Dates of Life
1810 – 1882
Place of birth
Spandau bei Berlin
Place of death
Poppelsdorf bei Bonn
Occupation
Zoologe
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 117423300 | OGND | VIAF: 35233712
Alternate Names
  • Troschel, Franz H.
  • Troschel, Franz Hermann
  • Troschel, Franz H.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Troschel, Franz Hermann, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117423300.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Franz Arnold, Assessor b. Stadtger. in Sp., 1812 JR u. Amtmann in Rheinsberg;
    M Henriette Classe;
    11 jüngere Geschw u. a. B Hugo (1816–82), Kupferstecher u. Zeichenlehrer in Berlin (s. ThB);
    Berlin 1844 Maria (1817–91), aus Berlin, T d. Ernst Ludwig Blumberg, Kaufm., Brauereibes. in Berlin, u. d. Louise Nowack;
    1 S Franz Paul (1849–1901), Kaufm. in Hamburg, 2 T Martha Louise Henriette (1847–91), Elisabeth Anna Franzisca (1856–1937).

  • Biographical Presentation

    T. wuchs in Rheinsberg auf, erhielt Unterricht von einem Hauslehrer und besuchte anschließend Schulen in Neuruppin und Berlin. Nach dem Abitur 1831 studierte er an der Univ. Berlin Mathematik und Naturwissenschaften, wobei er in dem Zoologen Arend Friedrich August Wiegmann (1802–41) einen einflußreichen Lehrer fand. T. wurde 1834 mit einer Dissertation über Lungenschnecken zum Dr. phil. promoviert. Anschließend unterrichtete er bis 1849 als Lehrer an der Königsstädtischen Höheren Bürgerschule in Berlin. Darüber hinaus war er am Berliner Zoologischen Museum tätig und wurde 1843 Kustos unter Martin Hinrich Lichtenstein (1780–1857). In dieser Zeit entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Physiologen und Anatomen Johannes Peter Müller (1801–58). T. habilitierte sich 1844 an der Univ. Berlin und hielt dort seit 1845 Kollegien ab. 1849 zum Nachfolger Georg August Goldfuß’ (1782–1848) als ao. Professor der Zoologie und Mitdirektor des Naturhistorischen Museums an die Univ. Bonn berufen, wurde er 1851 zum o. Professor der Zoologie und der allgemeinen Naturgeschichte (Dekan 1854/55 u. 1862/63, Rektor 1860/61) und 1866 zum Lehrer für Zoologie an der Landwirtschaftlichen Akademie Poppelsdorf ernannt. Als Nachfolger Johann Jacob Noeggeraths (1788–1877) übernahm er 1872 das Direktorium des Museums.

    Das von Wiegmann übernommene „Handbuch der Zoologie“ gab T. 1843 mit Johann Friedrich Ruthe (1788–1859) erneut heraus ( ⁶1864 u. ⁷1871 ausschließl. v. T. bearb.). Es entwickelte sich zu einem Standardwerk in der zoologischen Ausbildung. 1849 bis 1881/82 führte er das „Archiv für Naturgeschichte“ als Herausgeber fort. T.s zahlreiche Publikationen behandeln eine Vielzahl von Organismengruppen sowohl der heimischen Fauna als auch ferner Länder. Eigene Forschungsexpeditionen führten T. u. a. 1853 mit Müller nach Messina. Grundlegend für seine Werke war ein systematisch-klassifikatorischer Ansatz, nicht selten begleitet von ausführlichen vergleichend-anatomischen Betrachtungen. Doch übernahm er auch die Bearbeitung diverser Aufsammlungen aus Übersee (u. a. Guyana, Mexiko, USA), die an das Museum in Berlin bzw. später in Bonn übergeben wurden. Neben Seesternen, Fischen, Amphibien und Reptilien waren seit seiner Dissertation die Weichtiere (v. a. Schnecken) bevorzugte Forschungsobjekte. Seine ausführlichen Pionierstudien zur systematischen Verwertbarkeit der Raspelzunge (Radula) der Mollusken gelten als wegbereitend auf diesem Gebiet und werden bis heute zitiert. Neben Arbeiten zu rezenten Organismen lieferte er zahlreiche Beiträge zur Paläontologie. Zu T.s Schülern zählen u. a. Wilhelm Meigen (1827–1912) und Philipp Bertkau (1849–94).

  • Awards

    A u. a. Mitgl. d. Niederrhein. Ges. f. Natur- u. Heilkde. in Bonn (1849), d. Naturhist. Ver. d. preuß. Rheinlande u. Westfalens in Bonn (1849), d. Bonner Verschönerungsver. u. d. Leopoldina (1851);
    |Foreign Member of the Zoological Soc. of London (1860);
    Correspondent of the Conchological Section of the Ac. of Natural Sciences of Philadelphia (1867);
    Gründungsmitgl. d. Dt. Malakozoolog. Ges. (1868);
    preuß. Roter Adler-Orden 4. Kl. (1868);
    Geh. Reg.rat (1876);
    Gedenkstein im Melbtal in Bonn-Poppelsdorf (1884);
    T.-Str. in Bonn-Poppelsdorf (vor 1905).

  • Works

    Weitere W u. a. System d. Asteriden, 1842 (mit J. Müller);
    Horae ichthyologicae, Beschreibung u. Abb. neuer Fische, 1845–49 (mit dems.);
    Das Gebiss d. Schnecken z. Begründung e. natürl. Classification, Bd. 1, 1856–63, Bd. 2, 1866–93 (nach T.s Tod fortges. v. J. Thiele);
    An thier. Resten sind bisher aufgefunden worden, in: Geognost. Führer in d. Siebengebirge am Rhein, hg. v. H. v. Dechen, 1861, S. 321–40;
    Nachlaß: StadtA Bonn;
    Archiv d. Berlin-Brandenburg. Ak. d. Wiss.

  • Literature

    L H. v. Dechen, in: Corr.bl. d. naturhist. Ver. d. preuss. Rheinlande u. Westfalens 1, 1883, S. 35–54 (W-Verz.);
    H. Wagner, Der Bonner Verschönerungsver., seine Gründung u. Tätigkeit unter F. H. T., in: Bonner Gesch.bll. 28, 1976, S. 139–66 (P);
    M. Lambertz, F. H. T. als Herpetologe unter bes. Berücksichtigung seiner Btrr. z. Kenntnis d. neotrop. Fauna, in: A. Kwet u. M. Niekisch (Hg.), Die Entdeckung d. neotrop. Herpetofauna, Dt.sprachige Forscher in Süd- u. Mittelamerika (in Vorbereitung) (P).

  • Portraits

    P Photogr. v. E. Koch (Mus. f. Naturkde. Berlin, Hist. Bild- u. Schriftgutslgg.)

  • Author

    Markus Lambertz
  • Citation

    Lambertz, Markus, "Troschel, Franz Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 454-455 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117423300.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA