Lebensdaten
1855 – 1912
Geburtsort
Clenze Kreis Lüchow
Sterbeort
Lüneburg
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116344385 | OGND | VIAF: 37664511
Namensvarianten
  • Haacke, Johann Wilhelm
  • Haacke, Wilhelm
  • Haacke, Johann Wilhelm
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Zitierweise

Haacke, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116344385.html [12.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Wilh., Kaufm. u. Brauer in C., S d. Kaufm. u. Bgm. Joh. Heinr. in C. u. d. Cath. Sophie Nöldecke;
    M Wilh. Frieder. Louise, T d. Verwalters Ludw. Chrstn. Wacker in Schnega u. d. Louise Cath. Frieder. Passow;
    Adelaide 1883 Emily (* 1860), T d. Carl v. Bertouch, Grundbes. u. Gen.agent in Adelaide, u. d. Anna Fischer;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. studierte in Jena Zoologie (Promotion 1878 unter Haeckel zum Dr. phil.), wurde 1878 Assistent in Jena, 1879 in Kiel, wanderte 1881 nach Neuseeland aus, leitete 1882-84 das Museum in Adelaide (Australien), kehrte 1886 nach Deutschland zurück und war 1888-93 Zoodirektor in Frankfurt/Main; 1890 habilitierte er sich an der TH Darmstadt für Zoologie, blieb dort bis 1897 Privatdozent, arbeitete danach als Privatgelehrter und war zuletzt Gymnasial-Oberlehrer. H. hat zunächst morphologisch (unter anderem über Korallen und Medusen), später sehr vielseitig gearbeitet. Er entdeckte 1884 (unabhängig von Caldwell), daß der Ameisenigel Eier ablegt. Er beschäftigte sich auch mit Fragen der Tierhaltung und förderte (unter anderem durch eine Sammlung deutscher Vögel) den Ausbau des Frankfurter Zoologischen Gartens. Besonders interessiert war er an Problemen der Entwicklungslehre. Dem „Neo-Darwinismus“ Weismanns stellte er einen „geläuterten Lamarckismus“ entgegen und suchte die „Vererbung erworbener Eigenschaften“ durch seine „Gemmarientheorie“ zu erklären (Aufbau des Eiplasmas aus kleinen und verschiebbaren Einheiten). Neben solchen verfehlten Ansichten enthalten seine Schriften brauchbare Ansätze. H. prägte den Begriff „Orthogenesis“, den später Th. Eimer übernahm, und war von der Nichtumkehrbarkeit der Entwicklung überzeugt. Bemerkenswert sind seine Kreuzungsversuche mit weißen Kletter- und farbigen Tanzmäusen, deren Ergebnisse (Kreuzungsschema für 2 Merkmalspaare) den Erkenntnissen Mendels entsprechen (Gestaltung und Vererbung, 1893). Weiteren Kreisen ist er als Mitarbeiter von „Brehms Tierleben“ und durch „Das Tierleben der Erde“ (1900-1902) bekanntgeworden.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Blastologie d. Korallen, in: Jena. Zs. f. Naturwiss. 13, 1879;
    Der Nordpol als Schöpfungscentrum d. Landfauna, in: Biol. Zbl. 6, 1887, S. 363-70;
    Biol., Gesamtwiss. u. Geogr., ebd., S. 705-18;
    Die Schöpfung d. Tierwelt, 1893;
    Die Schöpfung d. Menschen u. s. Ideale, 1895;
    Aus d. Schöpfungswerkstatt, 1897;
    Grundriß d. Entwickelungsmechanik, 1897;
    Karl Ernst v. Baer, 1905.

  • Literatur

    V. Goering, in: Die Entwicklung d. zoolog. Gartens zu Frankfurt/Main v. 1858-1908, 1908;
    G. Uschmann, in: Gesch. d. Zool. u. d. zoolog. Anstalten in Jena 1779-1919, 1959;
    H. Stubbe, in: Kurze Gesch. d. Genetik b. z. Wiederentdeckung d. Vererbungsregeln Gregor Mendels, 1963;
    Briefe H.s an Haeckel, Ernst-Haeckel-Haus d. Univ. Jena (P).

  • Autor/in

    Georg Uschmann
  • Zitierweise

    Uschmann, Georg, "Haacke, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 367 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116344385.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA