Dates of Life
1863 – 1906
Place of birth
Braunschweig
Place of death
Berlin
Occupation
Physiker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116227958 | OGND | VIAF: 159348
Alternate Names
  • Drude, Paul Karl Ludwig
  • Drude, Paul
  • Drude, Paul Karl Ludwig
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Drude, Paul, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227958.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Carl s. Genealogie (1);
    M Luise Schrodt (1837–1915); Halbruder Oscar s. (1);
    Göttingen 1894 Emilie, T des Ferd. Regelsberger (1831–1911), Prof. der Rechte in Göttingen, u. der Anna Wislicenius; Schwager Karl Brandi ( 1946), Historiker (s. NDB II);
    1 S, 3 T.

  • Biographical Presentation

    D. studierte von 1882 an in Göttingen als Schüler Woldemar Voigts, zwischendurch in Freiburg (Breisgau) und Berlin, war nach der Promotion (1887) Voigts Assistent an dessen mathematisch-physikalischem Institut und seit 1889 zugleich Privatdozent. 1894 wurde er außerordentlicher Professor der technischen Physik in Leipzig, 1900 Ordinarius der Physik in Gießen, wo er sich so wohl fühlte, daß er Rufe nach Marburg, Tübingen, Breslau und Leipzig ausschlug. Aus Pflichtgefühl gegenüber seiner Wissenschaft folgte er 1905 dem Rufe auf den Lehrstuhl in Berlin, den vorher Helmholtz, Kundt und Warburg innegehabt hatten, und wurde Mitglied der dortigen|Akademie der Wissenschaften. In einer plötzlichen Nervenüberreizung nahm er sich das Leben. – D., der eigentlich Mathematiker hatte werden wollen, blieb unter Voigts Einfluß von seiner Dissertation an sein Leben lang der Optik treu. „Betrachtet man sein wissenschaftliches Lebenswerk, so kann man sagen, daß sich in ihm die Geschichte der physikalischen Optik seiner Zeit widerspiegelt“ (Planck). In seinen ersten Arbeiten werden die optischen Vorgänge noch als mechanische Schwingungen des Lichtäthers aufgefaßt und die optischen Konstanten der Metalle durch Beobachtung der Reflexion polarisierten Lichtes bestimmt. Als dann Hertz die Existenz der langen elektrischen Wellen nachgewiesen hatte, und die Optik in die Elektrodynamik eingegliedert werden konnte, versuchte D. durch Erweiterung der Maxwellschen Grundgleichungen die magneto-optischen Erscheinungen und die Beziehungen der Dielektrizitätskonstanten zum optischen Brechungsexponenten zu erklären. In Leipzig erforschte er den Zusammenhang zwischen Leitfähigkeit, Absorption und Brechung der elektrischen Wellen in Flüssigkeiten. Schließlich führte ihn die Frage nach der Abhängigkeit der optischen und elektrischen Konstanten einer Substanz von ihrer inneren Konstitution zur Theorie der Elektronen. Die Ableitung des Wiedemann-Franzschen Gesetzes ist „als die bedeutendste unter den theoretischen Leistungen D.s zu betrachten“ (Planck). In seinem „Lehrbuch der Optik“ (1900, ³1912) faßte D. das Ergebnis seiner Forschung zusammen. Von 1900 an redigierte er die „Annalen der Physik“.

  • Works

    Weitere W Die Physik d. Äthers, 1894, ²1912 (P);
    8 Kap. a. d. theor. Optik in: Winkelmanns Hdb. d. Physik, 1894, ²1903;
    Optische Theorie in d. Physik, 1895;
    Fernewirkungen, Referat 69. Naturforscher-Verslg. Braunschweig, = Beil. z. Wiedemanns Ann. d. Physik u. Chemie 62, 1897; Pogg. IV, V.

  • Literature

    F. Richarz u. W. König, Zur Erinnerung an P. D., 1906;
    M. Planck, Gedächtnisrede, in: Verh. d. dt. Physikal. Ges. 8, 1906, S. 599;
    Emilie Drude, in: Hdwb. d. Naturwiss. II, ²1933, S. 1151.

  • Author

    Friedrich Stier
  • Citation

    Stier, Friedrich, "Drude, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 138-139 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227958.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA