Lebensdaten
1894 – 1952
Geburtsort
Stuttgart-Bad Cannstatt
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
evangelischer Missionsdirektor ; Prälat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118546163 | OGND | VIAF: 59875860
Namensvarianten
  • Hartenstein, Karl
  • Hartenstein
  • Hartenstein, K.
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Zitierweise

Hartenstein, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546163.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1860–1930), KR, Bankier, Fabr. in C, S d. Joh. Heinr. Karl u. d. Marie Zahn;
    M Helene (1862–1939), T d. Joh. Jakob Praetorius (1821–88), Kaufm. u. Lederfabr. in Stuttgart, u. d. Wilhelmine Finckh;
    Om Paul Lechler (1849–1925), Dr. med. h. c., Fabr. (Firnis u. Lacke), Soz.reformer, Gründer d. Dt. Inst. f. Ärztl. Mission in Tübingen (s. L);
    Vt Paul Lechler (* 1884), D. theol., Nachf. d. V, Präs. d. württ. ev. Landessynode 1947–59;
    - Cannstatt 1923 Margarethe (* 1895), T d. Pfarrers Otto Umfrid u. d. Julie Reischle;
    3 S.

  • Biographie

    Nach hervorragender Bewährung als Frontoffizier im 1. Weltkrieg konnte H. 1921 sein Theologiestudium in Tübingen vollenden und wurde nach kurzer Verwendung im Pfarramt 1926 zum Direktor der Evangelischen Missionsgesellschaft in Basel berufen, als dieser ihre überseeischen, wegen des überwiegenden Anteils der Deutschen in Leitung und Mitarbeiterschaft im 1. Weltkrieg genommenen Missionsfelder von 1924 an in raschem Zug fast alle wieder geöffnet wurden.

    Bei dem Wiederaufbau ging es H. darum, die einheimischen Kirchen zur Selbständigkeit zu führen und der europäischen Mission die Rolle der dienenden Helferin zuzuweisen. Darüber hinaus war er bemüht, eine Gesamtschau des Wesens und Auftrags der Mission nach evangelischem Verständnis zu gewinnen, voran in der Begegnung des Evangeliums mit den Religionen und den rasch sich ausbreitenden modernen Ideologien in der Völkerwelt (1933 „Die Mission als theologisches Problem“, theologische Dissertation Tübingen). Umfassende Sachkunde hierzu hat er sich in vier ausgedehnten Reisen nach Asien und Afrika erworben.

    In den Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus stellte sich H. von 1933 an mit fester Entschiedenheit auf die Seite der Bekennenden Kirche. Seit 1926 Mitglied des Deutschen Evangelischen Missionsausschusses (später Missions-Rats), nahm er an den Weltmissionskonferenzen in Madras 1938/39, in Whitby (Canada) 1947 und in Willingen (bei Kassel) 1952 teil und war seit 1938 Mitglied des Internationalen Missions-Rats. September 1939 trat er von seinem Amt in Basel zurück, um das Werk ganz in schweizerische Hände zu legen, und wurde als Bevollmächtigter der Missionsleitung nach Stuttgart entsandt mit dem Auftrag, die deutsche Heimatgemeinde der Basler Mission weiterzuführen. – 1941 berief der württembergische Landesbischof, D. Wurm, H. zum Prälaten von Stuttgart und Frühprediger an der Stiftskirche, damit auch zum ordentlichen Mitglied der württembergischen Kirchenleitung, und zum Stellvertreter des Landesbischofs. 1945 hat H. sofort als prominentes Mitglied der Kirchenleitung seine ganze Kraft für den Aufbau einer neuen Ordnung in Stadt, Staat und evangelischer Kirche eingesetzt. Am Stuttgarter Schuldbekenntnis Oktober 1945 maßgeblich beteiligt, nahm er, sobald es möglich war, seine früheren ökumenischen Beziehungen wieder auf und gehörte 1948 zu den deutschen Delegierten bei der 1. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Amsterdam. 1949 wurde er in den neu gebildeten „Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland“ gewählt. Mit tätiger Teilnahme begleitete er die neuartigen missionarischen Vorstöße in der Heimat durch die Evangelischen Akademien und den Deutschen Evangelischen Kirchentag (besonders den Stuttgarter Kirchentag August 1952). Neben einem großen Schrifttum über Fragen der Weltmission hat H. vor allem zahlreiche kleinere und größere Auslegungen biblischer Schriften für die Gemeinde veröffentlicht.|

  • Auszeichnungen

    D. theol. (Heidelberg 1952).

  • Literatur

    K. H., ein Leben f. Kirche u. Mission, hrsg. v. W. Metzger u. a. 1953, ²1954 (Bibliogr., P);
    RGG³. - Zu Om P. Lechler:
    P. Gehring, in: Lb. Schwaben IV, 1957, S. 401-28 (W, L, P).

  • Autor/in

    Alfred Dilger
  • Zitierweise

    Dilger, Alfred, "Hartenstein, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 710-711 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118546163.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA