Focke, Wilhelm Olbers
- Lebensdaten
- 1834 – 1922
- Geburtsort
- Bremen
- Sterbeort
- Bremen
- Beruf/Funktion
- Botaniker ; Arzt
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 116634170 | OGND | VIAF: 30292773
- Namensvarianten
-
- Focke, Wilhelm Olbers
- Focke, W. O.
- Focke, Wilhelm
- Focke, Wilhelm O.
- Olbers Focke, Wilhelm
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Wilh. (s. Gen. 1);
B Joh. (s. 1);
⚭ 1866 Elisabeth (1847–1924), T d. →Albrecht Schütte (1799–1862), Kaufm. u. Konsul, u. d. Louise Walte;
1 S, 8 T, u. a. →Joh. Jul. (1872–1937), Großkaufm. (s. Wenzel). -
Biographie
F.s Bildungsgang wurde maßgeblich durch das Vorbild seiner als Ärzte und Naturforscher bedeutenden Vorfahren bestimmt. Er studierte Medizin in Bonn (1853–55), Würzburg (Promotion 1857), Wien und Berlin (Staatsexamen 1858). Ab 1858 lebte er als Arzt in Bremen und bekleidete dort wichtige leitende Stellungen im öffentlichen Gesundheitswesen. 1904 trat er in den Ruhestand, um sich ganz der Naturwissenschaft widmen zu können. Seiner Neigung zu biologischer Forschung, die er gern als Hauptberuf ausgeübt hätte, folgte er bereits als Schüler und Student (Mitherausgeber der Flora Bremensis, 1855), und zwar schon vor Bekanntwerden Darwins im Sinne der Entwicklungslehre. →Ernst Haeckel und Harald Krabbe gehörten zu seinen engsten Freunden. – F.s botanische Studien, die sich auf Pflanzenökologie, -systematik und -geographie erstreckten, trugen wesentlich zur floristischen Erschließung des nordwestdeutschen Areals bei und wurden auch in den Florenwerken von Franz Buchenau verwertet. Hauptbedeutung kommt seinen Studien über Brombeeren und verwandte Rosengewächse sowie über deren Hybriden zu. Wie viele seiner Zeitgenossen suchte er die Gesetze der Bastardbildung zu ergründen, um die Frage der Artbildung zu klären. Bekannt wurde F. besonders durch sein kompilatorisches Werk über „Die Pflanzenmischlinge“ (1881), in dem er erstmalig die umfangreiche und zerstreute Literatur über natürliche und künstliche Kreuzungen erfaßte und auch Mendels historische Versuche mehrfach zitierte, ohne jedoch ihre volle Bedeutung erkannt zu haben. Das weitverbreitete Buch spielte bei der Wiederentdeckung Mendels um 1900 die entscheidende Rolle; F. hatte darin auch die Bezeichnung „Xenien“ (durch Fremdbestäubung veränderte Früchte) geprägt. – F. gehörte zu den Begründern des Bremer naturwissenschaftlichen Vereins (1868) und des Botanischen Gartens (1904).
-
Werke
Weitere W u. a. Btrr. z. Kenntnis d. dt. Brombeeren, insbes. d. b. Bremen wachsenden Formen, in: Abhh. d. naturwiss. Ver. Bremen I, 1868;
Synopsis Ruborum Germaniae, 1877;
Berr. üb. „Entstehung d. Arten“, in: Just's botan. Jber., 1873-79;
Species Ruborum, Monographiae generis Rubi prodromus, T. 1-3, in: Bibl. Botanica 72-83, 1910-14. -
Literatur
G. Bitter, in: Weser-Ztg. v. 5.4.1923;
Zur Erinnerung an W. O. F. u. Lily F. geb. Schütte, 1924;
Genetics 11, 1926 (P);
H. Klebahn, in: Berr. d. dt. botan. Ges. 51, 1934 (W, P). -
Quellen
Qu.: Briefe F.s an E. Haeckel (Jena, Archiv d. Ernst-Haeckel-Hauses).
-
Autor/in
Ilse Jahn -
Zitierweise
Jahn, Ilse, "Focke, Wilhelm Olbers" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116634170.html#ndbcontent