Lebensdaten
1871 – 1938
Geburtsort
Landshut (Niederbayern)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Tierzüchter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 142466700 | OGND | VIAF: 133296958
Namensvarianten
  • Kronacher, Carl
  • Kronacher, Karl
  • Kronacher, C.

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Zitierweise

Kronacher, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd142466700.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Bauernfam.;
    V Joh. Georg, aus Forchheim, städt. Angestellter in L.;
    M Katharina Deischel aus L.;
    1895 Marie Mathilde ( 1935), T d. Bildhauers Jakob Ungerer (1840–1920, s. ThB) u. d. Mathilde Traub;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    K. studierte 1889-94 in München und Dresden Tiermedizin (Staatsprüfung 1896). 1903 promovierte er in Bern zum Dr. med. vet. mit „Beiträgen zur Kenntnis der Rhönziege“. Bis 1907 war er Leiter der Tierzuchtinspektion Bamberg, dann wurde er als Nachfolger von Steuert als Professor und Leiter der Abteilung Tierzucht nach Weihenstephan berufen. Dort verfaßte er zwei wichtige Bücher, „Die Entwicklung der bayer. Rindviehzucht“ (1911) und „Grundzüge der Züchtungsbiologie“ (1912). In dieser Zeit bahnte sich auch eine maßgebliche Mitarbeit bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde an. – Ende 1916 wurde K. als o. Professor und Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Vererbungsforschung an die Tierärztliche Hochschule Hannover berufen. Die reichlichen Mittel für personelle und sachliche Ausgaben sowie für einen weiträumigen Institutsneubau ermöglichten ihm die volle Entfaltung seiner wissenschaftlichen und pädagogischen Kräfte und die Begründung seiner weithin anerkannten Schule. In der Folge publizierte er annähernd 100 Arbeiten, von denen die über Konstitution und Leistung sowie über Haar und Wolle besonders erwähnenswert sind. Im Mittelpunkt stand jedoch die Herausgabe seiner 6bändigen „Allgemeinen Tierzucht“ (1916, ³1920/21), für Jahrzehnte das Standardwerk der Tierzuchtforschung und -lehre. 1929 folgte er einem Ruf an die 1934 von der Universität übernommene Landwirtschaftliche Hochschule Berlin als Professor für Tierzüchtung, Direktor des Instituts für Tierzüchtung und Haustiergenetik in Berlin-Dahlem und Leiter des Versuchsgutes Koppehof. Hier trat er in einen Kreis hervorragender Vertreter der Landbauwissenschaften ein und kam in enge Verbindung mit dem führenden Pflanzengenetiker Erwin Baur- (Müncheberg). Dank seines großen und musterhaft ausgestatteten Instituts in Dahlem konnte K. eine weitgespannte Tätigkeit entfalten, die durch Haustiergenetik, Konstitutions- und Zwillingsforschung, Einführung von modernen naturwissenschaftlichen und mathematisch-statistischen Methoden in die Tierzuchtforschung, aber auch die Beschäftigung mit Fragen der Tierernährung gekennzeichnet war. Schon 1929 veröffentlichte er „Züchtungslehre“, 1930 „Biometrik“ (mit K. v. Patow) und 1934 als Bd. 3 des Handbuchs der Vererbungswissenschaft den bedeutenden Titel „Genetik und Tierzüchtung“. Von Berlin aus begründete er 1936 mit Lorenz, Heck, Heimroth, Koehler, Krieg, v. Uexküll u. a. die „Deutsche Gesellschaft für Tierpsychologie“ und ihre noch heute erscheinende gleichnamige Zeitschrift. 1936 emeritiert, zog er nach München.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Landwirtsch. Hochschule Hohenheim 1922, Tierärztl. Hochschule Dresden 1923, Hochschule f. Bodenkultur Wien 1924);
    Goldene Hermann-v.-Nathusius-Medaille d. Dt. Ges. f. Züchtung.

  • Werke

    Weitere W u. a. Konstitution, in: V. Slang u. D. Wirth, Tierheilkde. u. Tierzucht VI, 1929;
    Züchtung d. landwirtsch. Nutztiere, in: Hdb. d. Landwirtsch. IV, 1929;
    Genetik u. Tierzucht. 1934;
    - rd. 200 Arbb. in führenden Zss. d. Züchlungsforschung. - Schriftleiter: Süddt. landwirtsch. Tierzucht, 1909-19;
    Begründer u. Hrsg.: Zs. f. Tierzüchtung u. Züchtungsbiol. einschl. Tierernährung 1, 1924;
    Zs. f. Tierpsychol. 1, 1937.

  • Literatur

    Zs. f. Züchtungslehre, R. B, 21, 1931 (W);
    C. v. Patow, in: Zs. f. Tierzüchtung u. Züchtungsbiol. 41, 1938;
    F. Schwangart, in: FF 1938, S. 226;
    E. R. Jaensch, in: Zs. f. Psychol. 144, 1938;
    Stang, Koehler u. a., in: Zs. f. Tierpsychol. 2, 1938/39;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Wi. 1935.

  • Autor/in

    Otto Ambrosius Sommer
  • Zitierweise

    Sommer, Otto Ambrosius, "Kronacher, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 79 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd142466700.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA