Friederici, Ernst

Lebensdaten
1709 oder 1712 – 1780 oder 1781
Geburtsort
Meerane (Sachsen)
Sterbeort
Gera
Beruf/Funktion
Instrumentenbauer ; Hoforgelbaumeister ; Orgelbauer
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116790113 | OGND | VIAF: 30296785
Namensvarianten

  • Friederici, Christian Ernst
  • Friederici, Ernst
  • Friederici, Christian Ernst
  • Fridrichs, Christian Ernst
  • Friderici, Ernst

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Zitierweise

Friederici, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116790113.html [26.12.2025].

CC0

  • Friederici, Christian Ernst

    Instrumentenbauer, Hoforgelbaumeister, * 7.3.1709 Meerane (Sachsen), 4.5.1780 Gera. (lutherisch)

  • Genealogie

    V Johann (1654–1731), Stadtschreiber, Vizebgm. u. Orgelmacher in M., S d. Pfarrers Mag. Johs. in Kayna;
    M Eva Maria (1685–1764), T d. Bgm. Adam Salzbrenner;
    B Gottfr. Chrstn. (1714–77), Ratskämmerer u. Instrumentenbauer; wahrsch. ledig;
    N Chrstn. Gottlob (1750–1805), ab 1780 F.s Geschäftsnachfolger in G., 1786 reuß. Kammerrat;
    Groß-N Chrstn. Ernst Wilh. (1782–1872), Hofmechanikus in G., Chrstn. Gottlob Eduard (1788–1864), Dr. iur., Geh. Hofrat, Advokat in Leipzig.

  • Biographie

    F. gründete nach Ausbildung im Orgelbau bei dem berühmten Instrumentenmacher|Gottfried Silbermann in Freiberg/Sachsen und Tätigkeit als Orgelbaugehilfe bei dem Orgelbaumeister Gottfried Heinrich Trost in Allenburg um 1737 in Gera eine Klavier- und Orgelbauanstalt, in die 1744 auch sein Bruder Gottfried Christian eintrat und die sich zu einer der bekanntesten deutschen Instrumentenbau-Werkstätten im 18. Jahrhundert entwickelte. Wenn auch trotz ungefähr 50 aus der Werkstatt hervorgegangenen Orgelwerken und Erfindung einer besonderen Stimme (Don = Nachtigallenschlag) die Güte des Orgelbaus umstritten ist, so liegen auf dem Gebiete des Klavierbaues überall anerkannte Leistungen vor: 1745 die Erfindung des aufrechtstehenden Hammerflügels, „Pyramide“ genannt, der das Vorbild des besonders zu Anfang des 19. Jahrhunderts üblichen vertikalen Flügels und damit des späteren Pianinos abgab. Um 1758 nahm F. den Bau der „Fortbiens“ auf, kleiner rechteckiger Hammerklaviere, die zu den später weitverbreiteten Tafelklavieren führten. Für 1761 wird die Erfindung einer „Bebung“ für das Cembalo berichtet. Zu seinen Kunden zählten Philipp E. Bach, der Vater Mozarts und die Familie Goethe in Frankfurt.

  • Werke

    Erhaltene W Orgel mit 15 Stimmen (Cröbern b. Leipzig);
    Pyramidenflügel, 1745 (Brüssel, Instrumentenslg. Conservatoire), 1745 (Frankfurt/M., Goethehaus), 1750 (Bamberg, Klavierhist. Slg. Klavierfabrik Neupert);
    Orgel, 1753 (Meerane);
    Klavichord, 1772 (Wien, Hist. Mus.);
    Abb. e. 2manualigen Cembalos auf d. Fam.bild d. Fam. Mozart 1780 v. J. N. della Croce

  • Literatur

    ADB VII;
    P. de Wit, in: Zs. f. Instrumentenbau 21, 1901, S. 700 ff.;
    E. Fischer, ebd. 24, 1904, S. 209 f., 867 f., 25, 1905, S. 128 f., 161 f.;
    Ein zehnj. Orgelprozeß, in: Mitt. d. Ver. f. Chemnitzer Gesch. 13, 1904/05;
    G. Kinsky, Kat. d. Musikhist. Mus. Heyer Köln, I, 1910, S. 229 f.;
    W. Weber, Zur Gesch. d. Geraer Musiklebens, 1937;
    F. Flade, Gottfried Silbermann, 1953;
    D. Boaloh, Makers of the harpsichord and Clavichord, London 1956, S. 31 f.;
    J. Ch. Koch, Musikal. Lex., 1802;
    E. L. Gerber, Neues hist. biogr. Lex. d. Tonkünstler, 1812/14;
    H. Neupert, in: MGG IV, Sp. 947-49 (P; auch f. Fam.).

  • Porträts

    Ölbild (Bamberg, Klavierfabr. J. C. Neupert).

  • Autor/in

    Hanns Neupert
  • Zitierweise

    Neupert, Hanns, "Friederici, Christian Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 449 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116790113.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA