Lebensdaten
gestorben 2. Hälfte 13. Jahrhundert
Beruf/Funktion
Lyriker ; Minnesänger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 10096446X | OGND | VIAF: 37271957
Namensvarianten
  • Kilchberg, Konrad Graf von
  • Konrad von Kilchberg
  • Kirchberg, Konrad Graf von
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Zitierweise

Kirchberg, Konrad Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10096446X.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    K. wird d. Grafengeschl. Kirchberg zugewiesen, das seinen Stammsitz am linken Ufer d. Iller, südl. vom heutigen Oberkirchberg (b. Ulm) hatte. Strittig ist, welcher Vertreter dieses Geschlechtes d. Dichter sei: Im 13. Jh. kommen dafür 2 Träger d. Vornamens Konrad in Frage: Der erste, S d. Otto, erscheint zw. 1255/68 in 13 Urkk. als Zeuge od. in eigenen Rechtssachen; einer seiner Brüder war der in einigen d. Urkk. ebenfalls genannte Bischof v. Brixen, Bruno ( 1288, s. NDB II). Der zweite ist Konrads gleichnamiger Sohn, der zw. 1286/1315 33mal urkundet. - F. H. v. d. Hagen, K. Goedeke u. W. Wilmanns sahen d. älteren Konrad f. d. Dichter an; C. Bartsch, F. Grimme u. Edward Schröder waren vor allem aus sprachgeschichtl. Gründen f. d. Sohn; ihnen hatte sich zögernd Carl v. Kraus angeschlossen. Erst 1958 hat H. de Boor die geringe Schlüssigkeit der spracht. Argumente aufgezeigt u. sich wiederum f. d. älteren Konrad ausgesprochen, schon weil d. Typus d. Lieder (Natureingang, Keim- u. Wortspiele, Rhythmik) d. Autor in d. zeitl. Nachbarschaft Gottfrieds v. Neifen rücke.

  • Biographie

    Überliefert sind unter dem Namen Graue Chůnrat von Kilchberg in der Großen Heidelberger Liederhandschrift (C, Universitätsbibliothek Heidelberg, Codex Palatinus germanicus 848) 22 Liedstrophen (in der 2. Lage neben anderen Grafen wie den Schweitzern Rudolf von Fenis und Kraft von Toggenburg, dem Pfälzer Friedrich von Leiningen und dem Franken Otto von Botenlauben).

    Das lyrische Korpus des adligen Dilettanten besteht aus drei Sommer- und drei Winterliedern, in denen Muster und Motive berühmter Vorbilder des Minnesangs in durchaus eigenständiger Gewandtheit variiert und weitergebildet sind. Sommerlied I enthält zum Beispiel ein Plädoyer für die persönliche Liebe gegenüber der konventionellen Minne; Sommerlied V ist ein Tanzlied mit einem Namenkatalog wie ähnlich bei Neidhart oder Tannhäuser; Winterlied II ist ganz im Stile Neidharts gehalten; es steht auch in der Weingartner Liederhandschrift unter dessen Namen; Winterlied IV bietet einen Frauenpreis, der an Reinmar den Alten erinnert.

  • Literatur

    ADB 15 (W. Wilmanns);
    Dt. Liederdichter d. 13. Jh., hrsg. v. C. v. Kraus, I, Text, 1952, S. 232-38, II, Kommentar, besorgt v. H. Kuhn, 1958, S. 281-87;
    F. Grimme, Die rhein.-schwäb. Minnesinger, Urkundl. Btrr. z. Gesch. d. Minnegesangs im südwestl. Dtld., 1897;
    H. de Boor, Zu K. v. K., Btr. 80, 1958, S. 288-91.

  • Autor/in

    Günther Schweikle
  • Zitierweise

    Schweikle, Günther, "Kirchberg, Konrad Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10096446X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Kirchberg: Graf Konrad v. K., Minnesänger. Seine Lieder, drei Sommer- und drei Winterlieder, die umschichtig geordnet sind, zeigen Bekanntschaft mit Neidhart’scher Poesie, halten sich aber in den Schranken der feinen höfischen Sitte. Der Dichter gehört jedenfalls zu dem schwäbischen in der Nähe von Ulm angesessenen Geschlecht und ist vermuthlich jener Graf Konrad, der schon 1253 in der Gesellschaft des Grafen Albrecht von Tirol und Kaloh's von Rubin urkundlich vorkommt; doch könnte auch ein jüngerer Konrad (1286—1310) der Verfasser sein.

    • Literatur

      Von der Hagen. Minnesänger IV, 55 f. Bartsch, Liederdichter2, S. LXX.

  • Autor/in

    W. Wilmanns.
  • Zitierweise

    Wilmanns, Wilhelm, "Kirchberg, Konrad Graf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 789 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10096446X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA