Lebensdaten
1857 – 1929
Geburtsort
Olten (Schweiz)
Sterbeort
Icking (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Tunnelbauingenieur
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 11628272X | OGND | VIAF: 59832073
Namensvarianten
  • Pressel, Konrad Viktor
  • Pressel, Konrad
  • Pressel, Konrad Viktor
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Zitierweise

Pressel, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11628272X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (s. 1);
    M Elise Veronika Oechlin;
    1891 Auguste Luise Büdel (1867–1961); kinderlos.

  • Biographie

    Nach Absolvieren des Gymnasiums in Wien 1875 und des einjährigen Militärdienstes in Berlin studierte P. zunächst Jura an der Univ. Wien, wechselte aber bereits nach zwei Semestern zum Studium der Mathematik und des Maschinenbaus. Nach Abschluß des Studiums an den Technischen Hochschulen Graz, Wien und München war er seit 1882 als Maschinenbauingenieur bei der Firma Brandt & Brandau beschäftigt, wo er auf Baustellen in Thüringen, Westfalen und der Toskana profunde Kenntnisse auf dem Gebiet des Tunnelbaus erwarb. Fast ein Jahr lang war er in Istanbul bei seinem Vater tätig, der im Dienst der türk. Regierung den Aufbau des anatol. Eisenbahnnetzes leitete. P. nahm anschließend eine Stelle bei der elektrotechnischen Fabrik Kreinenetzky & Mayer in Wien an, bevor er 1886 an der TH München Assistent am Lehrstuhl für Theoretische Maschinenlehre wurde. Ende 1887 übernahm er bei der Firma Brandt & Brandau die Bauleitung für ein Tunnelprojekt in Transkaukasien. Der vier Kilometer lange Suram-Tunnel war Teil der Bahnstrecke von Batumi nach Baku. 1890 weilte P. wiederum für ein halbes Jahr in Istanbul und führte dann kurze Zeit im Auftrag der Baufirma Schlepitzka Sprengarbeiten in Grein zur Regulierung der Donau durch. 1891-99 arbeitete P. als Oberingenieur bei der „Gesellschaft Linde's Eismaschinen“ in Wiesbaden. Als der Bau des Simplon-Tunnels zur Herstellung einer neuen Eisenbahnverbindung zwischen Italien und der Schweiz in Angriff genommen wurde, übertrug die ausführende Firma Brandt & Brandau an P. die Bauleitung der Südseite. Erstmals wurde bei dem damals größten Alpendurchstich neben dem Hauptstollen ein zusätzlicher Arbeitsstollen vorangetrieben. Extrem hohe Drücke und Gesteinstemperaturen sowie Wassoreinbrüche waren die Hauptschwierigkeiten, die bewältigt werden mußten. 1906 folgte die Berufung P.s an die TH München auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Tunnelbaukunde. P. befaßte sich auch mit wasserbaulichen und hydraulischen Problemen und wirkte beratend beim Bau verschiedener Großprojekte, wie der Mittenwaldbahn und dem Walchensee-Kraftwerk mit; ferner gestaltete er die Abteilung Tunnelbau im Deutschen Museum. Sein Vorhaben, ein Handbuch für Tunnelbau herauszugeben, konnte er nicht mehr verwirklichen.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Baurat (1924);
    Dr. h. c. (Basel 1905).

  • Werke

    u. a. Die Bauarbeiten am Simplontunnel, in: Schweizer. Bauztg. 47, 1906, S. 249-53, 266-71, 273-77, 301-04, 309-13;
    Btr. z. Bemessung d. Inhalts v. Wasserschlössern, ebd. 53, 1909, S. 57-60;
    Der Bau d. Simplontunnels, in: Zs. d. Österr. Ing.-u. Architektenver. 61, 1909, S. 381-84, 400-04, 417-21;
    Zwei experimentelle Methoden z. Bestimmung d. Form u. Lage d. Isothermflächen unterhalb d. Erdoberfläche, in: SB d. math.-physikal. Kl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1912, S. 93-96;
    Die Tunnelrüstungen v. Franz Ržiha u. v. Alfred Kunz, in: Die Bautechnik 4, 1926, S. 105-08, 173-76;
    Experimentelle Methode d. Vorausbestimmung d. Gesteintemperatur im Inneren e. Gebirgmassivs, 1928;
    Kurvenmesser v. P. u. Riefler, in: Zs. f. Instrumentenkde. 49, 1929, S. 248-52.

  • Literatur

    F. Kreuter, in: Schweizer. Bauztg. 93, 1929, S. 59 f. (P);
    E. Marquardt, in: Der Bauing. 10, 1929, S. 129 f. (P);
    W. Dyck, in: DBJ 1929, S. 243-48;
    P.-G. Franke, Franz Prášil u. K. P., in: Wasserwirtsch. 72, 1982, S. 302;
    ders. u. A. Kleinschroth. Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991, S. 294 (P).|

  • Nachlass

    Nachlaß: München, Archiv d. Dt. Mus. u. Archiv d. TU.

  • Autor/in

    Adolf Kleinschroth
  • Zitierweise

    Kleinschroth, Adolf, "Pressel, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 703-704 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11628272X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA