Lebensdaten
1803 – 1864
Geburtsort
Riga
Sterbeort
Riga
Beruf/Funktion
livländischer Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101517076 | OGND | VIAF: 52059110
Namensvarianten
  • Richter, Christoph Melchior Alexand. von
  • Richter, Alexander von
  • Richter, Christoph Melchior Alexand. von
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Orte

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Zitierweise

Richter, Alexander von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101517076.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Richter: Dr. Christoph Melchior Alexander v. R., livländischer Geschichtschreiber und Rechtshistoriker, wurde, als Sohn des Commandanten und Generalmajors Leonhard v. R., am 16. Februar 1803 in Riga geboren. Er studirte die Staatswissenschaften seit 1819 in St. Petersburg, dann in Dorpat und Göttingen, und wurde, auf Grund der Dissertation: Essai sur le commerce maritime des neutres, 1825 in Dorpat zum Magister promovirt. Im Dienste des Ministeriums des Auswärtigen verbrachte v. R. mehrere Jahre in St. Petersburg und siedelte 1840 als livländischer Regierungsrath (später älterer Beamter zu besonderen Aufträgen beim baltischen Generalgouverneur Fürsten Suworow) nach Riga über. Als Frucht vieljähriger Studien erschien 1845 eine umfangreiche Arbeit über den livländischen Strafproceß, welcher 1864 eine Schrift über die Reform der Proceßgesetzgebung in den Ostseeprovinzen folgte. Außerdem veröffentlichte v. R. in russischer Sprache einen „Abriß der Geschichte“ und eine „Geschichte des Bauernstandes in den baltischen Provinzen mit Rücksicht auf die neuesten Gesetze (1860)“. Das Hauptwerk seines Lebens bildet die „Geschichte der dem russischen Kaiserthum einverleibten deutschen Ostseeprovinzen bis zur Zeit ihrer Vereinigung mit demselben“ (3 Bde., Riga 1857—58), ein Werk, das sich zwar durch eifrige Benutzung alles gedruckten geschichtlichen Materials und eine möglichst vollständige Zusammenstellung der einzelnen geschichtlichen Thatsachen auszeichnet, aber Mangel an historischer Kritik und trockene Darstellungsweise ausweist. — In den letzten Jahren seines Lebens lebte v. R. in München, wo er zum Dr. jur. promovirte, und in Dresden, und kehrte 1863 nach Riga zurück. Während einer Rede über die baltische Justizreform, die er am 29. März 1864 auf dem livländischen Landtage hielt, traf ihn ein Nervenschlag, dessen Folgen er in der Nacht auf den 30. März erlag.

    • Literatur

      Rig. Stadtblätter 1864, Nr. 17. — C. A. Berkholz, Ein Wort der Erinnerung an A. v. R., in: Mittheilungen f. d. evangel. Kirche in Rußland, 1864, XX, S. 232—252.

  • Autor/in

    Alexander Buchholtz.
  • Zitierweise

    Buchholtz, Alexander, "Richter, Alexander von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 28 (1889), S. 445 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101517076.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA