Lebensdaten
1841 – 1922
Geburtsort
Graz
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116521147 | OGND | VIAF: 67219066
Namensvarianten
  • Hauberrißer, Georg Joseph Ritter von
  • Hauberrisser, Georg (bis 1901)
  • Hauberrißer, Georg Joseph (bis 1901)
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Zitierweise

Hauberrißer, Georg Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116521147.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1791–1875), Baumeister, seit 1811 in G. (s. L), S d. Lambert in Erbach/Rheingau u. d. Katharina Schwarz;
    M Juliane (1815–89), T d. Schlossermeisters Joh. Röckenzaun in Mureck/Steiermark;
    Graz 1868 Maria, T d. Zimmermeisters Franz Wässerlich u. d. Rosalia Wohlkönig;
    4 S, 4 T.

  • Biographie

    H. zählt zu den spätesten Vertretern neugotischer Baukunst. Die am Joanneum in Graz begonnenen Architekturstudien setzte er seit 1862 an den Akademien in München, Berlin und später in Wien fort. Von seinen Lehrern dürfte neben G. Neureuther, G. F. Ziebland und dem Schinkelschüler H. Strack der Wiener Neugotiker Friedrich Freiherr von Schmidt den nachhaltigsten Eindruck auf ihn hinterlassen haben. Studienreisen durch Deutschland, Frankreich und Belgien dienten ihm zur Vertiefung seiner Kenntnisse gotischer Baukunst. Im gotischen Stil reichte H. daher auch 1865 seinen Wettbewerbsentwurf für den Rathausneubau in München ein. In zwei Bauabschnitten (1867–74 und 1899-1908) entstand das weitläufig gruppierte Werk, das typisch für seine Stilauffassung der Gotik ist, die sich in kleinleiliger Fassadengliederung und überspitzter Detaildurchbildung äußert. Dadurch unterscheidet er sich von der großzügigen Gestaltung seines Lehrers Schmidt und beweist seine starke Veranlagung zum Kunstgewerbe, dem er bei seinen Sakral- und Profanbauten stets durch eigene Ausstattungs- und Einrichtungsentwürfe besondere Bedeutung beigemessen hat. Während er beim Wiesbadener Rathausbau (1882–90) die Formensprache der deutschen Renaissance wählte, huldigte er beim Rathausbau in Saarbrücken (1897–1900) wieder der ausklingenden Spätgotik. Von seinen Kirchen bringt die im frühgotischen Stil aus Ziegeln mit Werksteingliederung errichtete Herz-Jesu-Kirche (1881–91) eine fremde Note ins Grazer Stadtbild, während die Münchner Paulskirche (1892–1906), ebenfalls diesem Stil verpflichtet, in ihrer Gruppierung und mit einem stärkeren Anklang an bestimmte mittelalterliche Vorbilder, hier an den Domturm zu Frankfurt/Main, sich in die Architektur der Stadt einfügt. Seine Auffassung von der Denkmalpflege offenbart der Wiederaufbau des Deutschordensschlosses Busau in Mähren (seit 1890). H. erzielte hier zwar eine artistische Meisterleistung im Stile der späten Dürerzeit, jedoch bleibt die Gesamtkomposition bei weitgehend neoromantischer Stilauffassung historisierend.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (TH Graz), Ehrenbürger v. München.

  • Literatur

    F. Langenberger, in: Der Baumeister, Beil. 19, 1921, S. B 27;
    J. Schmitz, in: Zbl. d. Bauverwaltung 41, 1921, S. 141 f.;
    Christl. Kunst 18, 1921 f., S. 150-58;
    O. Doering, G. v. H., 1924 (W-Verz., P);
    R. Kohlbach, Die got. Kirchen v. Graz, o. J. (1950), S. 273-88 (P);
    Martha Hauberrißer [Schwieger-T], Erinnerungen d. Fam. an G. J. v. H., in: Der Zwiebelturm 8, 1953, S. 304-07 (P);
    J. Rank, Der Erbauer d. Münchener Rathauses, ebd., S. 301-03;
    ThB (W, L);
    Wasmuths Lex. d. Baukunst III, 1931. - Zu V Georg H.: H. Kaas, in: Bll. f. Heimatkde. 16, 1938, S. 90-92.

  • Porträts

    Reliefbüste aus Sandstein, 1891 (Graz, Herz-Jesu-Kirche), Abb. b. Kohlbach, s. L;
    Phot. (München, Stadtbibl., Maillinger Bilderchronik).

  • Autor/in

    Hans Reuther
  • Zitierweise

    Reuther, Hans, "Hauberrißer, Georg Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 70-71 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116521147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA