Lichtenstein, Martin
Lichtenstein, Martin
- Lebensdaten
- 1780 bis 1857
- Geburtsort
- Hamburg
- Beruf/Funktion
- Forschungsreisender ; Naturforscher ; Zoologe
- Konfession
- evangelisch?
- Normdaten
- GND: 100190014 | OGND | VIAF: 66680249
- Namensvarianten
-
- Lichtenstein, Martin Heinrich Karl
- Lichtenstein, Martin Hinrich
- Lichtenstein, Martin
- Lichtenstein, Martin Heinrich Karl
- Lichtenstein, Martin Hinrich
- Lichtenstein, Hinrich
- Lichtenstein, H.
- Lichtenstein, Heinrich
- Lichtenstein, Heinrich Martin Karl
- Lichtenstein, Henricus
- Lichtenstein, Henry
- Lichtenstein, M. H.
- Lichtenstein, M. H. C.
- Lichtenstein, M. K. Heinrich
- Lichtenstein, Martin H.
- Lichtenstein, Martin Heinrich Carl
- Lichtenstein, Martin Hinrich Carl
- Lichtenstein, Martin Hinrich Karl
- Lichtenstein, Martin Hnr. Carl
- Lichtenstein, Martin Karl Heinrich
- Lichtenstein, W. H.
- Lichtenstein, W. H. C.
- Lichtenstein, Heinrich Martin Carl
- Lichtenstein, Martin Hnr. Karl
- Lichtenstein, Martin Carl Heinrich
- mehr
Quellen(nachweise)
- * Nachlässe der Sächsischen Landesbibliothek − Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)
- * Kalliope-Verbund
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Manuscripta Mediaevalia
- Members of the Russian Academy of Sciences since 1724 [2017]
- Bach - digital [2017-]
- Mitglieder der Leopoldina [2006-]
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014] : 5
- Carl Maria von Weber - Gesamtausgabe [2006-]
- Personen in den Nachschriften zu Alexander von Humboldts »Kosmos-Vorträgen« : 29
- Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800
- Alfred Escher-Briefedition
- Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd. 1-13)
- Trierer Porträtdatenbank (Künstler und Dargestellte)
- Die Korrespondenz von Leo von Thun-Hohenstein
- Biographisches Archiv zur Anthropologie [2014-]
- Briefe an Goethe - biografische Informationen
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 34
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 9
- * Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) : 2
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- Deutsche Digitale Bibliothek : 15
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 87
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Isis Bibliography of the History of Science [1975-]
- * Manuscripta Mediaevalia
- Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft (ViFa Musik) : 3
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Biodiversity Heritage Library (BHL)
- Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM) : 2
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen in der GND - familiäre Beziehungen
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- ADB 42 (1897), S. 378 (Wiedeburg, Friedrich August)
- NDB 1 (1953), S. 230 (Altum, Bernhard)
- NDB 16 (1990), S. 268 (Martens, Eduard von)
- NDB 20 (2001), S. 248 in Artikel Peters, Wilhelm (Peters, Wilhelm Carl Hartwig)
- NDB 23 (2007), S. 471 in Artikel Schopenhauer, Arthur (Schopenhauer, Arthur)
- NDB 26 (2016), S. 454 in Artikel Troschel, Franz Hermann (Troschel, Franz Hermann)
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
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Leben
Lichtenstein: Martin Heinrich Karl L., Naturforscher und Reisender, geb. am 10. Januar 1780 in Hamburg als Sohn Anton August Heinrichs L., bis 1799 Professors in Hamburg, dann bis 1816 Professors und Abts zu Helmstädt. L. studirte Medicin zu Jena und Helmstädt und promovirte am 26. April 1802 zum Dr. med. Schon 1797 hatte er in Hamburg den Naturforscher Grafen v. Hoffmannsegg († 1849) kennen lernen und, wie es scheint, schon damals Anregung zu naturgeschichtlichen Arbeiten empfangen. Wenigstens als sich ihm bald nach vollendeten Universitätsstudien die unverhoffte Aussicht auf einen Aufenthalt am Cap eröffnete, galten seine wichtigsten Vorbereitungen dafür der Naturwissenschaft. Er begleitete dorthin den zum Gouverneur der Capcolonie ernannten holländischen General Janssens als Erzieher seines Sohnes und Hausarzt. Während des Aufenthaltes am Cap, 1804—6, widmete er seine freie Zeit vorzugsweise der Zoologie und unternahm zahlreiche naturwissenschaftliche Reisen, welche ihm reiche Ausbeute lieferten. Als der Krieg gegen England ausbrach, trat er als Chirurgien-Major in die holländische Armee. Nachdem die Engländer die Colonie erobert hatten, kehrte er nach Deutschland zurück und lebte abwechselnd in Braunschweig, Göttingen und Jena, mit der Ausarbeitung seiner Reisebeschreibung beschäftigt. Dieses naturwissenschaftlich wichtige Werk ("Reisen im südlichen Afrika") erschien in 2 Bänden 1810—11. In Braunschweig arbeitete er damals wie wol auch schon vor seiner afrikanischen Reise zugleich mit Hellwig (Bd. XIII, S. 498) und Illiger (Bd. XIV, S. 23) an der Ordnung und Präparirung der großen entomologischen Sammlung des Grafen Hoffmannsegg. Gleich nach Errichtung der neuen Berliner Universität begann L. an derselben Vorlesungen über Naturgeschichte und ward 1811 dort Professor der Zoologie, bald auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Inzwischen war auch Graf Hoffmannsegg nach Berlin übergesiedelt. Auf seine Anregung bei Wilhelm v. Humboldt und nach seinem Plan ward 1810 das zoologische Museum an der Universität gegründet, dem der Graf seine reiche eben eingetroffene brasilianische Sammlung schenkte und dessen erster Director Illiger ward. Nach dessen Tode aber (1813) ging die Direction auf L. über. Er hat sie bis zu seinem Tode behalten und das Museum seiner jetzigen hohen wissenschaftlichen Bedeutung entgegengeführt, unermüdlich, vielleicht nicht so sehr im Durcharbeiten des schon Vorhandenen als im Vermehren der Sammlung, namentlich auch im lebhaften Tauschverkehr mit anderen Sammlungen und glücklich in der Auswahl und im Heranziehen begabter jüngerer Arbeitskräfte. Er selbst beschäftigte sich vorzugsweise mit den höheren Thieren und veröffentlichte eine Reihe von Monographien auf diesem Gebiete, hauptsächlich in den Abhandlungen der Berliner Akademie. Ein besonderes Verdienst erwarb sich L. noch dadurch, daß er es unternahm, die in den Reisewerken des Francesco Hernandez über Mexiko und des Georg Marcgrav und Wilh. Piso über Brasilien enthaltenen Beschreibungen der höheren Thiere zu deuten und auf bestimmte Arten zurückzuführen (Abhandl. d. Verl. Akad. 1827. Phys. Cl. — das. 1814—17; 1820—21; 1826).
Seit 1815 mit einer Tochter des Fabrikanten Hotho verheirathet, bildete L. sein Haus zugleich zu einem vielbesuchten Mittelpunkt des geselligen Verkehrs in Berlin. Ein Kenner und eifriger Förderer der Musik, hat er in Verbindung mit Zelter und Rungenhagen während langer Zeit auf das Berliner Musikleben bestimmend eingewirkt. Auch sein Verkehr nach auswärts blieb stets ein sehr reger. Mit den Fachgenossen aller Theile der Welt stand er in Verbindung, gehörte auch zu den regelmäßigen Besuchern der Versammlung der deutschen Aerzte und Naturforscher. Nachdem 1830 die Forstakademie in Berlin von der Universität getrennt und nach Neustadt-Eberswalde verlegt war, führte L. von Berlin aus die Geschäfte eines „Curators für die naturwissenschaftlichen Angelegenheiten in Neustadt“. — Er starb während einer Reise auf dem Postdampfer zwischen Corsör und Kiel am 3. September 1857 und ward in Kiel beerdigt. — Ein Ichneumon, Dendrocerus Lichtensteinii ist nach ihm benannt.
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Autor/in
W. Heß. -
Empfohlene Zitierweise
Heß, Wilhelm, "Lichtenstein, Martin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 556-557 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100190014.html#adbcontent