Lebensdaten
1881 – 1945
Geburtsort
Tusset (Böhmen)
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116049340 | OGND | VIAF: 32080229
Namensvarianten
  • Pascher, Adolf Alois
  • Pascher, Adolf
  • Pascher, Adolf Alois
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pascher, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116049340.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1847–1927), Lehrer in T., S. d. Schmieds Johann in Deutsch-Neuwirtshaus u. d. Juliana Mardetschläger aus Komaritz;
    M Rosa (1857–1900), T d. Hufschmiedemeisters Ignatz Hable in Bergreichenstein u. d. Agnes Kreuß;
    1) N. N.; 2) 1931 Margarete Sandner (1902–45 ?), Dr. med., Ärztin u. Zahnärztin.

  • Biographie

    P. besuchte 1892-1900 das Obergymnasium in Krummau und studierte Naturwissenschaften in Prag (1905 Dr. phil.). 1909 erfolgte seine Habilitation, 1911 erhielt er einen Lehrauftrag für pharmazeutische Botanik, 1912 wurde P. Extraordinarius für pharmazeutische Botanik und Kryptogamenkunde, 1927 Ordinarius und 1933 Direktor des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens der Deutschen Karls-Universität. Die Umstände seines Todes zur Zeit der Einnahme Prags 1945 sind ungeklärt.

    Zusammen mit Viktor Langhans ( 1932) gründete P. 1908 eine kleine hydrobiologische Arbeitsstelle bei Hirschberg in Nordböhmen, wo er Forschungen durchführte, aus denen sein bekanntestes Werk, die von ihm herausgegebene und z. T. verfaßte „Süßwasserflora Deutschlands, Österreichs und|der Schweiz“ (1913, seit 1930 als „Süßwasserflora von Mitteleuropa“) hervorging. Abgesehen von Auslandsreisen und kurzen Aufenthalten in auswärtigen Forschungseinrichtungen verbrachte P. sein ganzes Leben in Prag sowie im heimatlichen Böhmerwald und in Hirschberg. Mit wenigen Mitarbeitern und Schülern machte er das von ihm geleitete Institut zu einer weltbekannten Stätte der Algenforschung. Die tschech. Algenforscher führten die von P. begründete Tradition der Interpretation von Beobachtungen an lebenden Algen fort.

    Früh formulierte P. sein Forschungskonzept der vergleichenden Morphologie und Entwicklungsgeschichte, das er lebenslang beibehielt und das schließlich allgemein anerkannt wurde. Er demonstrierte in allen Verwandtschaftsgruppen der Algen parallel ausgeprägte gleichartige Entwicklungsstufen. Sie liegen seiner Synopsis des verfügbaren Wissens über die Süßwasseralgen zugrunde, das er durch viele Beobachtungen bereicherte. Er beschrieb fast 150 Gattungen der binnenländischen Algen und zahlreiche neue Arten, leistete Pionierarbeit in der Symbioseforschung, arbeitete über die Genetik haploider einzelliger Algen und monographierte die beiden großen Algengruppen der Tribophyceae (Heterokontae) und Volvovales. Sein Darstellungsgeschick in Wort und Bild macht seine unverwechselbaren Original- und Handbuchbeiträge bis heute zu wichtigen Informationsquellen.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Brüssel 1934);
    Mitgl. d. Linnean Soc. London (1923), d. Soc. pro Fauna et Flora Fennica (1928), d. Leopoldina (1934), d. Naturwiss. Ges. ISIS Dresden (1934).

  • Werke

    Übersicht üb. d. Arten d. Gattung Gagea, 1905;
    Chrysomonaden aus d. Hirschberger Großteiche, 1910;
    Über Flagellaten u. Algen, 1914;
    Über d. Kreuzung einzelliger haploider Organismen, 1916;
    Von e. aller. Algen gemeinsamen Entwicklungsregel, 1918;
    Volvocales-Phytomonadina, 1927;
    Systemat. Verz. üb. d. mit Flagellaten in Zus.hang stehenden Algenreihen u. Versuch e. Einreihung dieser Algenstämme in d. Stämme d. Pflanzenreiches, 1931;
    Heterokonten, 1937-1939;
    Autobiogr., in: Archiv f. Protistenkde. 98, 1953 (W- Verz).

  • Literatur

    L. Geitler, in: Naturwiss. 33, 1946;
    Barr. d. Dt. Botan. Ges. 68 a, 1955, S. 117 ff;
    D. Mollenhauer, in: D. J. Garbary (Hg.), Prominent Phycologists of the 20th Century, 1996 (P);
    Wi. 1935;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen.

  • Autor/in

    Dieter Mollenhauer
  • Zitierweise

    Mollenhauer, Dieter, "Pascher, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 83-84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116049340.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA