Lebensdaten
1855 – 1945
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116171472 | OGND | VIAF: 13050953
Namensvarianten
  • Kiliani, Heinrich
  • Ciliani, Heinrich

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Zitierweise

Kiliani, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116171472.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Polizeiaktuar in W., dann Gerichtssekr. in München, S d. Schneidermeisters Lorenz u. d. Magdalena Klinger;
    M Maria, T d. Postsekr. Dietz in Regensburg;
    B Martin (1858–95), Fabrikdir., chem. Technologe (s. Pogg. III, IV);
    - München 1883 Magdalena (* 1861), T d. Landesgerichtschr. Eduard v. Widmann, u. d. Franziska Baer;
    1 S.

  • Biographie

    K. studierte Chemie an der TH München bei E. Erlenmeyer, war seit dem 7. Semester (1877) dort Assistent an der TH, seit 1879 an der Industrieschule und erhielt für seine Arbeit beim Preisausschreiben über Inulin 1879 den 1. Preis. Er wurde mit dieser Arbeit, einem Isolierungsverfahren für Inulin, 1880 an der TH München zum Dr. phil. promoviert. Er erhielt im Herbst 1879 eine Anstellung als Lehrer für Chemie und Physik an der Industrieschule und an der Baugewerksschule in München. Nebenher führte er seine wissenschaftlichen Arbeiten über Polysaccharide fort, konnte sich damit 1883 an der TH München für Chemie habilitieren und kehrte schließlich an die TH zurück (1884 außerordentlicher, 1892 ordentlicher Professor der Chemie). 1897 ging er als ordentlicher Professor der Chemie an das zur medizinischen Fakultät gehörende Chemische Institut der Universität Freiburg im Breisgau und war dort bis zu seiner Emeritierung (1920) tätig; in der Ausbildung der Pharmaziestudenten wurde er dabei durch W. L. Autenrieth weitgehend unterstützt.

    K. beschäftigte sich vor allem mit der Zuckerchemie. Er setzte sich hierbei sowohl mit zahlreichen Abbauverfahren als auch mit Aufbaureaktionen für Kohlenhydrate auseinander und führte die nach ihm benannte Cyanhydrinsynthese in die Zuckerchemie ein. 1888 nahm K. auf Anregung von A. von Baeyer und in Zusammenarbeit mit der Firma Boehringer & Söhne Untersuchungen über die Inhaltsstoffe von Digitalis-Spezies auf. Er isolierte mehrere Glykoside und Zucker (Digitalose, Digitoxose) und arbeitete ein Herstellungsverfahren für „Digitalinum verum“ aus. Seine Schüler A. Windaus und W. A. Jakobs beschäftigten sich mit der Konstitutionsaufklärung der Aglukone. Seit 1895 betrieb K. die Aufklärung und Isolierung der glykosidischen Wirkstoffe (zum Beispiel α -u. β-Antiarin) im Milchsaft von Antiaris toxicaria („Upas-Baum“), einem als Pfeilgift verwendeten pflanzlichen Exkret. K. blieb seiner Arbeit trotz eines sein Gehör schwer schädigenden Laborunfalls bis zuletzt verbunden.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1890);
    Dr. med. h. c. (Freiburg 1920), GR.

  • Werke

    Weitere W u. a. Kurzes Lehrb. d. analyt. Chemie (mit W. v. Miller), 1-31894, ⁶1909;
    Chem. Praktikum f. Mediziner, ³1914;
    . zahlr. Btrr. in: Berr. d. dt. chem. Ges., Liebigs Ann., Archiv d. Pharmazie, Zs. f. analyt. Chemie u. a. -
    Autobiogr.: Mein Leben u. Werk, in: Journal of Chemical Education 9, 1932, S. 1908 f.

  • Literatur

    D. T. Movry, in: Chemical Reviews 42, 1948, S. 239 f.;
    W. Hückel, in: Chem. Berr. 82, 1949, S. I-IX (P, Faks.);
    Aus d. Gesch. d. Naturwiss. an d. Univ. Freiburg i. Br., 1957, S. 71-73;
    R. Schmitz, Die dt. pharmazeut.-chem. Hochschulinstitute, 1969, S. 123 f.;
    Pogg. III-VII a.

  • Autor/in

    Armin Wankmüller
  • Zitierweise

    Wankmüller, Armin, "Kiliani, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116171472.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA