Lebensdaten
1853 – 1934
Geburtsort
Herzberg/Harz
Sterbeort
Mülheim/Ruhr
Beruf/Funktion
preußischer Kriegsminister ; Generaloberst
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116424974 | OGND | VIAF: 111734794
Namensvarianten
  • Einem, Karl Wilhelm George August Gottfried von
  • Rothmaler, Karl von
  • Rothmaler, Karl Wilhelm George August Gottfried von
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Zitierweise

Einem, Karl von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116424974.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Einbecker Patriziergeschlecht;
    V George Aug. (1822–58), hann. Rittmeister, S des Joh. Gottfr., hann. Oberstleutnant, u. der Wilh. Henr. Elis. v. Alten;
    M Julie (1831–83), T des Wilh. v. Hedemann, auf Dorste u. Elvershausen, hann. Kapitän, u. der Henriette Freiin v. Dörnberg (T des Wilhelm v. Dörnberg, 1850, General, s. NDB IV);
    Erfurt 1877 Marie (1858–1928), T des Louis v. Rothmaler (1814–84), Gen. der Inf. (s. Priesdorff VIII, S. 87-89, P), u. der Charlotte v. Ladiges;
    5 S, 2 T.

  • Biographie

    Der früh vaterlos gewordene E. wurde nach 1866 preußischer Kadett. Während des Krieges 1870/71 zum Offizier befördert, kam er 1880 ohne Besuch der Kriegsakademie über die Adjutantur in den Generalstab. 1898 in das preußische Kriegsministerium versetzt, wurde er 2 Jahre später Generalmajor und Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements und 1903 als Nachfolger des Generals von Goßler Kriegsminister. Als solcher lehnte E. die Forderungen des Generalstabschefs Schlieffen auf Vermehrung der Kriegsformationen und nach der Marokkokrise auch den Wunsch des Reichskanzlers Bülow, die Heeresrüstung voranzutreiben, unter Hinweis auf die wachsenden Kosten des Schlachtflottenbaus und die schlechte Finanzlage des Reiches ab; ausschlaggebend war für ihn tatsächlich die Überzeugung, die organisatorische Entwicklung des Heeres sei im wesentlichen abgeschlossen: Qualität dürfe nicht durch Quantität in Frage gestellt werden. So unterblieb während der Amtszeit E.s als Kriegsminister eine ins Gewicht fallende Vermehrung der deutschen Friedenspräsenzstärke, ein Versäumnis, welches auch durch die Wehrvorlagen 1912 und 1913 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges nicht aufgeholt werden konnte. Immerhin wurden in der technischen Ausrüstung Fortschritte gemacht, von denen die Einführung des Maschinengewehrs, die Verstärkung der schweren Artillerie des Feldheeres, der Ausbau der Festungen und die Vorbereitung der feldgrauen Kriegsuniform genannt werden können. Im Zusammenhang mit der Entlassung Bülows wurde E. von dem Amt des Kriegsministers entbunden; 1907 zum General der Kavallerie befördert, übernahm er 1909 als Kommandierender General das VII. Armeekorps in Münster. Beim Vormarsch im Westen 1914 führte E. sein Korps im Verbande der 2. Armee (Bülow) durch Belgien und Nordfrankreich bis über die Marne. Nach dem Rückzug an die Aisne wurde er am 12.9.1914 zum Oberbefehlshaber der 3. Armee ernannt (Anfang 1915 Generaloberst). Der Frontabschnitt der 3. Armee in der Champagne zwischen Reims und den Argonnen war im Frühjahr und Herbst 1915 und erneut im April/Mai 1917 das Ziel starker erfolgloser französischer Durchbruchsversuche. Mitte Juli 1918 war die 3. Armee an der letzten deutschen Offensive beiderseits Reims beteiligt, die mit einem Fehlschlag endete. Beim Rückzug der Westfront in die Maas-Antwerpen-Stellung im Herbst 1918 nahm E. die von den Amerikanern hart bedrängte 3. Armee hinter die Maas zurück; nach Abschluß des Waffenstillstandes blieb als letzte Aufgabe die Rückführung der ihm unterstellten Heeresgruppe Deutscher Kronprinz auf das rechte Rheinufer. In der Nachkriegszeit trat der Generaloberst nicht hervor; im Rückblick auf das eigene Leben und im Sinne der Erhaltung soldatischer Tradition veröffentlichte er unter anderem „Die alte preußisch-deutsche Armee“ (1933), „Erinnerungen eines Soldaten 1853-1933“ (1933) und „Ein Armeeführer erlebt den Weltkrieg“ (1933, ²1938).

  • Literatur

    Der Weltkrieg 1914-18, bearb. im Reichsarchiv, Kriegsausrüstung u. Kriegswirtsch. I, 1930;
    J. Alter, in: Niedersächs. Lb. I, 1939, S. 82-92 (P).

  • Autor/in

    Hermann Gackenholz
  • Zitierweise

    Gackenholz, Hermann, "Einem, Karl von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 394-395 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116424974.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA