Hatto von Basel

Lebensdaten
763 – 836
Sterbeort
Reichenau
Beruf/Funktion
Bischof von Basel ; Abt der Reichenau ; Gesandter Karls des Großen ; Bischof
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 103086854 | OGND | VIAF: 264234123
Namensvarianten

  • Haito
  • Hetto
  • Ahito
  • Otto
  • Heito
  • Hatto
  • Otto von Basel
  • Hatto von Basel
  • Haito
  • Hetto
  • Ahito
  • Otto
  • Heito
  • Hatto
  • Otto von Basel
  • Hitto
  • Heito, Basel, Bischof
  • Haito, Basel, Bischof
  • Hetton, de Reichenau
  • Hetton, de Bâle
  • Heito, Augiensis
  • Haito, Basileensis
  • Haito, Evêque
  • Hatto, Evêque
  • Hetto, Evêque
  • Heito, de Reichenau
  • Ahitho
  • Ahyto
  • Hayto
  • Hatto, von Basel
  • Haito, von Basel
  • Haitto, von Basel
  • Hetto, von Basel
  • Hatto, von Reichenau
  • Haito, von Reichenau
  • Heito, von Reichenau
  • Hatto, Basiliensis
  • Heito, Basel, Bischoph
  • Haito, Basel, Bischoph

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Zitierweise

Hatto von Basel, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd103086854.html [25.12.2025].

CC0

  • Hatto (Haito, Hetto, Ahito, Otto)

    Abt der Reichenau und Bischof von Basel, * 763, 17.3.836 Reichenau.

  • Genealogie

    Aus schwäb. Grafengeschl.

  • Biographie

    Als Fünfjähriger wurde H. mit seinem Bruder Wadilcoz, später Mönch in Tours, in das Kloster Reichenau aufgenommen und dort erzogen. In jungen Jahren wurde er Vorsteher der Klosterschule, deren Ansehen er begründete. Als Vertreter des Abtes Waldo, der häufig in Diensten Karls des Großen abwesend war und der als Bischof von Pavia zugleich das Bistum Basel verwaltete, wuchs H. auf der Reichenau schon frühzeitig in die Stellung des Abts hinein. 802 wurde er Bischof von Basel, 806 zugleich Abt der Reichenau, nachdem Karl der Große Waldo zum Abt von Saint Denis berufen hatte. – Wie Waldo nahm auch H. bei Karl eine Vertrauensstellung ein und wurde vielfach mit politischen Aufgaben betraut. Er gehörte zu den Bischöfen, die 811 das Testament Karls unterschrieben. Im gleichen Jahr führte H. eine Gesandtschaft nach Byzanz, um über die Anerkennung Karls als Kaiser zu verhandeln. Trotz aller Schwierigkeiten brachte die Gesandtschaft einen vollen Erfolg. Durch griechische Gegengesandte wurde der endgültige Friedensvertrag abgeschlossen.

    Im geistigen Leben seiner Diözese wie seines Klosters hinterließ H.s Tätigkeit tiefe Spuren. Aus den ersten Jahren seiner Basler Zeit stammen die Basler Kapitel, die als Tagesordnung einer Bistumssynode überliefert sind und ein helles Licht auf die Zustände der Zeit und den Reformeifer H.s werfen. Die sogenannten Murbacher Statuten, lange ihrer Überlieferung wegen dem Kloster Murbach zugeschrieben, sind in Wirklichkeit H.s Ausführungsbestimmungen zu den Aachener Reformplänen von 816 für das Kloster Reichenau. Sie sind die wichtigste Quelle für das innere Klosterleben der Reichenau in ihrer Blütezeit. Ein äußeres Zeichen dieser Blüte war der Bau des Reichenauer Münsters|mit seinen in Süddeutschland bisher nicht gekannten Maßen. Die Weihe am 16.8.816 stellt die Krönung von H.s Lebenswerk dar. – 822, im Alter von 60 Jahren, legte H. seine kirchlichen Würden nieder und zog sich als einfacher Mönch auf die Reichenau zurück. In die Zeit kurz nach seinem Rücktritt fällt die Vision seines Schülers Wetti. Von H. stammt deren Prosaaufzeichnung (Visio Wettini), während Walahfrid Strabo bald darauf eine Beschreibung in Versen verfaßte.

  • Werke

    Basler Diözesanstatuten (Haitonis Episcopi Basileensis Capitula Ecclesiastica), in: MGH Capit. II, T. 1, S. 362-66;
    Murbacher Statuten (Capitulare Monasticum), ebd., S. 343-49;
    B. Albers, Consuetudines monasticae III, Montecassino 1907, S. 79-93;
    Visio Wettini, in: MGH Poetae II, S. 267-75.

  • Literatur

    ADB XI (unter Heito);
    Jbb. d. Dt. Gesch., Karl d. Gr., II;
    Die Kultur d. Abtei Reichenau, hrsg. v. K. Beyerle, 1925;
    Ph. Schmitz, Gesch. d. Benediktinerordens II, 1948;
    H. Jänichen, Warin, Ruthard u. Scrot, in: Zs. f. württ. Landesgesch. 14, 1955, S. 372-84;
    PRE VII (L);
    Catholicisme hier aujourd'hui et demain, Enc., red. v. G. Jacquement, V, Lfg. 18, Paris 1957.

  • Autor/in

    Ulrich Sieber
  • Zitierweise

    Sieber, Ulrich, "Hatto (Haito, Hetto, Ahito, Otto)" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 59 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd103086854.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA