Lebensdaten
1818 – 1887
Geburtsort
Meißen
Sterbeort
Gießen
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116046694 | OGND | VIAF: 14856189
Namensvarianten
  • Baltzer, Heinrich Richard
  • Baltzer, Richard
  • Baltzer, Heinrich Richard
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Baltzer, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116046694.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Andreas Karl Baltzer (1769–1844), Professor an der Fürstenschule Meißen;
    M Augusta Charlotta, T des Christian Beatus Kenzelmann (1759–1843), Archidiakonus in Meißen, und der Charlotte Christiana Etzler;
    Gvv Pfarrer in Eilenburg;
    Jenny, T des Eduard Gottheiner, Kammergerichtsrat in Berlin.

  • Biographie

    B. studierte nach dem Besuch der Fürstenschule in Meißen in Leipzig, wo er 1841 promovierte. Von ihm stammt das erste deutsche Lehrbuch über Determinanten (1857, 5 Auflage, französische Übersetzung, 1861). Sein mehrbändiges, in wiederholten Auflagen (1860 und 1862) erschienenes, auch ins Italienische und Spanische übersetzte Werk „Elemente der Mathematik“ ist rühmlich bekannt durch die zuverlässigen geschichtlichen Nachweise und durch den erfolgreichen Versuch, in die Elementarmathematik die dort oft vermißte wissenschaftliche Strenge einzuführen. Er schrieb auch eine „Analytische Geometrie“ (1882). Ferner gab er den ersten Band der Werke seines Lehrers und Freundes A. F. Möbius heraus (1885) und war Mitarbeiter an der Herausgabe der Werke C. G. J. Jacobis (1884). Er war seit 1864 Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften. Wie in seinen Büchern und Abhandlungen hat er auch in seiner Laufbahn Schulmathematik und Universitätsmathematik miteinander verbunden; nach langjähriger Tätigkeit an der Dresdener Kreuzschule (1842–68) nahm er einen Ruf an die Universität Gießen an und wurde 1869 ordentlicher Professor.

  • Literatur

    ADB XLVI; J. Hahn, Nachruf, in: Ztschr. f. math. u. naturwiss. Unterricht 19, 1888; A.Thaer, Nachruf, ebenda 20, 1889;
    M. Pasch, H. R. B. in: Hess. Biogrr., Bd. 1, 1918, S. 270 f. (W, L).

  • Autor/in

    Georg Faber
  • Zitierweise

    Faber, Georg, "Baltzer, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 570-571 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116046694.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Baltzer: Richard B., Mathematiker. Geboren am 27. Januar 1818 zu Meißen, am 7. November 1887 zu Gießen. Er wurde 1842 Oberlehrer, später Professor an der Kreuzschule zu Dresden und folgte 1868 einem Rufe als ordentlicher Professor der Mathematik an die Universität Gießen, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Er war auch Mitglied der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig. Diese Thatsachen, unter denen insbesondere die Berufung eines Mittelschullehrers an eine Hochschule immerhin außergewöhnlich ist, beweisen, daß Baltzer's schriftstellerische Leistungen gleichfalls außergewöhnliche waren. Neben einzelnen Abhandlungen verschiedenen, theilweise geschichtlichen, Inhaltes in den Zeitschriften von Crelle und Grunert sowie in den Berliner und in den Sächsischen Sitzungsberichten hat B. drei größere Bücher verfaßt. Seine „Determinanten" von 1857 haben es 1881 zu einer 5. Auflage gebracht, wurden 1861 ins Französische übersetzt und bilden das eigentlich classische Werk über diesen Gegenstand. Seine 2 Bände „Elemente der Mathematik“ von 1860 und 1862 sind der I. Band 1885 in 7., der II. Band 1883 in 6. Auflage erschienen und wurden, in mehrere Sprachen übersetzt, aller Orten als musterhaft in ihrer Strenge und Vollständigkeit anerkannt. Seine „Analytische Geometrie“ von 1882 ist höchst eigenartig und geistvoll, konnte sich aber wegen der allzuschwierigen Schreibart weniger Freunde erwerben, als die beiden vorgenannten Werke; ihre Zeit kommt vielleicht noch.

    • Literatur

      Poggendorff, Biograph.-literarisches Handwörterbuch, Bd. III, 1, S. 67.

  • Autor/in

    Cantor.
  • Zitierweise

    Cantor, Moritz, "Baltzer, Richard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 192 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116046694.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA