Münch, Franz Xaver
- Lebensdaten
- 1883 – 1940
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Florenz
- Beruf/Funktion
- katholischer Theologe ; Militärgeistlicher
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117173002 | OGND | VIAF: 37686717
- Namensvarianten
-
- Münch, Franz Xaver
- Münch, Franz Xaver
- Muench, Franz Xaver
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Peter, Lehrer am Waisenhaus in K.;
M Katharina Breidenbach. -
Biographie
Nach dem Besuch des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln studierte M. zunächst vier Semester Rechtswissenschaft, dann Theologie in Bonn, Freiburg und München. In Anschluß an die Priesterweihe 1908 war er Kaplan in Düsseldorf-St. Apollinaris, später in Erkrath. Seit 1914 diente er als Divisions- und Lazarettpfarrer an der Westfront. 1916 kehrte er aus dem Felde zurück, wollte aber nicht mehr in den Seelsorgedienst eintreten, da er sich als Kaplan nicht ausgelastet gefühlt hatte. So wirkte er zunächst in seiner Funktion als Sekretär im „Verband der Vereine der kath. Akademiker in Köln“, die er bei dessen Gründung im Juni 1913 übernommen hatte. Noch im selben Jahr (1916) wurde er mit der Zustimmung der deutschen Bischöfe durch Kardinal Felix v. Hartmann als Generalsekretär der inzwischen auf den ganzen deutschsprachigen Raum ausgeweiteten, gemeinhin „Kath. Akademiker-Verband“ (KAV) bezeichneten Vereinigung eingesetzt. Dieser Aufgabe sollte er sich mehr als 20 Jahre fast ausschließlich widmen. 1918 wurde M. bei dem Bonner Kirchenhistoriker Heinrich Schroers mit einem Thema aus der kath. Aufklärung in Deutschland promoviert. – Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Stellung der Katholiken in der Welt wurde auch vom KAV in den 20er Jahren die Forderung nach einer „kath. Universität für das deutsche Volkstum“ in Salzburg verstärkt. M. machte sich zu ihrem Sprecher. Nach einem Beschluß des KAV 1930 wurden im August 1931 die 1. Salzburger Hochschulwochen veranstaltet. 1932 wurde ein Verein gebildet, um den Ausbau einer kath. Universität vorzubereiten; in ihm wirkten neben KAV, Görres-Gesellschaft und der Theol. Fakultät nun auch der fürstbischöfl. Stuhl Salzburg und die Benediktiner-Konföderation mit. M. wurde Vorsitzender des Direktoriums. An der Diskussion um die Reichsideologie, die in kath. und konservativen Kreisen in den 20er Jahren lebhaft geführt wurde, nahm M. regen Anteil, vor allem durch die Zeitschrift „Abendland“ (1925-30), die er mit →Theodor Brauer, →Hermann Platz, →Ignaz Seipel u. a. herausgab, aber auch in Gedankenaustausch mit →Ildefons Herwegen, dem Abt von Maria Laach, mit dem er seit der Studienzeit befreundet war. Zweifellos förderten die Veröffentlichungen zur Reichsideologie auch im KAV Harmonisierungsversuche gegenüber Nationalsozialismus und Drittem Reich. Sie erreichten ihren Höhepunkt auf der soziologischen Sondertagung des KAV vom 21. bis 23.7.1933 in Maria Laach, als die Mehrheit der Teilnehmer ein Bekenntnis zum neuen Staat abgab und sich für ein Engagement im „konkreten Staat“ aussprach. Auch M. riet zu Nachgiebigkeit, ging in der Hoffnung auf Rettung des KAV Kompromisse ein, glaubte an eine „Zähmung“ →Hitlers und meinte, im Nationalsozialismus positive Züge erkennen zu können. Diese Erwartungen erfüllten sich jedoch nicht. Auch der KAV wurde unter Druck gesetzt und am 21.12.1938 schließlich verboten. Seiner infolge dieser Umstände angegriffenen Gesundheit wegen begab sich M. im Herbst 1939 zur Erholung nach Italien, wo er im Jahr darauf starb.|
-
Auszeichnungen
Prälat (1925).
-
Werke
u. a. Thaddaeus Anton Dereser, Ein Btr. z. Gesch d. kath. Aufklärung in Dtld., 1918. – Zahlr. Aufsätze in: Abendland, Dt. Mhh. f. europ. Kultur, Pol. u. Wirtsch., Okt. 1925-Sept. 1930;
Der kath. Gedanke, 1928–38. – Hrsg.: Jbb. d. kath. Akademikerverbände, 1918-27;
Mitt. d. KAV, 1921-27;
Der kath. Gedanke, 1928-38. -
Literatur
F. Muckernann, Prälat M. z. 50. Geb.tag, in: Augsburger Postztg., 1933, Nr. 216;
A. C. Braun, Erinnerungen an F. X. M., 1948;
W. Spael, Das kath. Dtld. im 20. Jh., Seine Pionier- u. Krisenzeiten 1890-1945, 1964;
K. Breuning, Die Vision d. Reiches, Dt. Katholizismus zw. Demokratie u. Diktatur, 1968;
R. Ebneth, Die österr. Wschr. „Der christl. Ständestaat“, 1976;
E. v. Severus, in: Christ in d. Gegenwart v. 4.10.1983;
Kosch, Kath. Dtld. (P). -
Autor/in
Rudolf Ebneth -
Zitierweise
Ebneth, Rudolf, "Münch, Franz Xaver" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 517-518 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117173002.html#ndbcontent