Lebensdaten
1864 – 1943
Geburtsort
Geldern
Sterbeort
Münster (Westfalen)
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Patrologe ; Dogmatiker ; Dogmenhistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116101032 | OGND | VIAF: 25344831
Namensvarianten
  • Diekamp, Franz
  • Diekamp, Fr.
  • Diekamp, Franc.
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Zitierweise

Diekamp, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116101032.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Oberpostkassenbuchhalter;
    M Cath. Feldhaus;
    B Wilh. (1854–85), Prof. der Gesch. in Münster (s. ADB XLVII, LThK).

  • Biographie

    D. wurde, nachdem er seine theologischen und philosophischen Studien abgeschlossen hatte und als Kaplan in der Seelsorge tätig gewesen war, 1898 Privatdozent, 1902 außerordentlicher, 1904 ordentlicher Professor für Patrologie, Dogmen- und Kirchengeschichte, 1906 für Dogmatik an der Universität Münster. 1923 wurde er päpstlicher Hausprälat, 1924 Domkapitular, behielt aber die Professur bei.

    D. hat in gleicher Weise die systematische wie die historische Theologie gefördert, die letztere sowohl durch Beiträge zur Textgestaltung der Werke der Kirchenväter, als auch durch Interpretationen. Sein besonderes Interesse galt den origenistischen Streitigkeiten. Seine Untersuchungen sind durch außerordentliche philologische Akribie und durch Vorsicht in der Ausdeutung charakterisiert. In seinem dreibändigen dogmatischen Lehrbuch treten die charakteristischen Eigenschaften seiner Persönlichkeit und seiner Arbeitsweise hervor: Gründlichkeit und Zurückhaltung, Entschiedenheit, Klarheit und Bescheidenheit. Durch sie waren auch seine Vorlesungen bestimmt, die ohne jeden Affekt in ruhigem, von der Sache allein beherrschtem Gleichmaß verliefen. Seine Dogmatik ist die einzige große Repräsentation des Thomismus in Deutschland, jener auf den spanischen Theologen Dominikus Bañez zurückgehenden Lehrrichtung, welche im Verhältnis des Menschen zu Gott die göttliche Allwirksamkeit betonte, dabei die menschliche Freiheit keineswegs leugnete, aber nur schwer verständlich machen konnte.

    Auf die wissenschaftliche Theologie übte D. durch die 1902 von ihm begründete und herausgegebene „Theologische Revue“, die einzige bibliographische Zeitschrift der katholischen Theologie in Deutschland, bleibenden Einfluß aus.

  • Werke

    u. a. Die Gotteslehre d. hl. Gregor v. Nyssa, 1896;
    Hyppolitos v. Theben, 1898;
    Die origenist. Streitigkeiten im 6. Jh. u. d. 5. Allg. Konzil, 1899;
    Doctrina patrum de incarnatione verbi, 1907;
    Kath. Dogmatik, 3 Bde., 1912-14, 10/111949 ff., lat. Übers. u. d. T.: Theologiae dogmaticae manuale, 4 Bde., 1932-33;
    Analecta patristica, = Orientalia Christiana Analecta 117, 1938.

  • Literatur

    B. Altaner, in: HJb. 62-69, 1942/49, S. 916-19 (W).

  • Autor/in

    Michael Schmaus
  • Zitierweise

    Schmaus, Michael, "Diekamp, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 645 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116101032.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA