Lebensdaten
1721 – 1779
Geburtsort
Burghausen (Oberbayern)
Sterbeort
Burghausen (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Förderer der Landwirtschaft ; katholischer Geistlicher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100294464 | OGND | VIAF: 22481900
Namensvarianten
  • Hoppenbichl, Franz Xaver von
  • Hoppenbichel, Ioseph F. von
  • Hoppenbichel, Joseph F.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hoppenbichl, Franz Xaver von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100294464.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Hans (Adel ca. 1740), Regimentsrat in B., S d. Bräuers Georg Hans in Pfaffenhofen/Ilm, aus d. Bauernfam. d. Hoppenbichler vom Hoppenbichl b. Pfraundorf Kr. Rosenheim, v. d. ein Zweig in Rosenheim als Schiffmeister, Gastwirte u. Bräuer ansässig wurde;
    M N. N. v. Reß.

  • Biographie

    H. gründete 1765 in Altötting eine wissenschaftliche Gesellschaft, aus der sich die erste Landwirtschaftsgesellschaft des Kurfürstentums entwickelte. Er hatte in Burghausen und München Theologie studiert (Dr. theol.), genoß dann ein Familien-Beneficium der Hoppenbichler in Rosenheim, bis er 1757 von Kurfürst Maximilian III. Joseph als Hofkaplan nach München berufen wurde. Trotz verschiedener Auszeichnungen (unter anderem päpstlicher Protonotar) wich er – teilweise in Gegnerschaft zur Aufklärung – nach Altötting aus. Zunächst in sichtlicher Rivalität zur 1759 gegründeten Münchner Akademie gründete er 1765 eine lokale „Akademie“, die anfänglich der Sprachpflege und der Verbreitung der Wissenschaften allgemein dienen sollte. Durch Anregung des Arztes Strixner und gefördert durch den einflußreichen Münchner Hofkammerrat Kohlbrenner, wurde sie 1767/68 in eine Gesellschaft zur Förderung der Landwirtschaft umgestaltet. Damit wurde die Rivalität zur Münchner Akademie beendet, und die „Confirmierte Landwürthschafts-Societät“ begann ihre Wirksamkeit, die sich besonders nach der Übersiedlung H.s und der Gesellschaft nach Burghausen (1772) und unter den Nachfolgern H.s (Leopold Freiherr von Hartmann, Hillesheim, Schrank) erweitern sollte. Die Tätigkeit der Gesellschaft bestand in erster Linie im Abhalten von jährlich 2 Versammlungen, wonach die dort gehaltenen, meist fachlichen Vorträge gedruckt wurden, ferner in der Verbreitung von aufklärenden Fachschriften, zuletzt in der Herausgabe von 8 Jahrgängen des „Baier.-oekonomischen Hausvaters“ (1780-88), des ersten landwirtschaftlichen Jahrbuchs in Bayern. – H., der die Geschäfte der Gesellschaft ehrenamtlich führte, fühlte sich „in München gänzlich vergessen“ (1773). Er erbte 1777 die Fideikommisse Ober- und Mitteloffendorf in Niederbayern. Er schrieb eine Anzahl geistlicher, biographischer und genealogischer Werke, die nur zum Teil gedruckt wurden. Die Landesoekonomiegesellschaft verfiel gegen Ende des 18. Jahrhundert und wurde formell 1802 aufgelöst, um den Boden für die 1810 erfolgte Neugründung des Landwirtschaftlichen Vereins zu ebnen, der bis 1933 bestand. Mit der Gesellschaft H.s begann das moderne landwirtschaftliche Organisationswesen in Bayern, sie steht im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Gründung von Ökonomiegesellschaften in ganz Europa. – Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften, unter anderem Akademie freier Künste in Augsburg.

  • Werke

    Gesch. d. Churbaier.-wohllöbl. Ges. sittlich- u. landwirtsch. Wiss. zu Burghausen v. J. 1765-75 (Hs. München, Bayer. Staatsbibl., Cgm 2203);
    dort weitere ökonom.-techn. u. genealog. Hss.

  • Literatur

    K. v. Reinhardstöttner, Forschungen z. Kultur- u. Lit.gesch. Bayerns (Die sittl.-oekonom. Ges. zu Burghausen), 1895, S. 48-151;
    L. Eid, Gesch. d. Hoppenbichler, in: ders., Aus Alt-Rosenheim, 1906 (P);
    H. Haushofer, Die Anfänge d. Agrarwiss. u. d. landwirtsch. Organisationswesens in Bayern, Zur Gründung d. Kurbair. Landesoekonomieges. 1765, in: Zs. f. bayer. Landesgesch., 1966, S. 269 f.

  • Porträts

    Kupf., ca. 1775 (München, Bayer. Staatsbibl., Cgm 5444).

  • Autor/in

    Heinz Haushofer
  • Zitierweise

    Haushofer, Heinz, "Hoppenbichl, Franz Xaver von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 619 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100294464.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA