Dates of Life
um 1581 – 1666
Place of birth
Lissabon
Place of death
Hamburg
Occupation
Kaufmann
Religious Denomination
mehrkonfessionell
Authority Data
GND: 1143709276 | OGND | VIAF: 6892151052001733530004
Alternate Names
  • Teixiera, Diego
  • Teixiera, Diogo
  • Teixiera, Diego
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Teixiera, Diogo, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1143709276.html [03.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus ursprünglich in L. ansässiger Fam.: V Manuel T. de Sampayo (1550–1605?), Zuckerhändler in L.;
    M Guiomar Lopes;
    1) Antwerpen 1616 Branca de Andrade (1588–1622), 2) Sara (Ana) de Andrade (1610–94), N d. Branca de Andrade (s. o.), beide aus neuchristl. Fam. Vega de Evora;
    S aus 2) Manoel (s. 2);
    E David (1676–1708), in Amsterdam, Binjamin ( 1740), in Amsterdam.

  • Biographical Presentation

    Der aus einer wohlhabenden Converso-Familie stammende T. verließ Portugal, um zunächst in Brasilien und dann in Antwerpen unbehelligt von der Inquisition leben zu können. Seit 1613 führte er seine Geschäfte als Zucker- und Pfefferhändler mit kurzen Unterbrechungen von Antwerpen aus. 1622 wurde er erstmals zum Konsul der Antwerpener „portugies. Nation“ gewählt, der er wiederholt als Deputierter und Schatzmeister diente. 1643 bestätigte ihm die „oficial de armas español“ seine adelige Herkunft und sein Wappen. Nach kurzem Aufenthalt in Köln ließ sich T. 1646 in Hamburg nieder. Am Karfreitag 1647 trat die Familie öffentlich und in Anwesenheit zahlreicher Christen zum Judentum über, was große Aufmerksamkeit erregte und die Hamburger Lutheraner zu wütenden Protesten veranlaßte. Der Senior der hamburg. ev.-luth. Kirche, Johannes Müller, protestierte gegen die Beschneidung, die für Ks. Ferdinand III. ein „crimen laesea divinae Majestatis“ darstellte; der ksl. Hof klagte T. wegen Apostasie und Verführung seines von „christlichen Eltern geborenen Weibes“ an. Es kam zu einem Prozeß vor dem Reichskammergerichtsfiskal, T. erhielt jedoch dank seiner guten Beziehungen zu Spanien 1654 vom Wiener Hof ein Generalpardon. Die Hamburger Portugiesengemeinde Bet Israel wählte T. mehrfach zum Vorsteher der Talmud Tora und in den Gemeindevorstand. T. ermöglichte den Ankauf eines Grundstücks für den Bau einer Synagoge und errichtete Stiftungen zur „Ausstattung bedürftiger Jungfrauen“ und zur „Auslösung von Gefangenen“. Mit seinem Sohn Manoel betätigte er sich nicht nur im lukrativen Überseehandel, sondern v. a. in Bank- und Wechselgeschäften sowie im Juwelenhandel. Die Teixeiras waren Finanziers der dän. Krone und des holstein.-gottorf. Hofes, Residenten der span. und portugies. Krone, vermittelten Geldgeschäfte für die Habsburger und verwalteten die Gelder der schwed. Kgn. Christina, die T. 1655 zu ihrem Residenten in Hamburg ernannte. Die Familie setzte ihre herausgehobene wirtschaftliche und soziale Stellung stets zum Nutzen der gesamten Gemeinde ein, erregte jedoch Mißfallen bei der christlichen Bevölkerung. Bei T.s Beerdigung kam es zu heftigen antijüd. Tumulten.

  • Author

    Michael Studemund-Halévy
  • Citation

    Studemund-Halévy, Michael, "Teixiera, Diogo" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 9-10 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1143709276.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA