Lebensdaten
1898 – 1947
Geburtsort
Oberdießbach im Emmenthal (Schweiz)
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 140177280 | OGND | VIAF: 103723316
Namensvarianten
  • Fischer, Fritz

Orte

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Zitierweise

Fischer, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140177280.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1860–1931), Kaufm., S d. Kaufm. Johs.;
    M Berta (1860–1932), T d. Kaufm. Chrstn. Stettler;
    Oberdießbach 1936 Maud (* 1910), T d. Dr. iur. Jacques Schaetti, Rechtsanw. in Z., u. d. Clara Marguet;
    2 T.

  • Biographie

    Das Studium des Elektroingenieurfaches an der ETH Zürich schloß F. 1924 mit dem Dr. scientiarum technicarum ab. Nachdem er bei den Telefonwerken Albisrieden in Zürich die ihm übertragene Aufgabe der Verbesserung der Pupinspulen durch ausgezeichnete theoretische und experimentelle Untersuchungen gelöst hatte, wurde er 1926 in das Zentral-Laboratorium der Siemens & Halske AG in Berlin geholt, wurde 1928 Handelsbevollmächtigter und 1930 Prokurist. Seit 1928 gehörte er der Leitung des Zentral-Laboratoriums an. Die dort bereits laufenden Entwicklungen für das ferngelenkte Zielschiff „Zähringen“ der deutschen Reichsmarine und die Fernlenkung eines dreimotorigen Junkers-Flugzeuges, Ju 52, mit dem Autopiloten der Firma Boykow wurden durch seinen Einsatz ein voller Erfolg. Hierbei wurden von ihm gegen Störungen gesicherte Kommando-Systeme (Dualsysteme) entwickelt, die auch für die Übertragung von Steuerbefehlen und Meßwerten bei Kraftwerken benutzt wurden. F.s besonderes Interesse galt der Entwicklung von Nachlaufsteuerungen mit den inzwischen aufgekommenen Stromtoren (Thyratron) für die Stabilisierung von Plattformen und das automatische Richten von Geschützen auf Schiffen und Flugzeugen. In den nächsten Jahren entstanden unter seiner Führung die Tonfilm-Studioanlagen der UORG in Babelsberg und die Ausrüstungen für Tonfilmtheater, die von der Firma Klangfilm vertrieben wurden. Über 70 Patentanmeldungen geben Zeugnis von seiner umfangreichen Tätigkeit im Laboratorium. – Mit physikalischen Problemen des Farbfilms (Berthon-Linsenraster-Verfahren) beschäftigt, bestimmte ihn 1933 die politische Entwicklung in Deutschland, die neugeschaffene Professur für technische Physik an der ETH Zürich zu übernehmen. 1936 gründete er die Gesellschaft zur Förderung der Forschung (GFF) sowie die Firma Contraves, die, auf F.s Arbeiten fußend, die Entwicklung militärischer Rechen- und Vermessungsgeräte, vorwiegend für die Luftabwehr, durchführte. 1939 begann F. mit seinen Arbeiten am Eidophor, einem neuartigen und originellen Gerät zur lichtstarken Übertragung von Fernsehbildern in Großprojektion, dessen Entwicklung er bis 1947 von der mathematischen Konzeption bis zur formvollendeten Ausführung des ersten Modells vorantrieb. Sein Werk, von andern vollendet, ist inzwischen unter Fortentwicklung zur Farbübertragung zu einem idealen Gerät für die Großprojektion von Fernsehsendungen und Direktübertragung von kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen ausgestaltet worden.

  • Werke

    W u. a. Theoret. Stud. üb. hochohmige Widerstände zu Meßzwecken in d. Hochspannungswechselstromtechnik, Diss. Zürich 1925;
    Die Verzerrungsarten beim Tonfilm, in: Zs. f. techn. Physik 13, 1932, S. 2-9;
    Tonfilm, Aufnahme u. Wiedergabe nach d. Klangfilmverfahren, 1931 (mit H. Lichte);
    Über elektr. Rechengeräte hoher Genauigkeit unter spezieller Berücksichtigung d. neuen Entfernungsmessers f. d. Flakartillerie, in: Schweizer Archiv f. angew. Wiss. u. Technik 8, 1942, S. 1-15;
    Gedanken üb. d. Eignung d. Kathodenstrahlröhre mit Fluoreszenzschirm f. d. Fernsehprojektion in Kinotheatern, in: Schweizer. elektrotechn. Ver., Bull., 39, 1948, S. 468-80.

  • Literatur

    H. Lichte, in: Elektrotechnik 2, 1948, S. 126 f.;
    K. W. Wagner, in: Archiv d. elektr. Übertragung 3, 1949, S. 1 f. (P);
    Prof. F. F. (Trauerfeier), Zürich 1948;
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Fritz Borgnis
  • Zitierweise

    Borgnis, Fritz, "Fischer, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 185-186 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140177280.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA