Lebensdaten
1904 – 1989
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Berlin(-Ost)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118600923 | OGND | VIAF: 3263460
Namensvarianten
  • Rienäcker, Günther
  • Rienäcker, Günther
  • Rienäcker, G.
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Zitierweise

Rienäcker, Günther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118600923.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    R. studierte an der Univ. München Chemie und wurde dort 1926 bei Eduard Zintl (1898–1941) mit einer Arbeit über „Neue potentiometrische Titrationsmethoden zur Bestimmung von Schwermetallen“ promoviert. Anschließend war er bis 1928 Assistent am physikalisch-chemischen Institut und dann bis zu seiner Habilitation 1936 an der anorganischen Abteilung des Chemischen Instituts der Univ. Freiburg. Im selben Jahr wurde er zum ao. Professor und Vorsteher der anorganischen Abteilung und des technisch-chemischen Instituts in Göttingen berufen, war 1942-53 o. Professor und Leiter des chemischen Instituts in Rostock (Rektor 1946–48) und 1954-62 in gleicher Stellung an der Humboldt-Universität Berlin. 1951 wurde R. auch Direktor des von ihm zusammen mit Wolfgang Langenbeck (1899–1967) gegründeten „Instituts für Katalyseforschung“ der Dt. Akademie der Wissenschaften in Rostock und 1959 des daraus hervorgegangenen „Instituts für anorganische Katalyseforschung“, das 1961 in Berlin-Adlershof einen Neubau erhielt.

    R.s wissenschaftliches Werk galt der Aufklärung der Wirkungsweise von Katalysatoren. Er gehörte zu den ersten, die den Zusammenhang zwischen dem Elektronenaufbau des Katalysators und dessen Wirksamkeit erkannten. So führte er die Hydrierwirkung von Metallen und Legierungen maßgeblich auf eine Lücke im d-Band zurück und machte Voraussagen zur katalytischen Wirkung von Oxiden. Weiterhin untersuchte er die Oberflächenstruktur von Katalysatoren, bestimmte den Einfluß von Kristallfläche und -gitter sowie Porenradius und widmete sich den technisch wichtigen Mischkatalysatoren. Daneben wandte er sich immer wieder analytischen Fragen zu, v. a. der maßanalytischen Bestimmung seltener Metalle.

    R. betätigte sich auch politisch; er war 1949/50 Mitglied der Provisorischen Volkskammer, 1953-59 Vorsitzender des Zentralvorstands der Gewerkschaft Wissenschaft, 1955-59 Mitglied des FDGB-Bundesvorstands und 1958-63 Mitglied des ZK der SED. 1957-63 bekleidete er das Amt des Generalsekretärs der Akademie der Wissenschaften. Als Präsident der Kommission für UNESCO-Arbeit der DDR wirkte er 1971/72 auch auf internationaler Ebene.|

  • Auszeichnungen

    Nat.preis III. Kl. (1955);
    VVO (1959);
    Clemens-Winkler-Medaille d. Chem. Ges. d. DDR (1967);
    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. d. DDR (1953);
    Karl-Marx-Orden (1974);
    Mitgl. d. Leopoldina (1959);
    Ehrenmitgl. d. Ungar. Ak. d. Wiss. (1960);
    ausw. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. d. UdSSR (1966).

  • Werke

    Tabellen zu d. Vorlesungen über allg. u. anorgan. Chemie, ²1935, ⁵1947 (mit H. Staudinger);
    Über Katalyse u. Katalysatoren, 1943;
    Die dem. Sendung d. Univ., 1946;
    Btrr. z. Kenntnis d. Wirkungsweise v. Katalysatoren u. Mischkatalysatoren, 1955;
    Über Trägerkatalysatoren, 1964;
    Remsens Einl. in d. Studium d. Chemie, bearb. v. H. Reihlen, durchgesehen u. erg. v. G. R. u. H. Bremer, 181955 u. ö.;
    zahlr. Btrr in Fachzss.;
    Hg.
    Zs. f. anorgan. u. allg. Chemie (seit 1946).

  • Literatur

    S. Engels, in: Chem. Ges. in d. DDR, Mitt. 11, 1964, S. 97 f., 14, 1967, S. 220-23;
    J. Völter, in: Zs. f. Chemie 4, 1964, S. 161 (P);
    T. Ammer, Univ. zw. Demokratie u. Diktatur, Ein Btr. z. Nachkriegsgesch. d. Univ. Rostock, 1994;
    D. van Melis, R. Bartusel, Funktionseliten in Mecklenburg-Vorpommern 1945–52, 1999, S. 45;
    Pogg. VII a;
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR.

  • Autor/in

    Michael Engel
  • Zitierweise

    Engel, Michael, "Rienäcker, Günther" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 599-600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118600923.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA