Dates of Life
1868 – 1914
Place of birth
Kemnitz bei Greifswald (Pommern)
Place of death
bei Bixschoote (Westflandern)
Occupation
evangelischer Theologe ; Pädagoge
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 118559036 | OGND | VIAF: 45094428
Alternate Names
  • Kabisch, Richard
  • Kabisch, M. R.
  • Kabisch, Martin Richard
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Kabisch, Richard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118559036.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Albert (1835–1901), Pfarrer in K., dann in Dersekow;
    M Anna (1842- n. 1915), T d. Karl Vogt (1808–69), Prof. d. Theol. u. Sup. in G. u. d. Laura Eugenie Hoppe;
    Groß-Om Reinhold Hoppe ( 1900), Mathematiker (s. NDB IX), Felix Hoppe-Seyler ( 1895), Physiologe u. Chemiker (s. NDB IX);
    Om Paul Frdr. Immanuel Vogt (1844–85),|Prof. d. Chirurgie in G. (s. ADB 40);
    B Ernst (1866–1951), Gen. d. Inf., Militärschriftst. (s. L);
    - 1898 Katharina Moehr (* 1878);
    4 T.

  • Biographical Presentation

    K. studierte deutsche Philologie, Geschichte und evangelische Theologie in Greifswald und in Bonn (1889 Lic. theol.). Seit 1891 widmete er sich der Lehrerbildung. Er war Seminarlehrer in Berlin und Dramburg, seit 1903 Seminardirektor in Ütersen und Prenzlau. Seit 1910 wirkte er als Regierungs- und Schulrat in Düsseldorf; 1914 wurde er an die Regierung in Bromberg versetzt. Die seine wissenschaftliche Tätigkeit bestimmenden Grundgedanken, besonders die anthropologischen Leitbegriffe des Willens und des Gefühls, gewann K. aus der Moralphilosophie des deutschen Idealismus (Kant, Fichte, auch Schopenhauer) sowie aus der Bewußtseinspsychologie W. Wundts. Das höchste Erziehungsziel erblickte er in der „Erlösung vom Ich zu Gott durch Willen zur Tat und Willen zum Leiden“. K.s wissenschaftliche Werke waren vor allem der Erneuerung des Geschichts- und des Religionsunterrichts gewidmet. Den Geschichtsunterricht stellte er in den Dienst der ethisch-staatsbürgerlichen Erziehung. Seine Hauptschrift zum Religionsunterricht „Wie lehren wir Religion?“ (1910, 4-71917-31, bearb. v. H. Tögel) gilt als repräsentatives Werk der vom Kulturprotestantismus bestimmten ev. Religionspädagogik. Ihr Einfluß wurde erst zu Beginn der 30er Jahre durch die Religionspädagogik der Dialektischen Theologie, die sich selbst nicht zuletzt durch den Gegensatz zu Kabisch-Tögel profilierte, gebrochen. Ziel des Religionsunterrichts ist die „religiöse Selbständigkeit des christlichen Individuums im Zusammenhang mit der geistigen Kultur der Gegenwart“. Er hat die Aufgabe, die durch dogmatische Verfestigung geprägte „Phantasiereligion“ der Vergangenheit mittels lebendiger Darstellung des biblisch-geschichtlichen Stoffes in eine dem modernen Wahrheitsbewußtsein entsprechende „Erfahrungsreligion“ zu übersetzen. K. gilt als namhaftester Verfechter der These von der Lehrbarkeit der christlichen Religion. „Religion“ definierte er dabei als „Gefühl höchster Lebenssteigerung“, das aus dem ambivalenten Erlebnis des Kontrastes von menschlicher Unzulänglichkeit und unbedingtem göttlichem Willen und Wirken entspringt.

  • Works

    Weitere W u. a. Die Eschatol. d. Paulus, 1893;
    Rel.buch f. ev. Lehrer- u. Lehrerinnenseminare u. Präparandenanstalten, 2 Bde., 1900 f., 3. verbesserte Aufl. 1904;
    Gottes Heimkehr, Die Gesch. e. Glaubens (Roman), 1907, ³1920;
    Erziehender Gesch.unterricht, 1912, ⁴1928;
    Das neue Geschlecht, Ein Erziehungsbuch, 1913, ⁴1928.

  • Literature

    K. Spanuth, Für K., in: Mbll. f. d. ev. Rel.unterricht 7, 1914, S. 121-31;
    K. Muthesius, in: Päd. Bll. 44, 1915, S. 1-6;
    E. Saupe, Deutsche Pädagogen der Neuzeit, 7/81929, S. 298-306 (P);
    G. Otto, Schule-Rel.unterricht-Kirche, ³1968, S. 16-18;
    DBJ I (Tl., L);
    O. Eberhard, in: Päd. Lex. II, hrsg. H. Schwartz, 1929, Sp. 1195-99;
    G. Bockwoldt, R. K., Rel.päd. zw. Rev. u. Restauration, Habil.schr. Kiel 1974. - Zu B Ernst:
    H. Möller, Gesch. d. Ritter d. Ordens pour le mérite im Weltkrieg, 1935;
    Kürschner, Lit.-Kal. 1943.

  • Author

    Reiner Preul
  • Citation

    Preul, Reiner, "Kabisch, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 715-716 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118559036.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA