Lebensdaten
1877 – 1945
Geburtsort
Kattowitz
Sterbeort
Dublin
Beruf/Funktion
Serologe ; Immunologe ; Krebsforscher
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117631515 | OGND | VIAF: 52472208
Namensvarianten
  • Sachs, Hans
  • Sachs, H.

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Zitierweise

Sachs, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117631515.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Elias, Kaufm., Industr. in K.: M Flora Hausdorff;
    1905 Adelheid Sophie Charlotte (1884–1978), T d. Richard Grelling (* 1853) u. d. Margarethe Anna Simon (1862–1934);
    1 S, 1 T; Schwager Kurt Grelling (1886–1942 Auschwitz), Dr. phil., Math., Logiker. Wiss.thenretiker, Vf. v. „Bemerkungen zu d. Paradoxien v. Russell u. Burali-Forti“, in: Abhh. d. Fries’schen Schule, NF 2, 1908, S. 153-90 (mit L. Nelson), u. e. Einf. „Mengenlehre“, 1924, Mitgl. d. Berliner Ges. f. empir. (später: wiss.) Philos.“ (s. A. S. u. E. H. Luchins, K. G., Steadfast Scholar in A Time of Madness, in: Gestalt Theory 22, H. 4, 2000, S. 228-81; DBE; Mittelstraß).

  • Biographie

    Nach dem Gymnasialbesuch in Kattowitz und Breslau studierte S. 1895-1900 Medizin in Freiburg (Br.), Breslau und Berlin. 1900 wurde er in Leipzig zum Dr. med. promoviert (Über d. Verhalten d. Lävulose im Stoffwechsel). Seit 1901 war er Assistent, 1905-20 wiss. Mitglied und 1915-20 gleichzeitig stellv. Direktor an dem von Paul Ehrlich (1854–1915) geleiteten „Institut für Experimentelle Therapie“ in Frankfurt/M. 1914 wurde S. ao. Honorarprofessor an der Medizinischen Fakultät der neugegründeten Univ. Frankfurt/M., 1920-33 o. Professor für Immunologie und Serologie an der Univ. Heidelberg und Vorstand des Instituts für Experimentelle Krebsforschung. Aufgrund seiner jüd. Abstammung 1933 vom Dienst beurlaubt und 1935 in den Ruhestand versetzt, emigierte er 1938 nach Oxford, später nach Dublin.

    S., der „erste Serologe Deutschlands“ (Richard Siebeck), schuf zusammen mit Alfred Klopstock (1896–1968) und Ernst Witebsky (1901–69) in Heidelberg ein bedeutendes serologisches Forschungszentrum. Er arbeitete grundlegend über die Serodiagnostik der Syphilis. Eine seiner bedeutendsten Leistungen ist die Entwicklung der nach ihm und Walter Georgi (1889–1920) benannten „Sachs-Georgi-Reaktion“, die die Grundlage für den ersten praxistauglichen Syphilis-Test bildete. S. veröffentlichte ferner herausragende Arbeiten zur Krebs- und Blutgruppenforschung und publizierte über Heilsera und Impfstoffe. Er arbeitete z. B. über die Beziehungen von Toxinen, d. h. immunologisch wirkenden mikrobiellen, pflanzlichen oder tierischen Giftstoffen, und Antitoxinen (Toxine neutralisierende Antikörper) sowie über Probleme des Abbaus der roten Blutkörperchen (Hämolyse). S. befaßte sich ferner mit den Antigenen, körperfremden Substanzen, die eine spezifische Immunantwort, d. h. die Bildung von Antikörpern, auslösen. Auf dem Gebiet der Krebsforschung arbeitete er grundlegend über die verschiedenen Verfahren der Ghemotherapie.|

  • Auszeichnungen

    korr. Mitgl. d. Ges. f. Mikrobiol., Wien (1930);
    Paul Ehrlich-Plakette u. Ludwig Darmstädter-Preis d. Paul Ehrlich-Stiftung (1930);
    Mitgl. d. Leopoldina (1932).

  • Werke

    Beziehungen zw. Toxin u. Antitoxin, 1905 (mit P. Ehrlich);
    Zur Serodiagnostik d. Syphilis mittels Ausflockung durch cholesterinierte Extrakte, in: Med. Klinik 14, 1918, S. 805-09 (mit W. Georgi);
    Fragen d. Krebsforsch., ebd. 27, 1931, Beih. 2;
    Zur Kritik d. serolog. Luesnachweises mittels Ausflokkung, in: Münchner med. Wschr. 66, 1919, S. 440-42;
    Probleme d. patholog. Physiol. im Lichte neuerer immunbiolog. Betrachtung, 1928.

  • Literatur

    S. Isaac. in: Frankfurter isr. Gde.bl. 15, 1937, Nr. 9, S. 4;
    C. H. Browning, in: Nature 155, 1945, S. 600;
    The Lancet, 1945, S. 547 (P);
    S. R. Kagan, Jewish Medicine, 1952, S. 232 f.;
    E. Bäumler, Paul Ehrlich, Forscher f. d. Leben, ²1980, S. 344;
    B. Verzina, Die Gleichschaltung d. Univ. Heidelberg im Zuge d. nat.soz. Machtergreifung, 1982, S. 42;
    D. Mussgnug, Die vertriebenen Heidelberger Dozenten. Zur Gesch. d. Ruprecht-Karls-Univ. nach 1933, 1988, S. 24, 39, 64, 81, 94, 124, 153, 171;
    BLÄ;
    Rhdb.;
    Pogg. VI, VII a;
    BHdE II;
    Drüll, Heidelberger Gel.lex. I;
    Ärztelex.

  • Autor/in

    Werner E. Gerabek
  • Zitierweise

    Gerabek, Werner E., "Sachs, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 332 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117631515.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA