Lebensdaten
1588 – 1650
Geburtsort
Landskron (Kärnten)
Sterbeort
Baden bei Wien
Beruf/Funktion
österreichischer Diplomat ; Historiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 116153687 | OGND | VIAF: 22165083
Namensvarianten
  • Khevenhüller-Frankenburg, Franz Christoph Graf von
  • Khevenhüller, Franz Christoph Graf von
  • Khevenhüller-Frankenburg, Franz Christoph Graf von
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Zitierweise

Khevenhüller, Franz Christoph Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116153687.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bartholomäus (ev., 1539-1613), Oberst-Erbland-Stallmeister in Kärnten, kaiserl. Kämmerer u. Hofkriegsrat, ständ. Burggf. in u. Landeshauptm. v. Kärnten, beteiligt an Berg- u. Eisenwerken, Vf. v. Reisetagebüchern (Italien, Spanien, Holland, Palästina, s. L), S d. Christoph (s. Gen. 2);
    M Blanca Ludmilla (kath., 1595), T d. Franz Gf. v. Thurn u. d. Barbara Gfn. v. Schlick;
    Groß-Ov Sigmund (s. Einl.);
    Halb-B Johann (* 1597, 1632), wanderte als Protestant v. Kärnten n. Regensburg, dann n. Nürnberg aus, schwed. Oberstleutnant;
    Schw Anna Maria ( Helmhard Jörger v. Tollet, 1631, österr. Protestantenführer, s. NDB X);
    - 1) 1613 Barbara ( 1635), T d. Teuffel Frhr. v. Gunderstorff u. d. Judith Freiin v. Eytzing, 2) 1637 Susanne Eleonore, T d. Ernst Gf. Kollonitsch ( 1639), Oberst u. Kommandant v. Komorn, u. d. Sabine Freiin v. Sonderndorf;
    4 S, 3 T aus 1), u. a. Franz Christoph (s. Gen. 2);
    E Ludwig Andreas (s. 2).

  • Biographie

    K. verbrachte seine Jugendzeit in Villach und in Graz am Hofe des Erzherzog Ferdinand, studierte an der Universität Padua (1607) und unternahm bis 1609 Reisen nach Frankreich, in die Niederlande und nach England. 1617-31 war er kaiserlicher Gesandter am spanischen Hofe in Madrid. Die Beendigung des Uskokenkrieges (1615–17) im Friedensschluß von Madrid vom 26.9.1617 war K.s Verdienst. Es gelang ihm auch, die durch eine bereits beschlossene Vermählung der spanischen Infantin Maria mit dem englischen Thronerben Jakob enge Bindung Spaniens an England zu durchkreuzen, die Vermählung der Infantin mit dem Sohne Kaiser Ferdinands II., Erzherzog Ferdinand (später Kaiser Ferdinand III.) durchzusetzen und so die stark gelockerten Verbindungen zwischen den österreichischen und den spanischen Habsburgern wieder zu festigen. Auch nach seiner Rückkehr aus Spanien wurde K. zu verschiedenen diplomatischen Missionen ins Deutsche Reich und nach Frankreich verwendet. Er war seit 1621 geheimer Rat, seit 1623 Ritter vom Orden des Goldenen Vlieses und seit 1631 Obersthofmeister der Königin Maria. – Als Geschichtsschreiber war K. ein bedeutender Chronist seiner Zeit und der Diplomatie Kaiser Ferdinands II. Sein einziges gedrucktes Werk, die „Annales Ferdinandei“ (1. Auflage in 9 Bänden, 1640–46; 2. Auflage in 12 Bänden und 2 Supplementbänden mit zahlreichen Kupferstichen, 1721–26) gehört zu den Hauptwerken österreichischer barocker Geschichtsschreibung. Es stellt in Annalenform die Zeit von 1588 bis Jahresbeginn 1637, die Lebenszeit von K.s Gönner Erzherzog beziehungsweise Kaiser Ferdinand II. dar. Das vom kaiserlichen Hofe in Wien lange geheimgehaltene Werk gehört zu den wichtigsten Geschichtsquellen des 17. Jahrhunderts. Im Tenor nicht durchaus frei von einer Verherrlichung der habsburgischen Dynastie, enthält es doch sehr viele, heute verschollene Geschichtsquellen (private Tagebuchaufzeichnungen, Flugschriften, private und amtliche Korrespondenzen) zur habsburgischen europäischen Diplomatie. K.s sehr umfangreicher Schriftennachlaß ist heute nur mehr zum Teil erhalten.

  • Literatur

    A. Coreth, Österr. Gesch.schreibung in d. Barockzeit (1620–1740), 1950;
    K. Peball, Unters. d. Qu.lage d. „Ann. Ferdinandei 1588-1637“ d. Gf. F. Ch. K.-F., Diss. Graz 1953 (ungedr.);
    ders., Zur Qu.lage d. „Ann. Ferdinandei“ d. Gf. F. Ch. K.-F., in: Mitt. d. Österr. Staatsarchivs 9, 1956, S. 1-22;
    Heinz Schulz, Der Gesandte d. 16./17. Jh., Allg. Erörterungen in Verbindung mit diesbezügl. Feststellungen aus d. Leben d. Gesandten Franz Christoph Gf. K., Diss. Erlangen 1949 (ungedr.). - Zu V Bartholomäus:
    F. Khull, Aus d. Tagebuche d. Gf. B. K., in: Carinthia I, 86, 1896, S. 73-85, 107-14, 129-55.

  • Autor/in

    Kurt Peball
  • Zitierweise

    Peball, Kurt, "Khevenhüller, Franz Christoph Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 569-470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116153687.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA