Lebensdaten
1872 – 1949
Geburtsort
Klosterneuburg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer General ; Militärhistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139970223 | OGND | VIAF: 103291164
Namensvarianten
  • Kerchnawe, Hugo
  • Cerchnawe, Hugo

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Zitierweise

Kerchnawe, Hugo, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139970223.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hugo (1834–97), Oberstleutnant;
    M Maria Anna Grailich (1842–1910);
    1915 Anna Sennholz geb. Benedter.

  • Biographie

    Nach Besuch der Militär-Unterrealschule in Eisenstadt und der Militär-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen absolvierte K. die Artillerieabteilung der Technischen Militärakademie in Wien (1892 Leutnant der Batterie-Division Nummer 39). 1895-97 erhielt er an der Kriegsschule in Wien seine Generalstabsausbildung. 1897 kam er als dem Generalstab zugeteilter Oberleutnant zunächst zur 5. Infanteriebrigade nach Linz; 1902 erhielt K. – nach Verwendung im Truppendienst in Komorn 1899-1901 – als Hauptmann des Generalstabes seine Einteilung im Kriegsarchiv, in dessen kriegsgeschichtlicher Abteilung er sich in den folgenden Jahren der Erforschung der Geschichte der Napoleonischen Kriege widmete. Diese Arbeiten fanden ihren Niederschlag in einer Reihe historischer Darstellungen, außerdem trat K. aber auch durch militärpolitische Veröffentlichungen hervor. Sein anonym erschienener utopischer Roman „Unser letzter Kampf, Das Vermächtnis eines alten Soldaten“ (1907), in welchem er den tragischen Ausgang eines kommenden Krieges darstellte, war als Gegenschrift gegen das erfolgreiche pazifistische Werk Bertha von Suttners gedacht. Nachdem K. sich während seiner Tätigkeit im Kriegsarchiv militärisch durch Teilnahme an zahlreichen Manövern und Generalstabsreisen weitergebildet hatte, wirkte er 1909-11 als Major in Miskolcz als Generalstabschef der 15. Infanterie-Truppen-Division; von Mai 1911 bis Kriegsausbruch lehrte er Kriegsgeschichte an der Kriegsschule in Wien (1912 Oberstleutnant).

    Während des 1. Weltkrieges war K. zunächst in der Generalstabsabteilung des 2. Armeekommandos an der serbischen, dann an der russischen Front eingeteilt, von Januar 1915 bis Juli 1916 wurde er als Regimentskommandant und Brigadier (seit 1915) bei der Feldartillerie auf dem russischen Kriegsschauplatz verwendet. Von Mitte Juli 1916 bis November 1918 wirkte K. als Generalstabschef des kaiserlichen und königlichen Militär-Generalgouvernements Serbien in Belgrad, wo es ihm gelang, die Verwaltung des okkupierten Königreichs neu zu organisieren und die landwirtschaftliche Produktion des Landes, dessen Verkehrs- und Sanitätswesen wieder aufzubauen.

    Nach dem Weltkrieg arbeitete K. als Titular-Generalmajor (1920) bis Mai 1925 im Militär-Liquidierungsamt in Wien als Vorstand des Büros für Rücklieferungen. Seine militärwissenschaftliche und publizistische Tätigkeit galt in der Nachkriegszeit besonders der historischen Darstellung des Endes der alten Armee, aber auch der Pflege ihrer Tradition und Geschichte.

  • Werke

    Weitere W u. a. Unser letzter Kampf, Das Vermächtnis e. alten Soldaten, 1907;
    Gedanken üb. d. zeitgemäßen Aufbau unserer Wehrmacht, 1907;
    60 J. österr.-ungar. Kavallerie 1848-1908, 1908;
    Die Vorgesch. v. 1866 u. 19??, 1909 (anonym);
    Kriege unter d. Regierung d. Kaisers Franz, Krieg 1809, 3. u. 4. Bd., 1909/10 (Mitarb.);
    Studie zu e. neuen Wehrgesetz, 1910;
    FM Karl Fürst zu Schwarzenberg, 1913 (mit A. Veltzé);
    Der Zusammenbrach d. österr.-ungar. Wehrmacht im Herbst 1918, 1921;
    FM Fürst Windisch-Grätz u. d. Russenhilfe 1848, 1930;
    Die Mil.verwaltung in d. v. österr.-ungar. Truppen besetzten Gebieten, in: Wirtsch.- u. Soz.gesch. d. Weltkrieges, 1928;
    Die unzureichende Kriegsrüstung d. Mittelmächte als Hauptursache ihrer Niederlage, in: Österreich-Ungarns letzter Krieg, Erg.h. 4, 1932;
    Ehrenbuch unserer Artillerie, 1935;
    Die alte k. k. Mil.grenze, 1939;
    225 J. Techn. Militärak. 1717-1942, 1942 (mit M. v. Brunner);
    Prinz Eugen v. Savoyen, 1944;
    Radetzky, 1944. -
    Hrsg.: C. Bigot de Saint Quentin, Schrr., 2 Bde., 1911;
    Im Felde unbesiegt III: Österreich, 1923 (P). - Nachlaß im Kriegsarchiv Wien.

  • Literatur

    F. Planer, Das Jb. d. Wiener Ges. 1929, S. 309 f.;
    ÖBL (W, L). - Eigene Archivstud. im Kriegsarchiv Wien.

  • Porträts

    Phot., 1899 (Wien, Bilderslg. d. Kriegsarchivs).

  • Autor/in

    Rainer Egger
  • Zitierweise

    Egger, Rainer, "Kerchnawe, Hugo" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 510-511 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139970223.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA