Lebensdaten
1827 – 1916
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Laubegast bei Dresden
Beruf/Funktion
Photograph
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119521105 | OGND | VIAF: 7534810
Namensvarianten
  • Krone, Hermann
  • Krone, Carl Hermann
  • Krone, Carl Hermann Julius
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Zitierweise

Krone, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119521105.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Friedrich (1799–1874), Schüler Senefelders, Kalligraph in Univ.druckerei Graß u. Barth in B., führte 1816 d. Lith. in Schlesien ein, S d. Buchdruckers Christian in B.;
    M Luise Metzig (1800–31);
    Dresden 1854 Clementine, T d. Buchdruckereibes. Ernst Blochmann (1789–1862) in Dresden u. d. Friederike Wolff; Schwager Clemens Blochmann (1827–1900), seit 1855 Mitinh. d. väterl. Buchdruckerei E. Blochmann & Sohn, die er 1895 der Dr.-Güntz-Stiftung in D. schenkte;
    3 S, 1 T, u. a. Johannes (* 1855), Ober-Ing. u. Prokurist b. F. Krupp.

  • Biographie

    K. besuchte bis 1843 das Gymnasium und lernte gleichzeitig beim Vater die Lithographie. 1843-48 war er als Zeichner an der Universität tätig und studierte zugleich Philosophie und Naturwissenschaften, vor allem Astronomie; 1848-50 war er Mitarbeiter der Breslauer Sternwarte. 1849 richtete K. in Reichenbach (Schlesien) für die Buchdruckerei Schindler eine lithographische Anstalt ein und unterrichtete dort im Institut von Dr. Reichenbach. Seine zeichnerische Ausbildung vervollständigte er an der Kunstakademie Dresden; nebenher hielt er astronomische Vorträge. Auf Anregung des Chemikers A. Duflos hatte er sich schon in Breslau mit der seit 1839 aufkommenden Photographie wissenschaftlich und technisch befaßt. 1851 eröffnete er in Leipzig eine Anstalt für Daguerrotypie; auf Betreiben seiner Konkurrenten wurde er bereits im Jan. 1852 als Ausländer (Preuße) aus Leipzig ausgewiesen. In Dresden errichtete er bald danach eine „Portraits- und Lehranstalt“. Nachdem es ihm schon 1847 gelungen war, Sternschnuppen auf einer Daguerrotypie-Platte aufzunehmen, wandte er sich 1853 dem neu erfundenen Kollodiumverfahren zu, das er immer mehr vervollkommnete. 1853 schuf er mit 36 Aufnahmen für ein Album der Sächs. Schweiz die ersten Landschaftsphotographien in Sachsen, vielleicht sogar in Deutschland. Die Aufnahmen mit nassen Kollodiumplatten erforderten ein Höchstmaß an Aufwand. K. benützte einen zweispännigen Laborwagen im Gelände und verwendete mit Vorliebe Plattenformate bis 32 X 40 cm. Aus dem gleichen Jahre 1853 stammt sein Vorschlag, an der Polytechnischen Schule Dresden einen Lehrstuhl für wissenschaftliche Photographie einzurichten, der aber erst 1870 verwirklicht wurde.

    Nachdem er schon 1856 erfolglos einen Verein der Dresdner Photographen zu gründen versucht hatte, rief K. 1869 die „Photographische Gesellschaft zu Dresden“ ins Leben, die er bis zu ihrem Erlöschen 1873 leitete und für die er die Monatsschrift „Helios“ (4 Bde., 1870–73) herausgab. 1870 begann er als Dozent am Polytechnikum Dresden seine Vorlesungen über Theorie und Praxis der Photographie. 1874 reiste K. als Leiter der Heliographischen Abteilung der ersten wissenschaftlichen Expedition des Deutschen Reiches zur Beobachtung des Venus-Durchganges am 9.12.1874 zu den Auckland-Inseln; sein Sohn Johannes begleitete ihn als Assistent. Auf dieser Reise besuchte K. Australien, Indien, Ceylon und Ägypten. 1895 wurde er zum Professor, 1907 zum Hofrat und Ehrendoktor ernannt. – Als Leiter des photographischen Sachverständigen-Vereins für das Kgr. Sachsen erreichte er wesentliche Verbesserungen des photographischen Urheberschutzgesetzes von 1876.

    Von seinen zahlreichen Arbeiten sind besonders zu erwähnen: Die photographische Darstellung des geometrisch richtigen Sonnendurchmessers, die Versuche über Solarisation, seine Vergrößerung der Originalaufnahme der totalen Sonnenfinsternis vom 19.8.1887 aus Krasnojarsk mit der weiter hinaus sichtbar gemachten Corona und seine berühmten farbigen Aufnahmen des Sonnenspektrums auf Lippmann-Platten. Auch den photographischen Wirkungen der Kathodenstrahlen und radioaktiver Substanzen widmete er seine Aufmerksamkeit. 1894 erschien sein Hauptwerk „Darstellung der natürlichen Farben durch Photographie auf direktem und indirektem Wege, oder Photographie und Lichtdruck in natürlichen Farben“.

  • Nachlass

    Nachlaß: Lehrmus. z. Entwicklung d. Daguerrotypie u. Photogr., d. TH Dresden gestiftet. - Zahlr. Aufnahmen in München, Dt. Mus. u. Stadtmus.

  • Literatur

    Photogr. Industrie, 1916, Nr. 41;
    Photogr. Rdsch., 1916, S. 216;
    W. Fischer, Die photogr. Industrie Sachsens bis 1945, in: Die Mitte 2, 1966, S. 153-77;
    M., in: Dt. Photographenztg. 31, 1907, S. 676-80, 595 f. (P S. 616);
    v. Weißenbach, Hist. Lehrmittelmus. f. Photogr. in Dresden, ebd., S. 407 f. (P);
    Die Fotografie 14, 1960, S. 355-58 (P);
    Photomgz., Juni 1960, S. 55 f.;
    Pogg. III, IV;
    Wi. 1912 (W);
    A. Wißner, in: Kultur u. Technik 1977, H. 2, S. 32-35 (P).

  • Porträts

    Bronzeplakette im Stadtmus. Dresden.

  • Autor/in

    Walther Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Walther, "Krone, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 79-80 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119521105.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA