Lebensdaten
1848 – 1922
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Museumsgründer ; Sammler ; Jurist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116661623 | OGND | VIAF: 72151175
Namensvarianten
  • Focke, Johann

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Zitierweise

Focke, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116661623.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. (1803–65), Dr. iur., Richter, beschäftigte sich auch mit astronom. Rechnungen (s. Pogg. VI), S d. Dr. iur. Chrstn. (1774–1852) u. d. Dorothea (T d. Astronomen Wilh. Olbers, 1840);
    M Pauline (1809–89), T d. Senators Dr. iur. Joh. Pavenstedt (1777–1857) in B. u. d. Cath. Engel Retberg;
    Ov Gust. Woldemar (1810–77), Arzt u. Botaniker, beschrieb als erster d. Heliozoen (s. ADB VII);
    B Wilh. Olbers F. s. (2);
    1876 Luise (1853–1926), T d. Joach. Heinr. Stamer (1809–84), Amtmann u. Domänenpächter in Mechow/Ratzeburg, u. d. Marianne Charl. Souchay;
    2 S, 2 T, u. a. Wilh. (* 1878), Maler, Henrich (* 1890), Prof., Flugzeugkonstrukteur.

  • Biographie

    Nach Abschluß seiner juristischen Studien in Göttingen trat F. in die Verwaltung seiner Vaterstadt ein. Aus dem Elternhause brachte er einen hohen Sinn für Kunstfragen und vor allem für bremische Geschichte mit. Besonders fesselten ihn die Baudenkmäler der alten Hansestadt. Als viele von ihnen, darunter die schönsten der Stadt, der Spitzhacke zum Opfer fielen und die „Gründerzeit“ umgestaltend in das Stadtbild eingriff, schritt F. zur Tat. Auf sein Betreiben, unterstützt von W. von Bippen, wurde 1892 die „Kommission zur Erhaltung von Kunst- und kulturgeschichtlichen Denkmälern im bremischen Staat“ eingesetzt, die wenige Jahre später, wieder von F. angeregt, auch das bewegliche Kulturgut einbezog. F. übernahm ehrenamtlich das Sammeln und Sicherstellen. Schon Pfingsten 1900 konnte er im Kreuzgange des ehemaligen Katharinenklosters das „Historische Museum“ eröffnen mit dem Erfolge, daß aus allen Kreisen der Bevölkerung so viele Geschenke kamen, daß der Raum zu klein wurde. 1914 konnte sich das Historische Museum in dem geräumigen Altenheim an der Großen Straße entfalten. F. schenkte den Bremern ein volkskundliches Museum von höchstem Rang. Es unterrichtete den Besucher über die Entwicklung der Stadt, zeigte das Handwerk in allen Zweigen, den bremischen Schiffbau, die Schiffahrt, den Walfang, die bürgerliche und ländliche Wohnkultur. An F.s 70. Geburtstag erhielt es den Namen „Fockemuseum für bremische Altertümer“, weil es sich bewußt auf den Bremer Kulturkreis beschränkte, doch spürte F. auch abgewandertem Kulturgut nach und holte heim, was irgend möglich war. – Nach dem 1. Weltkriege wurde das Gewerbemuseum mit dem Fockemuseum vereinigt. Diese Zusammenlegung, die F.s Werk krönte, führte sein Nachfolger Ernst Grohne (1888–1957) durch. Im 2. Weltkriege fiel das Museumsgebäude den Bomben zum Opfer,|der Inhalt wurde durch Auslagern gerettet. Das Fockemuseum fand 1953 im Hause Riensberg ein neues Heim.

  • Werke

    Urem. Werkmeister aus älterer Zeit, 1890;
    Die hölzernen Milchabrechnungen d. Tavetschthales (Graubünden], 1902;
    Lb. v. 73 Künstlern in: Brem. Biogr. d. 19. Jh., 1912;
    Bremer Chronik v. 780 bis 1871, 1920 (mit J. Achelis);
    Das alte Bremen, hrsg. v. Fockemus., 1922;
    Das Fockemus. f. brem. Altertümer, 1922;
    Das Stadtbild v. Bremen, = Dtld. in Farbenphot. 12, Die Hansestädte, 1929;
    Aufsätze in: Brem. Jb., Jb. d. brem. Slgg.

  • Literatur

    F. v. Spreckelsen, in: Brem. Jb. 29, 1924;
    D. Steilen, in: Nd.sächs. Lb. III. 1957 (P). – Zu Ov Gust. Woldemar: W. O. Focke u. H. Ludwig, in: Abhh. d. Naturwiss. Ver. Bremen 6, 1879, S. 489-506;
    zu E. Grohne:
    D. Steilen, Auftrag u. Erfüllung;
    W. Kloos, Pfleger u. Mehrer e. großen Erbes;
    R. O. Frenzel, Die volkskundl. Arbb. v. E. G.;
    F. Prüser, E. G. als brem. Historiker;
    K. H. Brandt, G.s urgesch. F; alle in: Heimat u. Volkstum, Jb. f. brem. nd.sächs. Volkskde., 1957, S. 3-39 (W Verz., P).

  • Porträts

    Büste, geschnitzt v. E. Gorsemann (Bremen, Fockemus.).

  • Autor/in

    Diedrich Steilen
  • Zitierweise

    Steilen, Diedrich, "Focke, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 266-267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116661623.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA