Carlowitz, Carl Adolf von
- Lebensdaten
- 1771 – 1837
- Geburtsort
- Großhartmannsdorf
- Sterbeort
- Breslau
- Beruf/Funktion
- sächsischer und preußischer Offizier ; Generalmajor ; Gouverneur
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 116456272 | OGND | VIAF: 17974519
- Namensvarianten
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- Carlowitz, Carl Adolf von
- Carlowitz, Karl Adolf von
- Karlowitz, Karl Adolf von
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Sächsische Bibliographie
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
B →Ant. s. (3), →Hans Gg. s. (5);
⚭ Zbosy (Böhmen) 1797 Josepha Gfn. v. Pötting u. Persing (1775–1834, kath.);
4 S, 3 T. -
Biographie
Der Tod des Vaters 1796 zwang C. zum Verzicht auf die militärische Laufbahn und zur Übernahme des ihm überkommenen Familienmajorats (Großhartmannsdorf, Kuckuckstein und so weiter). In der ländlichen Abgeschiedenheit fand er Zeit, durch eifriges Studium sein Wissen zu vertiefen. Gemeinsam mit Gust. Dinter veröffentlichte er Zeitungsartikel gegen die „Dunkelmänner“, in denen er sich um die Verbesserung des Lehr- und Erziehungswesens bemühte. Er stand in regem Gedankenaustausch mit Gelehrten und Künstlern, unter anderem mit Heinrich von Kleist. Während des Aufenthalts des Dichters in Dresden unterstützte ihn C. finanziell und gab ihm für die Zeitschrift „Phöbus“ ein Verlagsprivilegium in Kuckuckstein. Die freundschaftlichen Beziehungen, die ihn wie seinen Bruder auch mit Novalis verbanden, brachten ihm den Geist der Romantik nahe und verstärkten seine Sehnsucht, das Vaterland von der napoleonischen Fremdherrschaft zu befreien. Da ihm keine andere Wahl blieb, trat er 1809 wieder in das sächsische Heer ein und zeichnete sich in den Schlachten von Wagram und Linz aus. Er erhielt als Zeichen der Anerkennung 1810 das Kommando über ein sächsisches Jägerkorps. Seit der Niederlage 1812 versuchte C. den sächsischen König zum Bündnis mit den vereinigten preußisch-russischen Truppen gegen Napoleon zu bewegen. Wiederholt unternahm er im März und April 1813 - von Torgau aus - Reisen nach Dresden, um mit dem Freiherrn vom Stein und dem russischen Kaiser Verbindung anzuknüpfen. Im Auftrage des Zaren ging er Ende April 1813 nach Prag, um den noch immer zögernden sächsischen König für die Seite der Verbündeten zu gewinnen. Da diese Versuche scheiterten, blieb C. im Dienste der Verbündeten. Nach der Schlacht von Leipzig wurde er im russischen Generalgouvernement unter Repnin Chef des Kriegswesens und Führer des „Banners der freiwilligen Sachsen“, das sich die endgültige Befreiung des deutschen Vaterlandes zum Ziel gesetzt hatte. 1815 erhielt C. seinen Abschied aus dem sächsischen Militärdienst und begab sich in preußische Dienste: 1815/16 war er preußischer Armeegesandter bei der österreichisch-italienischen Armee, 1816 Inspekteur der Landwehr in Halle, dann in Merseburg, 1822 Kommandant von Magdeburg, 1824 Vizegouverneur von Mainz und seit 1829 bis zu seinem Tode Gouverneur von Breslau. In keiner dieser Stellungen hat sich C. in besonderer Weise hervorgetan, wie überhaupt für seine späteren Jahre eine gewisse Resignation kennzeichnend war. Er widmete sich in immer stärkerem Maße seinen privaten Neigungen.
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Literatur
Neuer Nekr. d. Deutschen. Jg. 15, 1837, S. 131 ff.;
Rud. Müller, Der Banner d. freiwilligen Sachsen in d. J. 1813-15, in: Schrr. d. Ver. f. Gesch. Leipzigs 9, 1909, S. 113 ff.;
O. E. Schmidt, Kursächs. Streifzüge, 1930, s. Bd. 7 (Gesamtreg. z. Bd. 1-7, S. 106);
ders., Drei Brüder C., 1934;
H. Schieckel, Der Banner d. freiwilligen Sachsen 1813. Die soz. Zusammenkunft u. d. Herkunft seiner Mitgl., = Archivmitt. 5, 1955, H. 1;
Priesdorff IV, S. 168-72 (P). -
Autor/in
Ruth Gottlöber -
Zitierweise
Gottlöber, Ruth, "Carlowitz, Carl Adolf von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 148 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116456272.html#ndbcontent