Dates of Life
1844 – 1924
Place of birth
Kiel
Place of death
Wernigerode
Occupation
Jurist
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 117594512 | OGND | VIAF: 15550271
Alternate Names
  • Olshausen, Philipp Justus von
  • Olshausen, Justus von (seit 1913)
  • olshausen, justus von
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Olshausen, Justus von (seit 1913), Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117594512.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    B Otto (s. 1);
    Frankfurt/Oder 1875 Adele (1856–1942), T d. Theodor Nessel (1814–1904), Richter, Senatspräs, am Kammerger. in Berlin (s. BJ IX, Tl.);
    2 S Theodor (1877–1930), Jurist, Direktoriumspräs, d. Reichsvers.anstalt f. Angest. in Berlin (s. Rhdb.), Waldemar (1879–1959), Germanist.

  • Biographical Presentation

    O. schloß sein rechtswissenschaftliches Studium, das ihn nach Berlin, Göttingen und Heidelberg führte, 1867 mit der Promotion in Berlin ab. Nach dem Referendariat und einer kurzen Tätigkeit als Gerichtsassessor wurde er 1873 Staatsanwaltsgehilfe in Königsberg, wechselte 1875 als Obergerichtsassessor und Substitut beim Kronanwalt nach Celle und 1878 als Kreisrichter nach Cottbus, wo er 1879 zum Landrichter aufstieg. Seit dieser Zeit zugleich als Hilfsarbeiter im Justizministerium tätig, ging O. 1880 nach Berlin, wo er ebenfalls als Landrichter und zugleich als Schriftführer in der Immediatkommission des preuß. Justizministeriums für die Militärstrafprozeßordnung wirkte. 1885 wurde er zum Landgerichtsdirektor in Schneidemühl befördert, kehrte aber bereits 1887 nach Berlin zurück, wo er bis 1890 als Kammergerichtsrat tätig war; seit 1888 lehrte er zugleich als Dozent an der Forstakademie Eberswalde. 1890 wurde O. zum Mitglied des Zweiten Strafsenats beim Reichsgericht berufen und stieg 1899 zum Oberreichsanwalt und damit zum Leiter der Staatsanwaltschaft auf. 1907 wurde O. zum Präsidenten des Dritten Strafsenats am Reichsgericht ernannt und war von nun an auch Mitglied des Kaiserl. Disziplinarhofs.

    O.s 1880 erstmalig und bis 1924 in zehn Auflagen erschienener Kommentar zum Strafgesetzbuch, der rasch zum führenden Standardwerk seiner Zeit wurde, prägte lange Zeit den Dialog zwischen Rechtsprechung und Strafrechtswissenschaft, dem er ein wichtiges Forum gab. Anders als Friedrich Oppenhoff führte O. hierbei Wissenschaft und gerichtliche Praxis in systematischer Darstellung zusammen. Diesem Anliegen entsprach seine intensive rechtspolitische Tätigkeit im Rahmen des Deutschen Juristentages, dessen ständiger Deputation O. 1898-1912 angehörte, dem er 1906 als Präsident vorstand und wo er mehrfach als Gutachter oder Berichterstatter zu Fragen der Strafrechts- und Strafverfahrensreform auftrat. Zwar konnten O.s Stellungnahmen den Gesetzgebungsprozeß nicht unmittelbar beeinflussen, doch trug er hierdurch wie auch durch sein literarisches Werk maßgeblich zur Vermittlung zwischen Wissenschaft und Praxis bei und förderte damit nachhaltig die Fortbildung des Strafrechts in seiner Zeit.|

  • Awards

    WGR (1909);
    Eisernes Kreuz II. Kl.;
    Stern z. Roten Adlerorden II. Kl. mit Eichenlaub.

  • Works

    u. a. Kommentar z. Strafgesetzbuch f. d. Dt. Reich, 1880, ⁷1905/06, 101916 (mit A. Zweigert, 111927 bearb. v. K. Lorenz, H. Freiesleben, E. Niethammer, C. Kirchner, G. Gutjahr, 121936 u. d. T.: „J. v. O.s Kommentar z. Strafgesetzbuch“, bearb. v. H. Freiesleben);
    Die Einsprüche dritter Personen in d.|Executionsinstanz nach gemeinem u. preuß. Rechte sowie v. Standpunkte d. Gesetzgebung, 1874;
    Der Einfluß v. Vorbestrafungen auf später z. Aburtheilung kommende Strafthaten, 1876;
    Btrr. z. Reform d. Strafprozesses, 1885;
    Krit. Bemerkungen z. d. Beschlüssen d. dt. Strafrechtskommission, 1913;
    Gutachten üb. d. Frage: „Haben sich d. Vorschriften d. Dt. Gerichtsvfg.gesetzes, Tit. 4 u. 6, bezügl. d. Zuziehung v. Laien in Strafsachen in d. Praxis bewährt od. erscheinen gesetzl. Aenderungen rathsam u. nach welchen Richtungen hin?“, in: Verhh. d. 18. Dt. Juristentages, Bd. 1, 1886, S. 254-76.

  • Literature

    DJZ 4, 1899, Sp. 273, 13, 1908, Sp. 62, 14, 1909, Sp. 1251, 15, 1910, Sp. 1277 f. (A. Zweigert), 19, 1914, Sp. 557 f., 21, 1916, Sp. 705 f., 29, 1924, Sp. 301;
    Dt. Richterztg. 16, 1924, S. 126;
    Theodor Olshausen, Der dt. Juristentag, FS z. 25jg. Jubiläum, 1910, S. 13 f., 380, 422 f., 427-29;
    A. Lobe (Hg.), 50 J. Reichsger. am 1. Okt. 1929, 1929, S. 344, 399 (P);
    Dt. Zeitgenossenlex., 1905, S. 1044 f.;
    Wi. 1909;
    Eckart Olshausen, in: Biogr. Lex. Schleswig-Holstein VII, 1985, S. 152 f. (P).

  • Author

    Andreas Thier
  • Citation

    Thier, Andreas, "Olshausen, Justus von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 530-531 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117594512.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA