Lebensdaten
1786 – 1853
Geburtsort
Krainburg (Krain)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Tiermediziner
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100577296 | OGND | VIAF: 54496584
Namensvarianten
  • Hayne, Anton
  • Hayne, A.

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Zitierweise

Hayne, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100577296.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton, Arzt u. Geburtshelfer;
    M N. N., B Josef ( 1835), Prof. d. Botanik u. Dir. d. Joanneums in Graz, Franz, Emanuel, beide Landestierärzte v. Illyrien;
    ⚭ Klara N. N. ( 1858).

  • Biographie

    H. besuchte die Werkstätte der Malerfamilie Leyrer, trat dann bei einem Chirurgen in die Lehre und erhielt die erste medizinische Ausbildung bei seinem Vater. 1806 kam er zum Studium der Chirurgie an die kaiserlich-königliche Josephs-Akademie in Wien, 1811 wurde er als Wundarzt Korrepetitor am Thierarznei-Instilut in Wien. Schon nach 2 Jahren (1813) wies er in der Wolsteinischen Schule ein derart gutes und umfangreiches Wissen auf, daß er zum Professor der Tierseuchenlehre an der Chirurgisch-Medizinischen Lehranstalt in Olmütz und 1820 zum Landestierarzt von Mähren ernannt wurde. 1822 erfolgte seine Rückberufung an das Thierarznei-Institut nach Wien, wo er bis 1852 als ordentlicher Professor für Pathologische Anatomie, für Pathologie und Therapie der inneren Krankheiten inklusive Seuchenlehre und Veterinärpolizei, für Arzneimittellehre und als Vorstand der Medizinischen Klinik wirkte.

    Während der mehr als 40jährigen Dienstzeit erwies sich H. als vortrefflicher Lehrer. Von besonderem Interesse ist seine Stellung zur Ätiologie des Puerperalfiebers des Menschen, die ihn auch viele Jahre später zu einem Verteidiger der heftig umstrittenen Lehre von Semmelweis werden ließ. Nach den um 1830 herrschenden mystischen und spekulativen Ansichten über das Kindbettfieber der Frauen und das Wurffieber der weiblichen Tiere wurden nie gesehene Miasmen und Kontagien, miasmatische Kontagien und kontagiöse Miasmen als Hauptursachen vermutet, daneben auch Diätfehlern, grober, verletzender Behandlung und Untersuchung, Zirkulationsstörungen durch die gravide Gebärmutter, Magenüberfüllungen, Reizmitteln, Angst und seelischen Beeinflussungen die Schuld gegeben. Alle diese Ereignisse können, sagt H. in seinem Lehrbuch, „Die Seuchen der nutzbaren Haussäugethiere“ (1836), Wurffieber und Kindbettfieber verursachen, es „muß jedoch bemerkt werden, daß solche Ergebnisse bei Tieren seltener als beim Menschen eintreten, weil bei diesem in den Entbindungsanstalten die Geburten unausgesetzt mit häufigen Untersuchungen der Geburtswege vor sich gehen, wodurch vielleicht eine Übertragung der Krankheitsprodukte von einem kranken auf den anderen zwar gesunden, aber äußerst empfindlichen und empfänglichen Uterus stattzufinden scheint“. Jahrzehnte später hat Semmelweis zur Händedesinfektion Chlorkalkwaschungen empfohlen und das Kindbettfieber durch die Resorption von „tierisch-organischen Stoffen“ aus sezierten Leichen, behandelten oder berührten Wunden erklärt.

    Mit großer Vorliebe beschäftigte sich H. als Landschaftsmaler und Ätzkünstler und wurde wegen seiner guten Zeichnung und lebhaften Farbgebung gerühmt. Er stellte wiederholt (1828, 1835, 1840) in der Österreichischen Akademie der bildenden Künste aus.

  • Werke

    Weitere W u. a. Unterss. üb. d. Entzündungen b. d. Haussäugethieren, 1830, ²1849;
    Unterss. üb. d. Fieber b. d. Haussäugethieren, 1831;
    Theoret.-prakt. Darst. d. in d. Thierheilkde. bewährten Heilmittel, 2 Bde., 1833;
    Hdb. üb. d. bes. Krankheits-Erkenntniß u. Heilungslehre d. Krankheiten d. nutzbaren Hausthiere, 1844, ²1852;
    Hdb. d. sporad. u. seuchenartigen Krankheiten d. Hausthiere, 1844;
    Tabellar. Verz. d. Tierärztl. Heilmittel, 1852;
    Hdb. d. Zoo-Pathol. u. Therapie, ²1852;
    mehrere Art. in: Med. Jbb. d. Österr. Staates.

  • Literatur

    M. F. Röll, Das k. k. Mil.-Thierarznei-Inst. in Wien, 1878, S. 49;
    G. Günther, Die Tierärztl. Hochschule in Wien, 1930, S. 64;
    J. Schreiber, in: Wiener Tierärztl. Mschr. 44, 1957, S. 214-19;
    G. W. Schrader u. E. Hering, Biogr.-literar. Lex. d. Tierärzte, 1863, S. 187 f. (P). - Kat. d. Ausstellungen d. Kayserl.-österr. Ak. d. bildenden Künste, 1828, 1835 u. 1840;
    Wurzbach VIII.

  • Porträts

    Ölgem. v. J. Hermann u. A. H., 1845 (Wien, Tierärztl. Hochschule).

  • Autor/in

    Josef Schreiber
  • Zitierweise

    Schreiber, Josef, "Hayne, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 156-157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100577296.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA