Dates of Life
1831 – 1917
Place of birth
Erxleben bei Magdeburg
Place of death
Berlin
Occupation
Opernsänger
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 117001686 | OGND | VIAF: 64271649
Alternate Names
  • Niemann, Albert
  • Niemann, Albert Wilhelm Carl
  • Niemann, Albert Wilhelm Karl

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Niemann, Albert, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117001686.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Christian Gottfried (1798-1850) aus Egeln/Bode, Gastwirt in E.;
    M Friederike Juliane Oppermann ( 1890) aus Meisdorf (Harz);
    1) 1859 (⚮) Marie (1830–97) aus Riga, Schausp. (s. ADB 54; Kosch, Theater-Lex.), T d. Komikers Friedrich Wilhelm Seebach (1798–1863) u. d. Theona Blumauer, 2) 1871 Hedwig (1844–1905), aus M., Schausp., T d. Dekorationsmalers N. N. Raabe; Tante-m d. 1. Ehefrau Minona Frieb-Blumauer (1814–86), Schausp. (s. NDB V); 3 S, 1 T aus 1), u. a. Oscar (1860–93), Tenor, Komp. u. Porträtmaler, K aus 2), u. a. Albert (1880–1921), Prof. Dr. med. (s. DBJ III, Tl.), Gottfried (* 1882), Dr. phil., Alpenmaler (s. ThB; Vollmer).

  • Biographical Presentation

    Nach dem Besuch der Realschule in Aschersleben begann N. eine Technikerlehre in einer|Maschinenfabrik. 1849 ging er als Chorsänger (Tenor) und Mitglied einer Wanderbühne nach Dessau, wo der Hofkapellmeister Friedrich Schneider auf ihn aufmerksam wurde und seine Gesangsausbildung bei Albert Nusch veranlaßte. Nach Engagements u. a. in Halle, Berlin und Königsberg erhielt N. 1854 eine Anstellung in Hannover. 1855 ermöglichte ihm Kg. Georg V. einen Studienaufenthalt in Paris als Schüler von Gilbert Duprez.

    Seinen Ruf als Wagner-Sänger begründete N. 1854 mit seinem Debüt als „Tannhäuser“ in Insterburg, 1855 folgte der „Lohengrin“ in Hannover. Beide Partien sang er mit großem Erfolg auf zahlreichen Gastspielen in ganz Deutschland. Seit 1857 stand er in persönlichem Kontakt mit Richard Wagner, der in ihm den künftigen Interpreten des Siegfried im „Ring des Nibelungen“ sah. 1861 sang N. den „Tannhäuser“ in der wegen der lautstarken Proteste berüchtigten Pariser Aufführung. Ungeachtet des Skandals erhielt er für seine Darstellung allgemeine Anerkennung. Weitere Stationen seiner Karriere waren die Teilnahme an der Feier zur Grundsteinlegung des Bayreuther Festspielhauses am 22.5.1872, der Stolzing in den „Meistersingern“ und der „Tristan“ an der Hofoper in Berlin, wohin sich N. 1866 verpflichtet hatte. Nach einer vorübergehenden Trübung seines freundschaftlichen Verhältnisses mit Wagner kreierte N. bei der Uraufführung des „Rings“ in Bayreuth 1876 die Rolle des Siegmund in einer vor allem schauspielerisch bejubelten Interpretation. 1886 und 1888 triumphierte N. als Wagner-Sänger an der Metropolitan Opera in New York, wo er u. a. mit seiner Berliner Gesangspartnerin Lilli Lehmann (1848–1929) den „Tristan“ und die Partie des Siegfried in der „Götterdämmerung“ (in einer gekürzten Fassung) sang. Nach seinem Bühnenabschied 1892 widmete sich N. der Literatur und der Malerei sowie der Jagd. – Ungeachtet seiner großen Erfolge, die er beispielsweise als Max in Webers „Freischütz“ und als Prophet in Meyerbeers gleichnamiger Oper verbuchen konnte, gründete sich N.s Ruhm vornehmlich auf seine Interpretation von Wagners großen Heldengestalten. Dank seiner sängerischen Ausdruckskraft und seiner überzeugenden schauspielerischen Leistung, bei der ihm auch seine beeindruckende körperliche Statur zugute kam, war er als Siegmund- und Tristan-Darsteller zu Lebzeiten konkurrenzlos.

  • Literature

    R. Sternfeld, A. N., 1904;
    L. Lehmann, Mein Weg, 1913;
    W. Altmann (Hg.), R. Wagner u. A. N., Ein Gedenkbuch mit bisher unveröff. Briefen […], 1924 (P);
    K. Wagner, A. N. als Wagner-Darsteller, Diss. München 1954 (ungedr.);
    B. Becker, in: Mitteldt. Lb. V, S. 460-71, 1930 (P);
    K. J. Kutsch, Gr. Sängerlex., neubearb. v. L. Riemens, Bd. 2, 1987 ff.;
    Kosch, Theater-Lex.;
    MGG;
    Riemann mit Erg.bd.;
    New Grove. |

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Inst. f. Theaterwiss. Köln (Biogr. Materialien, Korr.).

  • Author

    Marion Brück
  • Citation

    Brück, Marion, "Niemann, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 230-231 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117001686.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA