Lebensdaten
1870 – 1948
Geburtsort
Leipzig
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Zoologe ; Ethnograph
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 117032530 | OGND | VIAF: 72160881
Namensvarianten
  • Jacobi, Arnold
  • Jacobi, Arnold Friedrich Victor
  • Jacobi, Arnoldi
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Zitierweise

Jacobi, Arnold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117032530.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Victor (1809–92), ao. Prof. d. Philos. in L., S d. Georg Arnold (1768–1845), preuß. Geh. Oberregierungsrat, u. d. Marie Luise Brinkmann;
    M Flora (1837–1907), T d. Pfarrers Albert Heiner in Niederense/Waldeck u. d. Luise Köhler;
    Ur-Gvv Friedrich Heinrich (s. 3);
    - 1) Berlin 1902 Olga (1879–1931), T d. Fabr. u. Kaufm. Rudolf Dolberg in Rostock u. d. Ida Erichson, 2) Dresden 1941 Hildegard (1890–1965), Lehrerin, T d. Kaufm. Ernst Bösch;
    1 S, 3 T aus 1), u. a. Elfriede (⚭ Hans Wartenberg, * 1900, Prof. d. Botanik).

  • Biographie

    J. studierte in Leipzig Naturwissenschaften, insbesondere Zoologie (bei R. Leuckart und |W. Marshall), Geographie und Ethnographie (bei F. Ratzel), Anthropologie(bei E. Schmidt) sowie daneben auch arab. und russ. Philologie. Er promovierte 1895 zum Dr. phil. („Anatomische Untersuchungen an malay. Landschnecken“). Entgegen seinem Wunsch, wissenschaftlich zu arbeiten, war er zunächst als Realschullehrer in Leipzig und in Stollberg (Erzgeb.) tätig und legte schließlich 1899 das Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen ab. Gleichzeitig trat er – vorerst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter – in die Biologische Abteilung für Land- und Forstwirtschaft des Kaiserl. Gesundheitsamtes in Berlin ein. Von dort aus wurde er bereits 1903 als ao. Professor und Verwalter des Lehrstuhls für Zoologie (Nachfolge von H. Nitsche) an die Forstakademie nach Tharandt berufen und dort 1904 zum o. Professor für Zoologie ernannt. Unter Beibehalt seines Grades als Hochschulprofessor berief man ihn 1906 nach Dresden als Direktor des Zoologischen und Anthropologisch-Ethnographischen Museums (im Zwinger; später „Staatliche Museen für Tierkunde und Völkerkunde“). Dieses Hauptamt hatte J. bis zu seiner Pensionierung 1936 inne, daneben war er seit 1908 Honorarprofessor und Leiter der zoologischen Sammlungen an der TH Dresden. Daselbst stellte er 1936 zwar seine akademische Lehrtätigkeit ein, war aber auch weiterhin forschend und publizierend tätig. Er mußte schließlich 1944/45 die Bombenzerstörung Dresdens und damit auch den völligen Verlust seiner beiden Wirkungsstätten miterleben.

    J., sich selbst wie auch den Leistungen anderer gegenüber kritisch eingestellt, war als Gelehrter vorbildlich und ungewöhnlich vielseitig; als Forscher, Museologe und Hochschullehrer genoß er internationales Ansehen. Seine gediegenen Publikationen (insges. 126) erstreckten sich über ein breites Gebiet: Biogeographie, Vergleichende Anatomie, Allgemeine Biologie der Tiere, Systematik der Säugetiere, Vögel und Kerbtiere, fossile Tiere, Angewandte und Forstliche Zoologie mit Jagdtierkunde, Erd-, Völker- und Volkskunde, Naturschutz und Geschichte der Naturwissenschaften. Er unternahm mehrere größere, beschwerliche Studienreisen (u. a. nach Lappland und zu den Samojeden der Halbinsel Kanin) und wertete die eigenen Befunde – ebenso wie die anderer, fremder Expeditionäre – in seinen Museen mustergültig aus. Sein umfängliches Wirken schuf ihm einen Mitarbeiter- und Schülerkreis.

  • Werke

    u. a. Tiergeogr., 1904, ³1939;
    Die Bedeutung d. Farben im Tierreich, 1904;
    Grundriß d. Zool. f. Forstleute, 1906;
    Mimikry u. verwandte Erscheinungen, 1913;
    1875-1925, 50 J. Mus. f. Völkerkde, zu Dresden, 1925;
    Das Rentier, 1931;
    Der Seeotter, 1938.

  • Literatur

    H. Kumerloeve, in: Naturwiss. Rdsch. 3, 1952, S. 130;
    R. Zaunick, in: Btrr. z. Vogelkde. 8, 1962/63, S. 170-205 (W-Verz., P);
    Rhdb.

  • Autor/in

    Hans Petzsch
  • Zitierweise

    Petzsch, Hans, "Jacobi, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 220-221 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117032530.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA