonpionier ; Luftphotograph
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118616048 | OGND | VIAF: 161149066558165601410
Namensvarianten
  • Schweizer, Eduard (bis 1921)
  • Spelterini, Eduard
  • Schweizer, Eduard (bis 1921)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Spelterini, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118616048.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sigmund Schweizer (* 1819), Bierbrauer, Gastwirt;
    M Maria Magdalena Sütterli (* 1827);
    London 1914 Emma Karpf (1887–1963, 2] Henri Duruz, Arzt), aus Genf;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    S. besuchte die Volksschule in Lugano (Kt. Tessin) und seit 1870 die Konservatorien in Mailand und Paris, um Gesang und Musik zu studieren. Als Künstlernamen legte sich der junge Tenor das Pseudonym „Spelterini“ zu. Eine schwere Lungenentzündung hemmte indes seine Laufbahn. 1879 nach einem Erholungsaufenthalt in Südfrankreich nach Paris zurückgekehrt, wurde er Zeuge der Vorbereitungen für einen Gasballonaufstieg. Kritische Witterungsbedingungen lähmten den Mut des für die Mitfahrt ausgewählten Passagiers, für den S. kurz entschlossen einsprang und über Paris die Lufttaufe erlebte. Nach 17 glücklich verlaufenen Solofahrten durfte S. 1882 erstmals zahlende Passagiere mitführen. Mit seinen Einnahmen ließ S. 1887 im Pariser Ballon-Atelier Surcouf für 14 000 Francs einen 1500 m³-Ballon mit einer Hülle aus leinölgetränkter Seide bauen, den er|„Urania“ taufte. Im Sept. 1887 stieg S. damit vom Wiener Prater mit Gustav Gf. Kálnoky v. Köröspatak (1832–98) als Passagier auf und landete glücklich in Ungarn. S. war der erste Schweizer Berufsluftschiffer, der als Mitglied der „Académie d'Aérostation météorologique de France“ durch spektakuläre Aufstiege in europ. Metropolen sowie in Kairo und Johannesburg internationales Ansehen gewann. S.s „Urania“ war die Nr. 1 in der Liste der Schweizer. Freiballone, die seit 1891 geführt wurde. S. wirkte 1892/93 als Luftfahrt-Instruktor in Moskau und St. Petersburg sowie in der Schweizer Armee. Meteorologen, Mediziner, Geometer und Physiker unternahmen mit S. Ballonfahrten zu wiss. Zwecken. 1902 erhielt S. den Pilotenschein Nr. 26 der „Fédération Aéronautique Internationale“. Spektakuläre Hochalpenüberquerungen, ab Zermatt (17./18.9.1903), Andermatt (20.7.1907), Interlaken (6.9.1908), Mürren (12.8.1910) und Kandersteg (3.8.1913) folgten. Seine seit 1893 aufgenommenen Lichtbilder von bestechender Qualität wurden bei internationalen Luftschifffahrts-Ausstellungen ausgezeichnet (Goldmedaille Mailand 1906). In seiner 43jährigen unfallfreien Laufbahn absolvierte S. 570 Aufstiege in 17 Ländern mit 1237 Passagieren.

  • Auszeichnungen

    Sonderbriefmarke d. Schweizer. Post (1977).

  • Werke

    Die Fahrt d. „Wega“ über Alpen u. Jura am 3. Okt. 1898, 1899 (mit A. Heim u. J. Maurer);
    Über den Wolken/Par dessus les nuages, 1928;
    – T. Kramer u. H. Stadler (Hg.), E. S., Fotografien d. Ballonpioniers/Photographs of a Pioneer Balloonist, Ausst.kat. Mus. im Bellpark 2007.

  • Literatur

    J. Ch. Heer, Im Ballon, Fahrten d. Kpt. S., [1892], Nachdr. 1980;
    E. Tilgenkamp, in: Schweizer Luftfahrt, Bd. 1, 1941/42, S. 93–111;
    H. R. Degen, Schweizer Pioniere d. Wirtsch. u. Technik 63, 1996, S. 39–57;
    E. A. Sautter, 75 J. Freiballonsport in d. Alpen, in: Schweizer Aero-Revue, Okt. 1973, S. 516–19;
    ders., Vor 100 J. v. Zürich aus, Die 10 Freiballonaufstiege S.s, ebd. Jan. 1992, S. 40 f.;
    ders., Erste Fahrt über Alpen u. Jura, ebd. Sept. 1998, S. 19–22;
    ders., St. Gallen u. d. „tollkühnen Luftschiffer“ Robert Emden, E. S. u. Giacomo Merighi, in: Die Ostschweiz, 26. 5. 1995;
    HBLS;
    Schweizer Lex.;
    HLS (in Vorbereitung).

  • Autor/in

    Erwin A. Sautter
  • Zitierweise

    Sautter, Erwin A., "Spelterini, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 656-657 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118616048.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA