Lebensdaten
1882 – 1951
Geburtsort
Bauske (Kurland)
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116319658 | OGND | VIAF: 22260676
Namensvarianten
  • Arbusow, Leonid
  • Arbusow, Leonid Hans Nikolaus
  • Arbusow, Leonid, jr.
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Zitierweise

Arbusow, Leonid, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116319658.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leonid Arbusow (s. 1);
    ⚭ Antonie Freiin von Vietinghoff-Scheel.

  • Biographie

    A. studierte 1902-06 Theologie in Dorpat und 1906-09 Geschichte in Göttingen. Seit 1911 Mitherausgeber der III. Abteilung des Livländischen Urkundenbuchs, wurde er 1914 von der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostseeprovinzen mit der Abfassung einer Geschichte der baltischen Reformationszeit beauftragt. 1922-36 war er ordentlicher Professor der Geschichte an der lettländischen Staatsuniversität Riga, nach seiner Verdrängung vom Amt durch den Diktator Karlis Ulmanis 1936-39 ordentlicher Professor an der deutschen Herder-Hochschule in Riga, nach der Umsiedlung der Deutschbalten 1941-45 ordentlicher Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Posen und nach dem Zusammenbruch von 1946 bis zu seinem Tode Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen. - A. war zu Lebzeiten der bedeutendste Forscher auf dem Gebiet der älteren livländischen Geschichte. Für seine ganz aus den Quellen gearbeitete „Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland“ verlieh ihm die theologische Fakultät Rostock 1932 den Ehrendoktor. In der Folge gehörte seine große Arbeitsenergie fast ganz dem livländischen Mittelalter, vornehmlich auf den Gebieten der Sozialgeschichte, der Rechtsgeschichte, der Kartographie und der Urkundenforschung. Auf vier Archivreisen, die er mit Unterstützung des lettländischen Kulturfonds (1926–31) durchführte, erschloß er die Livonica des Vatikanischen Archivs im 13. und 14. Jahrhundert. Seit 1925 arbeitete er an einer Neuausgabe des Chronisten Heinrich von Lettland, der wichtigsten Quelle zur Entstehungsgeschichte der livländischen Kirche und Kolonie im 13. Jahrhundert und zur Frühgeschichte der baltischen Völker. Die Untersuchungen über die sprachliche Gestalt der Chronik führten ihn zu dem allgemein geschichtlich wichtigen Hinweis auf die liturgischen Einflüsse in der mittelalterlichen Chronistik. Alle seine Arbeiten, bestimmt durch den Geist des historischen Positivismus, zeichnen sich durch reiche Stoffülle, neue Blickpunkte und Genauigkeit aus.

  • Werke

    u. a. Wolter v. Plettenberg u. d. Untergang d. Dt. Ordens in Preußen, in: Schrr. d. Ver. f. Ref.gesch., 1919, Nr. 131; Die Einführung d. Ref. in Liv.-, Est- u. Kurland, in: Qu. u. F z. Ref.gesch. III, 1921;
    Stud. z. Gesch. d. lett. Bevölkerung Rigas im MA u. 16. Jh., in: Acta Universitatis Latviensis, Bd. 1, 1921;
    Die altlivländ. Bauernrechte, in: Mitt. aus d. livländ. Gesch. Band 23, Riga 1924–26;
    Frühgeschichte Lettlands, Riga 1933;
    Diskussion üb. d. altlivländ. Ritterrechte, in: Rig. Ztschr. f. Rechtswiss., 1933-34 u. 1934-35;
    Zur Würdigung d. Kultur Altlivlands im MA u. 16. Jh., in: HZ 151, 1935;
    Das Bauernrecht d. sog. Budberg-Schraderschen Landrechtsentwurfs v. 1740 in ursprüngl. Gestalt, in: Mitt. aus d. livländ. Gesch., Bd. 25, 1937;
    Die dt. Einwanderung in Livland im 13. Jahrhundert, in: Balt. Lande I, 1939;
    Livland - eine Mark d. Reiches 1207-1561, = Ostlandreihe, H. 1, 1944;
    Zur Frage nadi d. Bedeutung d. Hanse f. Livland, in: DA, Bd. 7, 1944;
    Colores rhetorici, 1948;
    Das entlehnte Spradigut in Heinrichs Chronicon Livoniae, ebenda, Bd. 8, 1950;
    Gesch.Schreibung im MA, 1951.

  • Literatur

    E. Nygren, in: Hist. Tidskrift 1951;
    R. Wittram, in: HZ 173, 1952, u. in: Ztschr. f. Ost-F, 1952.

  • Autor/in

    Reinhard Wittram
  • Zitierweise

    Wittram, Reinhard, "Arbusow, Leonid" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 335 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116319658.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA